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Claudia Barth (* 19. Januar 1972 in München) ist eine deutsche Sozialpsychologin, Buchautorin und Professorin.

Beruflicher Werdegang

Sie arbeitete nach dem Abitur 1991 am städtischen Werner-von-Siemens-Gymnasium in München zunächst als Druckvorlagenherstellerin. Darauf folgte ein Studium der Sozialpädagogik an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München , das sie im Jahr 2000 abschloss. Nach einer nebenberuflichen Tätigkeit als Referentin für Bildungswerke arbeitete sie von 2002 bis 2005 als Bezirks-Bildungsreferentin des Kinder- und Jugendverbandes SJD - Die Falken Braunschweig. Von 2005 bis 2010 war sie freie Mitarbeiterin an der KZ-Gedenkstätte Dachau und am Max-Mannheimer-Studienzentrum Dachau und promovierte gleichzeitig mit einem Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung in Sozialpsychologie an der LMU München. Ihre Dissertation zur subjektiven Verarbeitung esoterischer Religiosität und deren Einfluss auf die Identitätsbildung beendete sie 2010 mit dem Dr. phil. Nach Tätigkeiten in der ambulanten Erziehungshilfe mit Sinti- und Romafamilien und als Lehrbeauftragte an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München, wurde sie 2017 auf eine Stelle als Hochschullehrerin an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen berufen.

Forschungsschwerpunkte

Claudia Barth forscht, publiziert und referiert seit 2003 zur Kritik neureligiöser esoterischer Bewegungen. Ihr 2006 erschienenes Buch "Über alles in der Welt - Esoterik und Leitkultur: eine Einführung in die Kritik irrationaler Welterklärungen" gilt als Standardwerk. Seither ist sie deutschlandweit als Esoterikexpertin und -kritikerin bekannt.

Barth liefert in ihren Schriften Erklärungen für den Erfolg esoterischen Gedankenguts. Dabei nimmt sie in ihren empirischen Untersuchungen den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Bedingungen und psychischen Befindlichkeiten in den Blick. Unter anderem beschreibt sie, wie individuelle Versagensängste durch die Hinwendung zur Esoterik abgewehrt werden können. Diese entlastet den Einzelnen, indem sie ihm im Falle seines Scheiterns das Gefühl persönlicher Verantwortlichkeit nimmt.[1]

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Karmalehre. In ihr ist alles, was wir im Leben erfahren, durch früherere Leben vorbestimmt. Demnach wählt der Mensch alle Schwierigkeiten, die ihm begegnen, selbst aus, um zu einer höheren kosmischen Stufe zu gelangen. Der Glaube an Reinkarnation und Karma ist laut Barth, die die Esoterik als "marktförmige Religion mit vielfältigen Erscheinungsformen"[2] definiert, allen esoterischen Strömungen immanent.[2] Barth kritisiert die individualisierende Wirkung dieser Karmalehre als entsolidarisierend und gesellschaftsblind.[2] Die Gesellschaft werde damit zur "vorgeburtlich ausgewählten Bühne"[2],auf der sich das individuelle Leben verwirklichen solle. Dabei würden die äußeren Umstände als unveränderbar dargestellt.[2]

Als problematisch stuft Barth auch die traditionellen Geschlechtervorstellungen der Esoterik ein, die das Weibliche gleichzeitig festschreiben und überhöhen. Nach ihrer Einschätzung sind zwei Drittel der Esoterikanhänger weiblich. Möglicherweise, so Barth, könnte dieser Eindruck aber auch daran liegen, daß Formen der Esoterik, die häufig von Frauen rezipiert werden, stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. [3]

Schriften

  • zusammen mit Heiner Keupp: "Niemand kann seinem Schicksal entgehen...: Kritik an Weltbild und Methode des Berth Hellinger. Aschaffenburg 2004, Alibri, ISBN-13: 978-3932710827.
  • Über alles in der Welt - Esoterik und Leitkultur: Eine Einführung in die Kritik irrationaler Welterklärungen. Aschaffenburg 2006, Alibri, ISBN-13: 978-3865690364
  • Esoterik - die Suche nach dem Selbst: Sozialpsychologische Studien zu einer Form moderner Religiosität, 2011

Weblinks

Einzelnachweise

Personendaten

Kategorie: Sozialwissenschaftler Kategorie: Autor Kategorie: Deutscher Kategorie: Geboren 1972 Kategorie: Frau