Benutzer:Oliver S.Y./Lebensmittelwirtschaft
Als Fleischwirtschaft bezeichnet man einen Wirtschaftszweig des Verarbeitenden Gewerbes der Lebensmittelwirtschaft, der sich hauptsächlich mit der Schlachtung und der Fleischverarbeitung beschäftigt. Daneben werden teilweise auch die Vieherfassung, der Viehhandel sowie der Großhandel mit den Produkten und Erzeugnissen dazugerechnet. Sie umfasst sowohl die gewerbliche Produktion in Handwerk wie der Industrie. Umgangssprachlich wird der Wirtschaftszweig auch als Fleischindustrie bezeichnet.
Teilbereiche in der Europäischen Union
Durch die lange Tradition in verschiedenen Regionen der Welt haben sich stark abweichende Ansichten über die Zuordnung bzw. Ausschluss von untergeordneten Wirtschaftszweigen herausgebildet. In der Europäischen Union werden die Wirtschaftszweige durch METADATA, der Regulierung für die Statistische Systematik der Wirtschaftszweige eingeteilt [1]. "Schlachten und Fleischverarbeitung" ist dort ein Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes. Es wird unterteilt in:
- Schlachten von Geflügel
- Schlachten von anderen Tieren
- Fleischverarbeitung
In einzelnen Ländern haben sich die Unternehmen der Branche zu Interessenverbänden zusammengeschlossen. In Deutschland hat der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) festgelegt, daß auch Unternehmen aus dem Bereichen:
- Vieherfassung
- Fleischverpackung für den Endverbraucher,
- Fleischgroßhandel
- Außenhandel mit Vieh und Fleisch
Weitergehende Verarbeitungsstufen wie die Herstellung von Fertiggerichten und anderem Convenience Food als den Genannten werden zu anderen Wirtschaftszweigen gezählt.
Schlachten von Geflügel
Dieser Wirtschaftszweig beinhaltet:
- Betrieb von Schlachthäusern, in denen Geflügel geschlachtet, zugerichtet und verpackt wird
- Herstellung von frischem oder gefrorenem Geflügelfleisch in Einzelportionen
- Auslassen von Geflügelfetten
- Gewinnung von Federn und Daunen
Schlachten von anderen Tieren
- Betrieb von Schlachthäusern, in denen geschlachtet sowie Fleisch zugerichtet und verpackt wird: ´Rinder, Schweine, Lämmer, Hammel, Kamele usw.
- Herstellung von Frisch- und Gefrierfleisch, in Schlachtkörpern und Stücken
- Schlachtung und Verarbeitung von Walen an Land oder auf dazu bestimmten Fischereifahrzeugen
- Gewinnung von Fellen und Häuten, einschließlich Borstenhaar und Haaren, in Schlachthäusern
- Auslassen von Speck und anderen essbaren tierischen Fetten
- Verarbeitung von Schlachtabfällen
- Erzeugung von Hautwolle
Fleischverarbeitung
- Herstellung von getrocknetem, gesalzenem oder geräuchertem Fleisch
- Herstellung von Fleischerzeugnissen wie: Wurst, Pasteten, Fleisch in Aspik, Schmalzfleisch und anderen Fleischkonserven, Kochschinken
Kennzahlen
Die Angaben zur Branche schwanken stark, da die Erfassungsmethoden sich teilweise auf die als Lebensmittel zum Verzehr bestimmte Menge an tierischen Erzeugnissen richtet, aber auch das Schlachtgewicht lebender Tiere erfasst wird. Die folgenden Kennzahlen stammen aus dem Fleischatlas 2014[2] der Heinrich-Böll-Stiftung, einer parteinahen Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen in Deutschland.
Tierart | Anzahl (Millionen Köpfe) |
---|---|
Hühner | 58.110 |
Enten | 2.817 |
Schweine | 1.383 |
Truthähne | 654 |
Gänse und Perlhühner | 649 |
Schafe | 517 |
Ziegen | 430 |
Rinder | 296 |
Büffel | 24 |
Tierart | Gewicht in Mil Tonnen |
---|---|
Schweine | 114,2 |
Rinder | 68,1 |
Geflügel | 106,4 |
Hausschaf/Hausziege | 13,8 |
Gesamt | 308,2 |
Einzelnachweise
- ↑ Onlineversion von METADATA
- ↑ Fleischatlas 2014
- ↑ Fleischatlas 2014. (PDF; 3,61 MB) Heinrich-Böll-Stiftung, 8. Januar 2014, S. 19, abgerufen am 15. Januar 2015.
- ↑ Fleischatlas 2014. (PDF; 3,61 MB) Heinrich-Böll-Stiftung, 8. Januar 2014, S. 19, abgerufen am 15. Januar 2015.