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Gipsbruch Thiede
Der Röver'sche Gipsbruch ist einer von ehemals drei Gipsbrüchen im niedersächsischen Thiede im Gebiet der kreisfreien Stadt Salzgitter. Der Gipsbruch liegt am Fuße der regionalen Erhebung Lindenberg (Salzgitter-Thiede).[1]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geografie
- 2 Geschichte
- 3 Geologie und Prähistorische Funde
- 4 Der Gipsbruch heute
- 7 Weblinks
- 8 Einzelnachweise
Geografie
Zehn Kilometer südlich von Braunschweig liegt an der Frankfurter Straße (B 248) der Stadtteil Thiede. Mit nahezu 10.000 Einwohnern einer der größten Orte im Großraum Salzgitters. Die genaue topographische Lage ist 52° 11’nördlicher Breite und 10° 29’ östlicher Länge von Greenwich.
Der Höhenunterschied unterhalb der Gemarkung beträgt etwa 40m, wobei der altbesiedelte Teil Thiedes zwischen 83m-85m über NN liegt.
Saltgitter- Thiede hat eine Fläche von 12,2582km2. Der Thieder Lindenberg ist 122m hoch.
Von besonderer Bedeutung für Thiede wurde der Gipsberg- heute Gipsbruch genannt- der am Dorfrand dem Lindenberg zu liegt:
1.) durch den bekannten Feuersteinschabe, den 1867 der Wolfenbütteler Oberlehrer Nehring im Diluviallehm fand, neben
Knochen von Lemming, Mammut, Polarfuchs, Rentier, Pfeifhasen, sibirischer Zwiebelmaus, usw.
2.) durch die frühe Industrie, die infolge des Gips- und Steinbruches hier entstand.
3.) durch den Hinweis auf Zechstein und damit auf Salzlagervorkommen.[4]
Geschichte
Im "Röver'schen Gipsbruch" am Fuße des Thieder Lindenbergs wurde seit 1746 gewerbsmäßig Gips gebrochen. Der gewonnene Gips wurde als Estrichgips und zu Bauzwecken lokal genutzt. Nachgewiesen ist er in Goslar und Braunschweig.
Zunächst gehörten die Steinbrüche der Gemeinde und wurden immer auf sechs Jahre verpachtet.
Dieser Gipsbruch brachte der Gemeinde um 1800 alljährlich 100 Taler ein. Für jeden Ofen voll Gips mussten die Pächter außerdem 20 Groschen an die Gemeinde zahlen.[5]
Im Jahr 1830 wurde der Gipsbruch käuflich erworben durch die Familie Röver, diese hatte zuvor bereits einige Teile gepachtet. Diese baute bis ans Ende des 19. Jahrhunderts dort Gips ab.
Darüber hinaus wurde dort weiter Gips verarbeitet. Dokumente zeigen, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Gipsmühle noch in Betrieb war.[6]
Prähistorische Funde
Nach den heftigen Regengüssen im Jahr ohne Sommer 1816 rutschten die Hänge des Gipsbruches ab. In den darauf folgenden Aufräumarbeiten fand der Besitzer des Gipsbruches einen großen Klumpen. Dieser wurde gesäubert und untersucht und man fand zahlreiche Knochen und Zähne. So auch vom Mammute.
Diese Mammutfunde stellte man unter anderem in einer Gaststätte auf dem Thieder Lindenberg aus. Auf Grund der zahlreichen Besucher gelang es eine eigene Bahnstation zu dieser Gaststätte zu erhalten.
In den Jahren 1880 und 1881 wurden weitere Ausgrabungen im Gipsbruch durchgeführt. Geleitet wurden sie von Alfred Nehring und seinem Schüler August Wollemann.
Doch bereits im späten 17. Jahrhundert wurden dort erste prähistorische Funde notiert. Bereits Leibniz schrieb in seinem "Protogaea" über die Funde im Thieder Gipsbruch.[7]
Während des Nationalsozialismus wurde der Gipsbruch zu einem so genannten Thing -Platz erklärt. Im Jahr 1936 gab es dort eine große Feier der Hitlerjugend.
Während des zweiten Weltkrieges gab es in dem Gipsbruch einen Luftschutzstollen. In diesem fand die Bevölkerung regelmäßig Unterschlupf.
Nachdem diese Funde Jahrzehnte lang im Familienbesitz ausgestellt waren, verschwanden sie lange Zeit und tauchten erst vor einigen Jahren wieder auf. Heute
sind sie im Braunschweiger Museum zu finden.
Heute ist der Gipsbruch privat und wird bei Bedarf Wissenschaftlern gezeigt.
Einzelnachweise
- ↑ Lindenberg (Salzgitter-Thiede). In: Wikipedia. 13. April 2018 (wikipedia.org [abgerufen am 16. September 2018]).
- ↑ Hartmut Alder: Die Chroniken von Thiede.
- ↑ Rudolf Pförtner: Bevor die Römer kamen.
- ↑ Hartmut Alder: Chronik von Thiede.
- ↑ Hartmut Alder: Chronik von Thiede.
- ↑ Hartmut Alder: Chronik von Thiede.
- ↑ Gerhard Wulfhorst: Arbeitskreis Thiede e.V. Abgerufen am 15. September 2018 (deutsch).