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Adam Christian Mengebier (* 7.November 1777 in Großleinungen; † 1854 in Lübtheen) Obersteiger,Grubenverwalter der Zeche "Gewerkschaft Friedrich Franz" zu Malliß und später Gipsverwalter zu Lübtheen.

Er kam in der Mansfelder Bergbauregion zur Welt,um später wie sein Vater und andere Mitglieder der Familie nach Besuch der Bergschule im Bergbau zu arbeiten.

Er gilt als Mitbegründer und maßgebliche Persönlichkeit des modernen Bergbau- und Salinenwesens in Mecklenburg-Vorpommern. Seine Kompetenz und sein allgemeines technisches und naturwissenschaftliches Interesse verschafften ihm über die damaligen sozialen Schranken hinweg höchste Anerkennung in der Bevölkerung und bei Hofe. Das gipfelte darin, dass seinem ältesten Sohn Friedrich Christian von Paul Friedrich Großherzog von Mecklenburg selbst ein Stipendiat in Höhe von 50 Reichstalern bewilligt wurde um ihm das Studium an der 1798 gegründeten Bergschule in der königlich preussischen Bergstadt Eisleben zu ermöglichen und nach Abschluss des Studiums auch im Mecklenburgischen Bergbau aktiv war. Erwähnenswert auch seine Sammlung von archäologischen, paläontologischen und geologischen Fundstücken, die in einigen wissenschaftlichen Publikationen ihrer Zeit zur Erwähnung kamen. Zu seinem Bekanntenkreis gehörten unter anderen August Peter Julius du MenilGotthilf Heinrich von Schubert und der Elbrevisor Karl von Suckow, die ihn lobend erwähnten.

Leben

Seine erste überlieferte Tätigkeit als Schachtmeister und Steiger fand er um 1805 in der Rudolph,s Grube bei Bad Helmstedt/Behndorf, in deren Nähe er auch ab dieser Zeit wohnte. Das dortige Kohleflözchen,das bei der oberen Holzmühle aufgeschlossen war, stellte vermutlich eines der drei Flöze dar, die die Grube Rudolf (Zechenhaus Mesekenheide) ausbeutete. Das obere Flöz soll 0,6 m mächtig gewesen sein, die darunter liegenden nur 0,1 und 0,06 m. Im Talzug südlich des Zechenhauses sind noch die Reste von 12 verfallenen Schächten auf einer Länge von ca. 1km auf der östlichen Talseite zu verfolgen. Seine familiären Umstände lassen die Gewißheit zu, dass er ab ca. 1807 auch in den Braunkohlegruben um Sommerschenburg und Marienborn beruflich aktiv war, da er dort seine spätere Frau Christine Henriette Meier aus Badeleben kennenlernte, die Tochter einer dort alteingessenen Großbauernfamilie, die später ab 1830 selbst Jahrzehnte maßgeblich am dortigen Bergbau durch Grubenbesitz Anteil hatte,dieser Verbindung enstammten 3 Kinder. Anfangs des 19.Jahrhunderts vermutete man durch Funde und Wissens aus vergangener Zeit in der sogenannten Griesegegend bei Conow,Malliß und Bockup im Herzogtum Mecklenburg weitere Bodenschätze und so kam es 1817 durch einen Beschluß der großherzoglich mecklenburgischen Kammer zu einem Kabinettsreskript, das dieses Gebiet durch Probebohrungen zu untersuchen sei. Da im Herzogtum Mecklenburg kein geeigneter Mann für diese Aufgabe zur Verfügung stand, wurde man durch Empfehlung im Braunschweigischen auf Steiger Mengebier aufmerksam und engagierte ihn 1817, wo er bis 1823 das dortige Gebiet durch zahlreiche Probebohrungen erkundete und auf ein abbauwürdiges Braunkohlenflöss stiess. Er pendelte noch bis 1819 zwischen seiner alten und neuen Arbeitsstätte, bis er im Mai 1819 mit seiner Familie endgültig nach Conow in Mecklenburg umsiedelte. 1825 wurde Mengebier nach Lübtheen berufen, um dort geologische Untersuchungen anzustellen , da dort zufällig ein Gipsbrocken gefunden wurde. Durch im Anschluß von Ihm ausgeführte Bohrungen entdeckte er ein großes Gipsvorkommen,dass zum Bau des größten Gipswerkes seiner Zeit führte und der Vorläufer des späteren Kali- und Steinsalzbergwerk Lübtheen war. Er verstarb mit 77 Jahren in Lübtheen.

Schriften

Anmerkungen und Beschreibung zu dem Situations-Risse des Grossherzogl. Mecklenb.-Schwerinschen Braunkohlen-Bergwerks, genannt die Friederich-Franz-Zeche, bei Mallitz in der Gegend bei Dömitz Autor A. Ch Mengebier Veröffentlicht 1830

Quellen

  • Meyer, R.-J.:Familienchronik Meyer / Mengebier
  • Pinzke, Dr.G. : Persönlichkeiten des Bergbau-und Salinenwesens in Mecklenburg 1986
  • Der Bergbau auf Kohle am Rande des Allertals, TU Freiberg/Harz
  • Bestände des Kreisarchivs Ludwigslust, Nr. L5164 und L3621.
  • Archivalien in den Beständen des Domanialamtes Dömitz, LHA M-V, Schwerin.
  • F.G.Geinitz Die Entwicklung der mecklenburgischen Geologie
  • Archivalien in den Beständen des Großherzoglichen Kabinetts I, LHA M-V, Schwerin.
  • Balck, C.W.A.: Finanzverhältnisse in Mecklenburg-Schwerin, Bd.I, S.131, Hinstorffsche Hofbuchhandlung,1877.
  • Pinzke, Dr.G. : Manuskript zur Bergschadenkundlichen Analyse des Braunkohlenbergbaues Malliß. Rat des Bezirkes Schwerin, Abt. Geologie.1981.
  • Raabe, W.: Domänen des Herzogthums M.-Schwerin. Amt Eldena.1857.
  • Rössler, H. : Der ehemalige Bergbau im Mineraldistrikt Südwest-Mecklenburg und seine Geschichte. Tagungsband Nr. 234 der Exkursionsführer und Veröffentlichungen der DGG.,2007.
  • Mengebier, A.Ch. in: „Collectio Varior Scriptorum Mecklenburgicorum” Vol. XIII.,1830, Abschrift einer Übersetzung aus dem Kreisarchiv Ludwigslust.