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Die Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg (FGW Herrenberg) ist eine ehrenamtlich tätige Gruppe geschichtsinteressierter Frauen, die seit Herbst 2004 die Frauengeschichte der Stadt Herrenberg und ihrer Teilorte erforscht. Sie hat ihren Sitz in Herrenberg (Kreis Böblingen, Baden-Württemberg). Die Gruppe ist Teil der Miss Marples Schwestern, des bundesweiten Netzwerks zur Frauengeschichte vor Ort.

Ziele

Die FGW Herrenberg erforscht das Leben und die Leistungen Herrenberger Frauen vergangener Jahrhunderte. Die Forschungsergebnisse werden der Öffentlichkeit in verschiedenen Formen präsentiert: Stadtführung zur Frauengeschichte mit Spielszenen, Erzählcafés, Publikationen (FrauenWege, 2008; Frauen gestalten Herrenberg, 2014), Abendveranstaltungen (z.B. „Das bewegte Leben der Maria Andreae“), Vorträge, Ausstellungen (z.B. über die Geschichte der Frauenarbeitsschule oder das Leben und Wirken von Luise Schöffel).

Geschichte

Die FGW Herrenberg wurde im Herbst 2004 auf Initiative der damaligen Frauenbeauftragten der Stadt Herrenberg Birgit Kruckenberg-Link gegründet. Das erste Projekt war die Entwicklung einer Stadtführung zur Herrenberger Frauengeschichte, der am 8. März 2005 (Internationaler Frauentag) erstmals stattfand. Das besondere an dieser Stadtführung ist, dass an verschiedenen Stationen Frauen in historisch anmutenden Kostümen auftreten und über ihr Leben, das Leben einer berühmteren Frau oder über eine bestimmte Institution (Badstube, Frauenhaus, Frauenarbeitsschule) berichten.
Der Stadtrundgang zur Frauengeschichte wurde mittlerweile von über 2000 Personen besucht, darunter waren eine Tourismusdelegation aus China und eine Exkursion der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Ein Rundgang fand im Rahmen des bundesweiten Treffens der Frauenlisten in Herrenberg 2011 statt.
Im März 2008 erschien die Broschüre FrauenWege. Auf Spurensuche in Herrenberg. Mit Hilfe dieser Broschüre können Besucherinnen und Besucher Herrenbergs selbstständig durch die Stadt gehen und sich an elf Stationen über die Herrenberger Frauengeschichte informieren.
Im April 2014 erschien das Buch Frauen gestalten Herrenberg. Herrenbergerinnen des 20. Jahrhunderts. Darin werden acht Frauen bzw. Frauengruppen vorgestellt, die in den Bereichen Politik, Bildung, Kultur und Sport tätig waren: als Gemeinderätin (Lina Link, Luise Schöffel), als Mitglieder der Initiative „Frauen für den Schutz des Lebens“ (gegründet nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl), als Lehrerinnen der Frauenarbeitsschule (Mathilde Rothenstein, Gertrud Krauß), als Geschäftsführerin der Volkshochschule (Felicitas Pflug), als Leiterin der Stadtbibliothek, als Heimatdichterin (Maria Eipper-Hoffmann) oder als erste Turnerinnen im Männerturnverein Herrenberg (heute: VfL Herrenberg).

Bisherige Projekte

  • Stadtführung zur Herrenberger Frauengeschichte
  • Geschichte der Herrenberger Frauenarbeitsschule (1902-1964)
  • Die Frauen der Handelsfamilie Khönle (16.-18. Jahrhundert)
  • Herrenbergerinnen des 20. Jahrhunderts

Ehrungen

Die FGW Herrenberg wurde am 25. Mai 2012 in Kornwestheim mit der Ehrennadel des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart e.V. für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.[1]

Publikationen

  • FrauenWege. Auf Spurensuche in Herrenberg, hg. von der Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg und der Frauenbeauftragten der Stadt Herrenberg, Herrenberg 2008
  • Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg (Hg.), Frauen gestalten Herrenberg. Herrenbergerinnen des 20. Jahrhunderts. Politik-Bildung-Kultur-Sport, Mössingen-Talheim 2014 (ISBN 978-3-89376-163-0)

Weblinks