Benutzer:Otfried Lieberknecht/29

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Entwurf für Neufassung

Sinti (oder Sinte, in Frankreich Manuš,[1] Manouche) sind eine Ethnie der Roma, die in ihrer sprachlichen und geschichtlichen Prägung besonders dem deutschsprachigen Raum verbunden und heute vorwiegend in Deutschland, Frankreich, Österreich und Norditalien (Südtirol, Piemont, Lombardei, Venetien) sowie in den Benelux-Ländern beheimatet ist, mit kleineren, sprachlich zugehörigen Gruppen aber auch in Ungarn, Tschechien, Slowakei, Russland und dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien.[2] Geschichtlich werden sie auf die ersten Roma-Gruppen zurückgeführt, die seit Anfang des 15. Jahrhunderts in deutschsprachigen Gebieten zuwanderten. Ihre Sprache (Sinti-Romani) bildet zusammen mit dem deutsch und schwedisch geprägtem Finnisch-Romani eine nordöstliche Untergruppe des sogenannten nördlichen Zweigs von Romani und stellt sich in der internen Gliederung dar als eine Gruppe von Varietäten, die sich im Kontakt mit anderen Sprachen regional ausdifferenziert haben, aber durch einen großen Bestand gemeinsamer Entlehnungen und Innovationen miteinander verbunden und von anderen Romanidialekten abgrenzbar sind.

Bezeichnungen

Eigenbezeichnungen im internen Gebrauch

Die Eigenbezeichnungen und damit verbundenen Gruppennamen der Sinti sind, wie bei anderen Ethnien der Roma, einbezogen in ein System elementarer Personenbezeichnungen für Mensch/Mann, Frau, Kind, das die damit bezeichneten Personen mit abgestuften Graden der Nähe oder Distanz in ihrer Zugehörigkeit oder Nichtzugezörigkeit zur eigenen Gruppe kennzeichnet. Die entsprechenden Verwendungs- und Vermeidungsregeln können von Sprecher zu Sprecher, von Familie zu Familie und von Gruppe zu Gruppe variieren, da sie abhängig sind vom Außenverhältnis der Sprecher zu den Nicht-Roma (Gadže, von gadžo „Bauer“) und den ebenfalls zu den Nicht-Roma gerechneten, aber vergleichsweise näher stehenden Jenischen (Barengre) und anderen „Reisenden“ (Pirdé), aber auch vom Binnenverhältnis zu anderen Roma- und Sinti-Gruppen oder -Familien.[3] Als Ausdruck von Eigenwert, Nähe und Distanz waren solche Bezeichnungen traditionell nicht zum Gebrauch durch Außenstehende oder zumindest nicht durch Gadže bestimmt, sondern sie wurden und werden von manchen Sinti noch heute, ebenso wie die Sprache ihrer Gemeinschaft, gegen Nicht-Roma abgeschirmt.

Sinto, Manuš und andere Eigenbezeichnungen

Sinti oder Sinte ist die Pluralform des männlichen Nomens Sinto, das vorwiegend bei Sinti in oder aus Deutschland, Österreich, Südtirol und Italien einen Mann in seiner Zugehörigkeit zur Gruppe bezeichnet, während bei französischen und wallonischen Sinti die Selbstbezeichnung Manuš (von rom. manuš „Mensch“, Sing. f. manušni, Plur. m./f. manuš) vorherrschend ist. Die weibliche Singularform von Sinto wird entweder mit dem Suffix -ica/-iza/-eza, Plural -ice/-ize/-eze, oder aber mit dem dem Suffix -a (Sinta) gebildet.[4] Die Flexion, die bei der Übernahme des Worts in andere Romani-Dialekte auch noch weitere Varianten aufweist, entspricht keinem Paradigma der Nominalflexion in Romani und wird deshalb zuweilen auch normalisiert in der Form Sinto (m. Sing.), Sinti (f. Sing.), Sinte (m./f. Plur.) angegeben.[5]

Zur Etymologie und Wortgeschichte

Als Eigenbezeichnung ist Sinte (angeführt in der Graphie „Sinte“, aber mit dem begleitenden Hinweis, daß die Lautung von Sinti kaum zu unterscheiden war) zuerst 1793 im östlichen Ostpreußen (Preußisch-Litauen) belegt,[6] im Rahmen der, soweit bekannt, geschichtlich ersten gezielten Ausforschung solcher Eigenbezeichnungen, und zwar für Sinti oder Angeörige einer sprachlich eng verwandten Gruppe, die sich bereits seit mehr als fünfzig Jahren im Gebiet des Amtes Budupönen (bei Stallupönen) aufhielten und außer Sinte auch Romma, Melelle (Plur. von rom. melelo „schwarz, trübe“) und Kale (von kalo „schwarz“) verwendeten, während Manuš von ihnen offenbar nur in neutraler Bedeutung „Mensch“ und dann auch für Nicht-Roma gebraucht wurde. Der Landprediger Zippel, der diese Recherchen für den Königsberger Philosophen Christian Jakob Kraus durchführte,[7] konnte auch von einem Bauern seiner Pfarre die offenbar auf die Zeit vor 1770 zu beziehende Information beschaffen, daß dieser in seiner Jugend auf dem Hof seines Vaters in einem Dorf von Zippels Pfarre Niebudßen (Kreis Gumbinnen durch Umgang mit dort verkehrenden „Zigeunern“ deren Sprache „etwas verstehen“ gelernt und hierbei die Eigenbezeichnung Sinte oder Sinti (angeführt mit dem Ablativ "Sintender") kennengelernt hatte. Als jenische Fremdbezeichnung von "Jaunern" für "Zigeuner" ist das Wort in der Form Sende und Sente auch schon 1780 und 1781 belegt, in Veröffentlichungen aus Sulz am Neckar, die den Sprachgebrauch dort inhaftierter Mitglieder der Hannikel-Bande und des Konstanzer Hans dokumentieren.[8]

Etymologisch wurde Sinti seit der Veröffentlichung der Erstbelege meist als indo-arisches Erbwort eingestuft, das aus dem Flußnamen skr. Sindhu (

सिन्धु

) „Indus“ (Urdu

سندھ

Sindh) bzw. dem Namen der am Unterlauf des Indus im heutigen Pakistan gelegenen Region Sindh herzuleiten sei und ursprünglich Bewohner dieser Region bezeichnet habe. Diese Etymologie, die auch für die geschichtliche Eigensicht der Sinti große Bedeutung erlangt hat, und ebenso konkurrierende Herleitungen aus anderen indo-arischen Wurzeln,[9] sind nach neueren Erkenntnisse über die Morphologie der Romani-Dialekte nicht aufrechtzuerhalten. Wörter des indo-arischen Erbwortschatzes und alte Entlehnungen aus der Zeit bis in die Anfangszeit der griechischen Periode werden in Romani in der Regel "thematisch", d.h. mit Formanten indo-arischer Herkunft flektiert, spätere Entlehnungen hingegen "athematisch" mit Formanten aus dem Griechischen oder anderen Kontaktsprachen, wobei die Spendersprache dieser Formanten nicht mit der des Wortstammes identisch sein muß. Im Fall von Sinto wird der Plural nicht thematisch mit -a', sondern mit -i oder -e, die weibliche Form nicht thematisch mit -ni oder -i, sondern mit romanischem Lehnsuffix -a oder mit slawischem Lehnsuffix -ica (-iza, -ezza) gebildet.[4] Auch bei der Verwendung in Dialekten des Vlach-Romani sind der Nom. Plur. Sinturi, der Akk. Sing. Sintos (statt *Sintes) und der Akk. Plural Sinton (statt Sinten) athematisch.[10] Anhand des morphologischen Befundes hat deshalb in der neueren Romani-Linguistik Yaron Matras (1999) wahrscheinlich gemacht, daß es sich um ein jüngeres Lehnwort handeln muß, das nach seiner Ansicht – die sich hierin auf die südwestdeutschen Belege Schaeffers stützte, aber die ostpreussischen Belege Zippels nicht berücksichtigte – aus einer Kontaktsprache wie Jenisch entlehnt und zunächst nur von einer kleineren Gruppe Sinti als Eigenbezeichnung adaptiert worden sei, ehe es dann seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bei deutschen, österreichischen und italienischen Sinti allgemein in Gebrauch kam.

Manuš, etymologisch unstrittig ein Erbwort und nach Matras als eine der älteren Selbstbezeichnungen der Sinti anzusehen, ist erstmals 1597 belegt, als Worteintrag in der Form Manosch mit der lateinischen Übersetzung "Vir" (Mann) in dem zweitältesten Romani-Glossar überhaupt, einer Liste von Romani-Wörtern des flämischen Humanisten und Sprachforschers Bonaventura Vulcanius,[11], 1691 dann auch bei Hiob Ludolf , der für seine kürzere Wortliste zwar auf Vulcanius verweist, das Wort aber in der Form "Manusch" wiedergibt und es demnach auch unabhänig von Vulcanius kannte.[12] Eine über die Grundbedeutung "Mann" hinausgehende Funktion als Eigenbezeichnung für Männer der eigenen Gruppe ist diesen frühen Glossen noch nicht zu entnehmen, deutet sich dann aber 1755 an in dem ersten veröffentlichten eigenschriftlichen Text eines Sinto, der in einem Brief an seine Frau die Reisegefährten auf einer Fahrt von Frankfurt nach Neustadt als mare manush bezeichnet, was die beigefügte Übersetzung des Herausgebers mit "Meine Mitgesellen" überträgt.[13] Bei den von Zippel ausgeforschten Romani-Sprechern in Ostpreußen gehörte es nicht zu den ausdrücklich benannten Eigenbezeichnungen, die Bedeutung war dort vielmehr ehtnisch neutral ganz allgemein "Mensch", "Person", wie unter den erfragten Bezeichungen "anderer Nationen" die Fügung "Preissitko ... Manusch" (Prajstiko Manuš') für „Preusse“, „Preussischer Mensch“[14] und weitere Verwendungszusammenhänge in den Materialien Zippels zeigen.[15]

Ein anonym als Beytrag zur Rotwellischen Grammatik veröffentlichtes Wörter-Buch Von der Zigeuner-Sprache, dem der genannte Brief als Anhang beigefügt war, bietet 1755 in der Form "Kahlo" mit der Bedeutungsangabe "Zigeuner" auch den schriftlichen Erstbeleg für Kale als Eigenbzeichnung, das in dieser Funktion nicht für älteres Sinti-Romani, sondern auch für mehrere andere Dialekte des sogenanten nördlichen Zweiges bekannt ist: für mit Sinti-Romani besonders eng verwandtes Finnisch-Romani, für heute ausgestorbenes Welsh-Romani, und für das nur noch als Para-Romani lebendige Caló der südfranzösischen und spanischen Kalé). Die Verbreitung spricht dafür, daß das Wort als eine besonders alte Eigenbezeichnung anzusehen ist.[16]

Gadžo als Gegenbegriff

Gegenbegriff für die distanzierende Bezeichnung eines Nicht-Sinto und Nicht-Rom ist, wie in den meisten Romani-Dialekten, Gadžo (ursprünglich „Bauer“, f. Gadži, Plur. m./f. Gadže), wobei die Gadže, auch bei guten Beziehungen zu einzelnen Gadže und Aufnahme einzelner Gadže in die eigene Gemeinschaft, in der Tendenz als eine andersartige, auch in den internen Beziehungen der Gadže untereinander defizitäre Außenwelt gesehen werden. Der traditionell distanzierende Charakter steht dabei Verwendungen des Wortstamms auch für Eigenbezeichnungen nicht notwendig entgegen. Das Adjektiv zu Gadžo, gadžkano, hat in Sinti-Romani zusätzlich auch die Bedeutung „deutsch“, in nominalisierter Verwendung bedeutet es „Deutscher“, und in Verbindung mit dem Gruppennamen unterscheidet es ‚deutsche‘ oder aus Deutschland stammende (gačkene) von ‚welschen‘ (d.h. französischen, valštike) und ‚preußischen‘ (einer heute im Elsaß bekannten Gruppe: prajstike Manuš) Sinti oder Manuš.[17]

Bezeichnungen für Kinder

Wie in anderen Romani-Dialekten wird auch in Sinti-Romani bei der Bezeichnung von Kindern nach der Gruppenzugehörigkeit ihrer Eltern unterschieden. Den Kindern von Nicht-Roma sind die distanzierende Bezeichnungen raklo (Junge), rakli (Mädchen), rakle (Kinder) vorbehalten, während die Bezeichnungen čavo/čhavo (Junge), čaj/čhaj (Mädchen), čavi' (Kinder) die Zugehörigkeit zu Sinti- oder Roma-Eltern markieren, situations- oder gruppenabhängig aber auch auf die Kinder von Nicht-Roma ausgedehnt werden können.[18]

Rom

Das Wort rom (Grundbedeutung: "Mensch, Mann") , mit dem Femininum romni, bei Roma sonst im allgemeinen die wichtigste Eigenbezeichnung zur Unterscheidung von Nicht-Roma, wird heute von Sinti noch untereinander als mögliche Anrede (anstelle des Namens) und in ethnisch neutraler Bedeutung „(verheirateter) Mann“/„(verheiratete) Frau“ nicht nur für Roma, sondern auch für Nicht-Roma verwendet. Als Ethnikon für die Bezeichnung der eigenen Gruppe oder unter Einbeziehung der eigenen Gruppe wird es von ihnen dagegen vermieden oder vor der Öffentlichkeit der Nicht-Roma sogar abgelehnt und stattdessen mit mehr oder minder ausgeprägt distanzierender Bedeutung auf Roma aus Rumänien und Südosteuropa eingeschränkt, die ihrerseits in größerer Zahl erst im Verlauf der beiden großen innereuropäischen Migrationsbewegungen seit den 1870er- und 1960er-Jahren nach Mittel- und Nordwesteuropa kamen und dann gegenüber den vergleichsweise assimilierten Sinti zum Teil auch selbst distanzierend das eigene, als authentischer empfundene Romatum (Romanipé) betonten.

Eigenbezeichnung im öffentlichen Sprachgebrauch

Der von Roma-Intellektuellen in Rumänien und Jugoslawien schon in den 1930er-Jahren, in westlichen Ländern erst seit den 1960ern aufgregriffenen Bewegung eines Roma-Nationalismus, der alle Roma weltweit als eine Nation ohne Land begreift, stehen Sinti mit ihrer heutigen geschichtlichen Eigensicht als einr eigenständige reserviert oder ablehnend gegenüber. Als Bürgerrechtsbewegungen und Interessenvertretungen der Roma seit den 1970er-Jahren bestebt waren, weltweit die als diskriminierend bewerteteteten Fremdbezeichnungen wie "Zigeuner" und "Gypsies" im Sprachgebrauch der Nicht-Roma durch einen alle Roma-Ethnien zusammenfassenden Oberbegriff "Roma" zu ersetzen, haben Sinti sich dem widersetzt.

Die in Deutschland nach Mitgliederzahl und politischem Einfluß wichtigste Interessenvertretung, der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, fordert als zusammenfassenden Sammelbegriff die Doppelbezeichnung "Sinti und Roma" und hat sich mit diesem Anliegen im öffentlichen und amtlichen Sprachgebrauch bereits sehr weitgehend durchgesetzt. Diese Doppelbezeichnung ist aber auch bei Sinti nicht unumstritten. Die Sinti Allianz Deutschland lehnt diese Doppelbezeichnung ab und fordert, die Bezeichnung "Zigeuner" beizubehalten, weil sie einerseits auch von Sinti im Deutschen seit langem gebraucht werde, und weil andererseits die Doppelbezeichnung "Sinti und Roma" nicht alle "Zigeuner" erfasse, im Konflikt mit den eigenen Verwendungs- und Vermeidungsregeln der Bezeichneten stehe und außerdem ungeeignet sei, die diskriminierende Einstellung der Bevölkerung zu verringern. [19]

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  1. Die Schreibung kursiv gesetzter Romani-Wörter folgt, wo nicht durch zusätzliche Anführungszeichen und Quellenangabe anders ausgewiesen, der Graphie der ROMLEX Lexical Database
  2. Angaben zu den Verbreitungsgebiete und zur Sprache nach Yaron Matras, Romani. A Linguistic Introduction, Cambridge [u.a.]: Cambridge University Press, 2004, S. 9f.
  3. Jean-Pierre Liégeois, Roma, Gypsies, Travellers, Straßburg: Council of Europe Press, 1994, S. 65f.
  4. a b Zur Morphologie und Etymologie Yaron Matras, Johann Rüdiger and the study of Romany in 18th century Germany, in: Journal of the Gypsy Lore Society, series V, 9 (1999), S. 89-116, S. 110; ders., Die Sprache der Roma. Ein historischer Umriß, in: Matras u.a., Sinti, Roma, Gypsies. Sprache – Geschichte – Gegenwart, Berlin: Metropol, 2003, S. 231–261, S. 233; ders., The Role of Language in Mystifying and Demystifying Gypsy Identity, in: Nicholas Saul / Susan Tebbutt (Hrsg.), The Role of the Romanies: Images and Counter-Images of 'Gypsies'/Romanies in European Cultures, Liverpool: Liverpool University Press, 2004, S. 53-78, S.70; Birgit Igla, Sinti-Manuš: Aspects of classification, in: Barbara Schrammel u.a., General and applied Romani Linguistics. Proceedings from the 6th International Conference on Romani Linguistics, München: LINCOM Europa, 2005, S.23-42, S. 23
  5. Vlg. Liégeois, Roma, Gypsies, Travellers . . . (1194), S. 294; Anthony P. Grant, Aspects of the Linguistic Interface Between German and Romani, in: Susan Tebbutt (Hrsg.), Sinti and Roma: Gypsies in German-Speaking Society and Literature, New York u.a.: Berghahn, 1998 (= Culture and Society in Germany, 2), S. 65-80, S. 69
  6. Johann Erich Biester,Ueber die Zigeuner; besonders im Königreich Preußen, in: Berlinische Monatsschrift 21 (1793), S. 108–165, S. 360–393, hier S. 364ff. (Online-Version [1]); die von Biester benutzten Aufzeichnungen des Pastor Zippel kamen später in den Besitz von August Friedrich Pott, siehe Pott, Die Zigeuner in Europa und Asien, Teil I, Halle: Heynemann, 1844, S. XI, S. 17f., zu den von Zippel ermittelten Selbstbezeichnungen S. 33f.
  7. Zur Zusammenarbeit zwischen Kraus und Zippel siehe Kurt Röttgers, Kants Zigeuner, in: Kant-Studien 88 (1997), S. 60-86, und ders., Kants Kollege und seine ungeschriebene Schrift über die Zigeuner, Heidelberg: Manutius, 1993, S. 54ff.
  8. Anonym veröffentlicht von Jacob Georg Schäffer, Sulz[er] Zigeuner-Liste und genaue Beschreibung des (...) Räuber- und Zigeuner-Gesindels, Stuttgart: Cotta, 1787, § XXIV S. 11 (drei Sprachbeispiele für Jaunerisch Sende „Zigeuner“), Auszüge bei Friedrich Kluge, Rotwelsches Quellenbuch, Straßburg: Trübner, 1901, Nr. CIV, S. 250ff., hier S. 251f.; Wahrhafte Entdeckung der Jauner- oder Jenischen Sprache von dem ehemals berüchtigten Jauner Kostanzer Hans, auf Begehren von ihm selbst aufgesetzt und zum Druck befördert (Sulz am Neckar, 1791), bei Kluge Nr. CV, S. 251ff., hier S. 257
  9. Siehe besonders Siegmund A. Wolf, Sinte: Der Eigenname der deutschen Zigeuner, in: Beiträge zur Namenforschung 11 (1960), S. 170-172
  10. Matras, Johann Rüdiger… (1999), S. 110, der hiebei die Befunde Zippels und die belegte Form Akk. Plur. Sinten nicht berücksichtigt, vgl. Biester, Ueber die Zigeuner... (1793), S. 366, vgl. auch Pott, Die Zigeuner in Europa und Asien..., I, (1844), S. 33f.)
  11. De literis & lingua Getarum, sive Gothorum : quibus accesserunt specimina variarum linguarum, Leiden: Raphelengius, 1597, S. 104, ausgezogen bei Friedrich Kluge, Rotwelsch, Teil I (mehr nicht erschienen): Rotwelsches Quellenbuch, Straßburg: Trübner, 1901, Nr. XXXIV, S. 114
  12. Ausgezogen bei Kluge, Rotwelsches Quellenbuch... (1999), Nr. LXI, S. 173
  13. Beytrag zur Rotwellischen Grammatik, Oder: Wörter-Buch, Von der Zigeuner-Sprache, Nebst einem Schreiben an seine Frau, darinnen er von seinem elenden Zustande, in welchem er sich befindt, Nachricht ertheilet, Frankfurt/Leipzig: ohne Verlagsanage, 1755, S. 37 (mare manush)
  14. Biester, Ueber die Zigeuner... (1793), S. 366f.
  15. Z.B. Pott, Die Zigeuner in Europa und Asien..., I, (1844), Anhang G, § 3, S. 3; Anhang I, § 5, S. 489; § 10, S. 490
  16. Matras, Johann Rüdiger... (1999), S. 110
  17. Siehe bei Patrick Williams, Nous, on n'en parle pas. Les vivants et les morts chez les Manouches, Paris: Éditions de la maison des sciences de l'homme, 1993, 2. Aufl. 2001 (= Éthnologie de la France, 13), S. 46f. die von Joseph Valet speziell in der Auvergne erhobenen Bezeichnungen; zum Elsaß auch Marie Paul Dollé, Les Tsiganes manouches, Sand: im Selbstverlag, 1980, S. 36
  18. Elisabeth Tauber, Du wirst keinen Ehemann nehmen! Respekt, Bedeutung der Toten und Respektheirat bei den Sinti Estraixaria", Berlin: LIT Verlag, 2006, S. 51, S. 243 Anm. 151
  19. Siehe Sinti Allianz Deutschland e.V., Interview mit der Vorsitzenden, Natascha Winter; Die Welt: "Wir sind Zigeuner, und das Wort ist gut", 12. Januar 2012, abgerufen am 12. Januar 2012