Benutzer:Otello78/Michael Nemeth
Österreichischer Kulturmanager und Musikwissenschafter, geboren am 10. Oktober 1978 in Graz als Sohn von Prof. Christine Nemeth (geb. Maurer-Kronegg), Ballettpädagogin/ Choreographin und Hon.-Prof. Dr. Carl Nemeth (Intendant der Oper Graz von 1972-1990).
Nach der Matura am Bundesgymnasium Stift Rein (1997) Magister-Studium der Musikwissenschaft und Kulturmanagement an der Karl-Franzens Universität Graz. Abschluss und Diplomarbeit 2003 im Fach Historische Musikwissenschaft zum Thema "Beethoven-Rezeption in Graz im frühen 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung seiner Symphonik und des Grazer Konzertwesens" bei Ao.Univ.-Prof. Josef-Horst Lederer und Univ.-Prof. Dr. Michael Walter. Anschließend Doktoratsstudium Musikwissenschaft an der Universität Wien bei Univ.-Prof. Dr. Gernot Gruber und Univ.-Prof. Dr. Theophil Antonicek, Promotion und Dissertationspreis 2005 zum Thema "Operngeschichte abseits der Routine: Das Grazer Opernhaus unter der Intendanz Carl Nemeth 1972-1990". Nemeth dokumentierte die Direktionszeit seines Vaters, die ein Fünftel der mehr als 100jährigen Geschichte des Grazer Opernhauses ausmacht. Mehr als 165 Premieren und deren Vorbereitung wurden anhand von Rezensionen, Bildmaterial und wertvollen Briefen dokumentiert, um der Nachwelt ein Nachschlagewerk zur Verfügung zu stellen.
Schon während seiner Studienzeit sammelte Nemeth einschlägige Berufserfahrung im Kulturmanagement. Nach dem Lehrgang "UniUn" für junge Unternehmensgründer, Praktika im Rahmen des Wiener Klangbogen-Festivals, an der Wiener Staatsoper (Direktion Ioan Holender) und in der Bundestheater Holding war er drei Jahre Mitarbeiter der Bühnenvermittlung Erich Seitter. Zwischen 2002 und 2007 leitete Nemeth die von ihm gegründeten Konzerte im historischen Grazer Stadtparkpavillon und organisierte dort mehr als einhundert Konzerte aus den Sparten Klassik, Jazz und Blasmusik. Nachhaltig war in diesem Zusammenhang die Gründung des Kammerorchesters Con Fuoco mit jungen Musiktalenten, das in der Folge viele Auftritte verzeichnen konnte. Die ebenfalls von Nemeth erfolgreich gegründete Reihe "Amabile" anläßlich der Restaurierung der Orangerie im Grazer Burggarten, wo u.v.a Mitglieder der Wiener Philharmoniker auftraten, musste nach nur einem Jahr aufgrund fehlender Subventionen wieder eingestellt werden. 2010 rief Nemeth die MUSIK:TAGE Graz ins Leben. Jeden Herbst werden im Rahmen eines Workshops junge Musiktalente gefördert und im Rahmen eines Abschlusskonzertes präsentiert.
2004 wurde Nemeth Mitarbeiter des 1815 gegründeten, traditionsreichen Musikvereins für Steiermark, wo er zunächst als Dramaturg und Referent für Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt war. Per 1. Jänner 2008 wurde er vom Vorstand zum Nachfolger von Mag. Uta Werner zum Generalsekretär ernannt. Seither fanden mehr als 300 Konzerte im Stephanien- und Kammermusiksaal unter seiner Verantwortung statt. Durch konsequente Imagepflege, Jugendaktionen, intensive Öffentlichkeitsarbeit, neue Medienpartnerschaften und erfolgreiche Anbindung von Sponsoren ist es Dr. Michael Nemeth trotz kontinuierlich niedriger Subvention gelungen, permanent Künstler, Ensembles und Orchester von Weltrang einzuladen. Zu den erfolgreichsten Projekten zählen etwa regelmäßige Gastspiele der Wiener Philharmoniker sowie bejubelte Musikvereins-Debüts von Agnes Baltsa, Elina Garanca, Jonas Kaufmann, Rollando Villazón oder Piotr Beczala. Etliche Crossover-Projekte mit Martin Grubinger, L'Arpeggiata oder Konstantin Wecker begeisterten ebenso wie die Etablierung einer Kammeroper zur Förderung von Gesangstalenten, darunter Olga Peretyatko als prominenteste Mitwirkende. 2014/15 feiert der Musikverein sein 200jähriges Bestehen mit einer Reihe an Festkonzerten und Galaabenden. An 64 Konzertabenden werden namhafteste Künstler unserer Zeit im Musikverein gastieren, u.v.a Angela Gheorghiu, Zubin Mehta, Philippe Jordan, Adam Fischer, Diana Damrau, Julia Fischer, Misha Maisky, Sol Gabetta oder Cornelius Meister. Den Höhepunkt des Jubiläumsjahrs stellt die Aufführung von Gustav Mahlers Achter Symphonie mit 500 Mitwirkenden in der Grazer Stadthalle dar.