Benutzer:Nicola/Hugo

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Lemma: Hugo F. Königsgarten


Hugo Friedrich Königsgarten, auch Hugo Frederick Garten, (geboren 13. April 1904 in Brünn; gestorben 23. Juni 1975 in London) war ein britisch-österreichischer Autor, Librettist und Lehrer.

Biographie

Hugo Königsgarten war der älteste Sohn des Brünner Unternehmers Ludwig Königsgarten. 1908 bekam er einen Bruder, Heinrich, von dem sich später herausstellte, dass dessen biologischer Vater nichts Ludwig Königsgarten, sondern dessen Bruder Ernst war. Ludwig Königsgarten starb 1908, und seine Witwe Lisi zog 1911 mit ihren Söhnen nach Wien. 1915 heiratete sie den Berliner Börsenmakler Max Bohne und folgte ihrem Ehemann mit den Kindern nach Berlin. Dort besuchte er das Bismarckgymnasium; zu seinen Schulkameraden zählte der spätere Komponist Mark Lothar.

1923 nahm Königsgarten ein Studium an den Universitäten Jena, Wien, Berlin und Heidelberg auf, das er 1930 mit der Promotion abschloss. Ab 1928 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin und ging 1933 nach Wien. 1928 hatte die Oper Tyll des Komponisten Mark Lothar in Weimar Premiere, für das Königsgarten – laut Lothar sein „überaus musikalischer und musisischer Freund aus Kindertagen“ – nach dem Roman Tyll Ulenspiegel des belgischen Autors Charles De Coster das Libretto verfasste.[1] Zwei Jahre später folgt die Uraufführung von Lothars Oper Lord Spleen an der Dresdner Staatsoper mit dem Text von Königsgarten, das dieser auf der Basis des Stückes Epicoene or The Silent Woman des englischen Bühnenautors Ben Jonson (1572–1637) geschrieben hatte.[2] Während des Krieges, so berichtete Lothar später, habe ihn der Autor Gerhart Hauptmann nach einer Aufführung im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt „bekümmert“ gefragt: „Haben Sie etwas von unserem Freund Königsgarten gehört?“[3]

Zu seinen Freunden gehörte der ebenfalls in Brünn geborene Schriftsteller Oskar Jellinek, dessen Schwester mit Hugos Bruder Ludwig verheiratet gewesen war.

(Erste Vorstellung "Simpl" 1945) Zitat: Der "Liebe Augustin" (so heißt das Theater!) muss scheitern, da seine Dichter wie Hammerschlag, Königsgarten und Mostar, seine Musiker und viele Darstelle, die jene unverwechselbare Mischung von Parodie und Politik schaufen, vertrieben und ermordet wurde. (231)

(233) Trotz des offensichtlichen Rekonstruktionsversuches der ehemals berühmte Wiener Kleinkunst läßt sich für die Kritik nichts Programmatisches erkennen, aber der Ruf nach Textdichtern vom Schlage eines Hammerschlags und Königsgarten wird laut [...].

[4]

Dort verfasste er Operettenlibretti und schrieb für das Kabarett der "Liebe Augustin" und das ABC.

Noch vor seiner Flucht aus Wien komponierte Erich Zeisl in Zusammenarbeit mit Hugo Königsgarten sein Bühnenwerk Leonce und Lena. Europäische Erstaufführung in Linz.

https://books.google.de/books?id=8qU4DAAAQBAJ&pg=PA135&lpg=PA135&dq=%22hugo+f.+k%C3%B6nigsgarten%22&source=bl&ots=nrZDuLbep8&sig=5joSTvHSDhKggRcAVFYCjqUSd-M&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiW-Zzd1ffcAhVSZ1AKHdstBoU4ChDoATAHegQIABAB#v=onepage&q=%22hugo%20f.%20k%C3%B6nigsgarten%22&f=false

Zwischen 1930 und 1933 – das genaue Jahr ist nicht bekannt – kehrte Königsgarten nach Wien zurück. Am 13. März 1938, am Tag des offiziellen Anschlusses, floh Hugo in die Schweiz. Dank seines tschechoslowakischen Passes die gelang es ihm, die Grenze unbehellig zu überqueren, zwei Tage vor seiner geplanten Verhaftung durch die Nazis, da er Anti-Hitler-Sketche für das Untergrundtheater ABC verfasst hatte.[5] 1938 emigrierte er nach London, wo er sich am österreichischen Exilkabarett "Laterndl" beteiligte.

Zwischen 1940 und 1945 unterrichtete er an der New College School in Oxford und wirkte gleichzeitig als Redaktionsmitglied der "Deutschen Zeitung". Von 1941 bis 1944 studierte er Literaturwissenschaft an der Universität Oxford, schloss das Studium mit dem Doktortitel ab und lehrte von 1946 bis 1954 deutsche und französische Sprache an der Westminster School in London. In den Jahren 1965/1966 war er als Redakteur und Produzent für die British Broadcasting Corporation (BBC) tätig. 1965 wurde er Lektor an der University von Surrey und London. Koenigsgarten war Mitglied des internationalen P.E.N.[6]

Nachlass seiner Mutter handschriftlich "letzte Tage in Wien", über einen jungen Mann namens Benno, der wahrscheinlich ihr Sohn Hugo sein soll.

Werke

  • Georg Kaiser. G. Kiepenheuer, Potsdam 1928.
  • Mit Elsa Margot Hinzelmann: Wo bist du, Rosinchen? : Ein Weihnachts-Spiel von Pfefferkuchen, Autos u. Indianern. Arcadia, Berlin 1932.
  • Grundvorstellungen der amerikanischen Wirtschafts-Ethik : zur Ideologie der "Prosperity". Egelsbach, Frankfurt a.M./St. Peter Port 1934. zugleich Wien, Univ., Diss., 1934
  • Mark Lothar (Komponist): Tyll. Eine Ulenspiegel-Oper in 3 Akten, op. 12. Musikverlag Ries & Erler, Berlin.

Literatur

  • H. Göhl/H. R. Müller/H.-M. Palm: Mark Lothar. Hrsg.: Alexander L. Suder, im Auftrag des Landesverbandes bayerischen Tonkünstler e.V. im VDMK (= Komponisten in Bayern. Dokumente musikalischen Schaffens im 20. Jahrhundert. Band 10). ISBN 978-3-7952-0478-5.
  • Anton Bauer, Das Theater in der Josefstadt
  • Bauer/Peter, Das Theater in der Josefstadt
  • Eder/Greisenegger/Jungbluth, Das Theater in der Josefstadt
  • https://allegro.wwwan.de/cgi-bin/gj/regsrch.pl?db=gj&lang=de&sort=&num1=21609

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Göhl/Müller/Palm, Mark Lothar, S. 22.
  2. Göhl/Müller/Palm, Mark Lothar, S. 24.
  3. Göhl/Müller/Palm, Mark Lothar, S. 36.
  4. Birgit Peter: Stella Kadmons Courage. Stationen einer Theaterdirektorin. Picus, Wien 1998, ISBN 3-85442-413-7(?!), S. 231.
  5. [1]
  6. http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/K/Koenigsgarten_Hugo.htm

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