Benutzer:Neun-x/Wetterflugzeug

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Der Begriff Wetterflugzeug benennt ein Flugzeug, das zur Wettererkundung eingesetzt wird oder wurde.

Wettererfassung und Wetterprognose haben für zivile und für militärische Zwecke (Planung und Durchführung militärischer Operationen) große Bedeutung.

Vor dem Ersten Weltkrieg waren sie überwiegend Sache der Marine. Nach der Reichsgründung 1871 wurde aus der Norddeutsche Seewarte die Deutsche Seewarte; sie wurde dem Chef der Admiralität der Kaiserlichen Marine unterstellt.


1934 wurde das dem Reichsluftfahrtministerium unterstellte Reichsamt für Wetterdienst (RfW) gegründet. Zum RfW gehörte auch das 1905 eröffnete Meteorologische Observatorium Lindenberg.

Im Laufe des Ersten Weltkriegs erlangten Flugzeuge eine erhebliche Bedeutung, z.B. als Aufklärungsflugzeuge. Beim Überfliegen und Fotografieren feindlicher Stellungen (was beide Seiten in großem Umfang taten) wurden auch viele Wetterdaten gesammelt. Für die damaligen kleinen, leichten und relativ schwach motorisierten Flugzeuge hatten Wind und Wetter viel größere Bedeutung als für spätere Flugzeuge.

Von 1919 unterstand die Deutsche Seewarte dem Reichsverkehrsministerium; ab 1934 dann wieder dem Oberkommando der Marine.

In den 1920er und 1930er Jahren machte der Flugzeugbau große Fortschritte: die Reichweite, die maximale Flughöhe und die Maximalgeschwindigkeit der Maschinen nahmen erheblich zu. Der Wetterdienst begann seine Arbeit in den 1920er Jahren unter der Kontrolle der Deutschen Seewarte. Seine Aufgabe war das Sammeln von Wetterinformationen für die zivilen Fluglinien. Er hatte eine Anzahl Wetterflugstellen; die lokalen Wetterdaten wurden von Wetterinformationen anderer Staaten ergänzt.

1930/31 wurde der Metereologe Kurt Wegener als meteorologischer Berater der 'Zentralstelle für Wetterflug' ins Reichsverkehrsministerium berufen. Wegener forderte den Bau eines spezellen Wetterflugzeugs; im September 1931 bekam Focke-Wulf den Auftrag dazu. Ende November 1931 wurde die Focke-Wulf Fw 47 nach Tests an die "Wetterflugstelle Hamburg" (Fuhlsbüttel) abgegeben, wo sie ab Dezember regelmäßig im Wetterdienst eingesetzt wurde. Eine Serie von neun Maschinen der verbesserten Ausführung A 47C folgte. Von der Version Fw 47D wurden noch einmal etwa elf Stück gebaut; ein Auftrag für mehr als 20 Maschinen folgte. Sie gingen zwischen 1934 und 1936 an die meteorologischen Dienststellen im Reich.[1]

Im Zuge ihrer Kriegsvorbereitungen (siehe Aufrüstung der Wehrmacht) war Verantwortlichen der Wehrmacht bzw. der Luftwaffe bewusst, dass ihr ab Kriegsbeginn nicht mehr (wie in der Friedenszueit davor) eine Vielzahl von internationalen Wetterdaten zur Verfügung stehen würde. Die Wehrmacht schuf darum ein Netz von Wetterstationen, Wetterschiffen und Wetterflugzeugen in vielen Ländern (es gab sogar Wetterstationen der Wehrmacht in der Arktis). Die Luftwaffe fasste die Wetterflugzeuge in Wettererkundungsstaffeln (Westas: drei bis zwölf zweimotorige Flugzeuge) zusammen. Sie wurden meist dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe oder den Luftflottenkommandos direkt unterstellt. Insgesamt gab es elf Westas.

Im Zweiten Weltkrieg lernten einige kriegführende Mächte, Messungen ihrer Radaranlagen auch zur Wettererkennung zu verwenden (siehe Wetterradar#Geschichte.

Piloten, die kriegsbedingt Einsätze flogen, sammelten ebenfalls unzählige Wetterdaten und lieferten sie (wenn sie zurückkehrten) ab.

Seit es Wettersatelliten gibt werden Flugzeuge kaum noch zur Wettererfassung eingesetzt.

Fußnoten

[[Kategorie:Meteorologisches Messgerät|*Flugzeug]] [[Kategorie:Flugzeugtyp]]