Benutzer:Oburger~dewiki/Kükenhahn

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Der Kükenhahn oder seit neuem auch Kegelreibhahn ist eine Armatur mit einem konusförmigen Absperrkörper, dem sogenannten Küken. Im Gegensatz zu einem Kugelhahn besitzt der Kükenhahn keine Toträume.

Entstehung des Namens

Die Bezeichnung des Hahns ist auf das 18. Jahrhundert zurückzuführen, als es in die Mode kam die Ventile in Küche und Bad in Tierformen zu gestalten. Das beliebteste Tier war dabei der Hahn und so wurde im Laufe der Zeit der Begriff des Wasserhahns geprägt. In der Industrie bezeichnet man bei einer Spritzgussform die Vertiefung im Formteil als Formnest. Vor vielen Jahren stellte man sich die Frage wie man das Gegenstück dazu benennen solle. Die Antwort war ganz einfach: Denn in einem Nest sitzt ein Küken.

Konstruktionsmerkmale

Küken und Gehäuse

Der wichtigste Unterschied des Kükenhahns im Vergleich zum bekannten Kugelhahn ist der im Inneren liegende Absperrkörper. Dieser wird beim Kükenhahn das Küken genannt und ist kegelstumpfförmig. Diese Konusform ermöglicht es das Küken in seiner Einfassung durch Druck von oben einzupressen und dadurch abzudichten. Dadurch kann das Küken bei Bedarf durch Schraubvorrichtungen nachträglich oder nach langer Benutztung nachgestellt werden.

Zwischen dem Küken und dem Ventilgehäuse befindet sich in der Regel eine Dichtbuchste aus PTFE. Die Auskleidung schützt den Hahn vor Chemikalien und ist bis zu ca. 220°C beständig. Sollten noch höhere Temperaturen entstehen werden Dichtbuchsen aus kohlefaserverstärktem PTFE verwendet.

Durch Taschen an der Innenseite des Gehäuse wird die Flächenpressung zwischen Küken und Gehäuse verringert, was einen verringertes Drehmoment beim Betätigen ermöglicht.

Die Kükenhähne bis zu einer Nennweite von 125mm werden in der Regel mit einem Handhebel betätigt. Bei größeren Nennweiten werden Schneckengetriebe zum Antrieb verwendet. Oft werden Kükenhähne aber auch mit einem automatischen Antrieb (z. B. pneumatisch, elektrisch oder hydraulisch) ausgestattet.

Sonderformen des Kükens

Sonderformen des Kükenhahnes ermöglichen mehrere Durchflusswege.

Spezialküken ermöglichen noch Weiteres: denn durch diese eignet sich der Kükenhahn ausgezeichnet für den Einsatz als Regelarmatur. Die Regelcharakteristik wird hierbei durch die im Küken eingearbeitete Durchgangsform bestimmt. So gibt es die Möglichkeit der linearen oder gleichprozentigen Zuname des Kv-Wertes.


Besondere Eigenschaften

Beim Kükenhahn gibt es keinerlei Totraum, da die Dichtbuchse das Küken komplett umschließt. Das heißt es können sich keine Feststoffanteile oder Kristallisationen im Hahn absetzen, da keine Angriffsfläche vorhanden ist. Bei einer Betätigung des Kükens besteht keine Beschädigungsgefahr der Dichtflächen.

Im Vergleich mit anderen Stellgeräten hat der Kükenhahn folgende Vorteile:

  • totraumfreie Durchgangsstrecke
  • molchfähig
  • kleine Abmessungen möglich
  • hohe Dichtheit
  • nachstellbar


Nachteile sind:

  • leichte Einschnürung bei trapezförmigen Küken-Durchgängen
  • in neuem Zustand etwas erhöhtes Drehmoment

Einsatzgebiete

Grundsätzlich findet der Kükenhahn überall Anwendung wo flüssige Medien durch Leitungen transportiert werden. Hierbei findet er vor allem Einsatz in der Chemie-Industrie (z. B. in der Kunststoffherstellung) und in der Nahrungsmittel-Industrie.