Benutzer:Philepokeva
Ägyptische Weltschöpfung
Vor der Erde,den Göttern und Menschen war Chnum (eigentlich: Chenemu) der Schöpfer.Chnums Werkzeug der Schöpfung ist eine Töpferscheibe. Sie wird ihm deshalb gerne als Weihgeschenk dargebracht. Auf ihr formt er den Leib des Kindes, bevor er es in den Leib der Mutter gibt.
Diesen Vorgang zeigen zahlreiche Abbildungen, wo der König von Chnum geformt wird. Chnum formt auf diese Art alle Menschen. Sofern die Götter geschlechtlich gezeugt wurden, formt er auch sie. Nur Götter, die sich selbst, aus sich heraus schaffen, waren ihr "eigener Chnum", wie z.B. Ptah,der einer der mächtigsten ägyptischen Schöpfungsgött ist. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:SFEC_EGYPT_ESNA_2006-013.JPG Menhit (links) und Chnum (rechts) an der Außenwand des Tempels von Esna
In Esne steht ein Tempel für den Gott,bis jetzt dort noch eine alte Ruine steht.https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Esna_Temple_2004_by_John_Campana.jpg Chnum´s Tempel von Esna
In Esne entstand aus dem Geburtsgott ein großer Schöpfergott. Wieder sitzt er an seiner Töpferscheibe und erschafft aus dem Uranfang die Erde, Götter und Menschen. Auch steht ihm wiederum eine Geburtshelferin zur Seite. Es handelt sich diesmal um Menhit, die mit der Mutter der Götter: Neith (Ägyptische Mythologie) verschmolz. Beide werden zu Vater und Mutter von allem, was existiert.Das Wesen von Chnum wurde als eine Vereinigung von vier Göttern beschrieben. Man nannte sie die vier lebenden Bas (Ba=Widder+Seele). Sein Wesen bestand aus dem:
Ba des Re (Ägyptische Mythologie) - Himmel (Elephantine, die Anfangsstadt) Ba des Schu - Luft (Esne) Ba des Geb (Ägyptische Mythologie) - Erde (Hypselis) Ba des Osiris - Unterwelt (Herur).
Den vier Bas wurden die vier Machtbereiche und seine vier Kultorte (in Klammern gesetzt) zugeordnet. So wurde Chnum explizit mit allen vier Chnums der großen Kultstädte verwoben. Er wird entsprechend mit vier Widderköpfen dargestellt. Damit umspannt Chnum die ganze Welt durch die vier großen kosmischen Mächte: Himmel, Luft, Erde und Unterwelt. Mit Amun, der auch zu den großen Widdergöttern zählt, hat er nur lose und örtliche Verbindung. Engere Verbindungen bestehen zu Ptah. Chnum hat in Memphis (Ägypten), der Stadt von Ptah, einen eigenen Kult genossen. Beide Götter sind Bildner. Beide Götter stehen nebeneinander. Sie werden oft in Formeln miteinander verknüpft: "Chnum hat dich geformt, Ptah hat dich gebildet".Das Wesen von Chnum hat sich immer weiter verändert. Aus römischer Zeit stammen Amulette, wo Chnubis als Schlange erscheint mit einem Löwenhaupt, der von einem Strahlenkranz umgeben ist. Diese Gestalt weicht erheblich von den vertrauten Abbildungen Chnums ab. Das nahmen Ägyptologen als Anlass, Chnubis von dem ägyptischen Chnum abzulösen.
Doch es besteht kein Grund zur Annahme, dass Götter neben Veränderungen in ihrem Wesen, nicht auch Veränderungen in ihrer Gestalt erfahren können.Chnum ist einer der wichtigsten Widdergottheiten des Alten Ägyptens. Ursprünglich nannte man ihn Chnumu. Die Griechen gaben ihm mehrere Namen: Chnumis, Chnubis oder Knuphis.
Vermutlich bedeutet sein Namen schlicht: Widder. Chnum wurde an vielen Orten Oberägyptens verehrt, die weit auseinander lagen. Insofern flossen verschiedene Schwerpunkte seines Wesen zusammen.Man vermutet, dass viele dieser Kulte in Chnum zusammenflossen.Chnum wurde entweder in Form eines Widders oder als Mensch mit dem Kopf eines Widders verehrt.
Es sind zwei Schwerpunkte seines Wesens auszumachen:
Chnum ist Spender des Wassers. Chnum ist Urheber allen Lebens.
Beiden Funktionen ist gemein, dass sie im Akt der Schöpfung auftreten:
Quelle (Spender des Wassers). Schöpfer (Urheber allen Lebens)
Chnums Funktion als Spender des Wassers ist an seinem Kultort Elephantine entstanden. Dort stieg der Nil über die Ufer. Chnum selbst bringt die Überschwemmung hervor. Er wird als Hüter des Nils bezeichnet. Man geht weiter und bezeichnet ihn selbst als Nil. Chnum wurde auch als Herr des Urwassers: "Nun" verehrt. Mit Anuket und seiner Gemahlin Satet bildete er die göttliche Triade von Elephantine.
Der Widder wurde im Alten Ägypten als heiliges Tier verehrt. Widder galten als besonders zeugungsfähig und -freudig. Man fand zahlreiche mumifizierte Widder in Steinsärgen bestattet. Vermutlich entstand der Schwerpunkt des Chnums als Zeuger und Geburtshelfer in Herur.Durch die Zeugungskraft des Chnum wird eine enge Verbindung zur Geburt hergestellt. Zeugung und Geburt liegen in seinen Händen. Auch gestaltet er den Leib der Kinder. Er formt den Samen, in dem die Gestalt des Kindes ruht. Danach wird der Samen in den Schoß der Mutter eingepflanzt.
Mit seiner froschköpfigen Gefährtin Heket, die als Geburtsgöttin galt, hilft er bei der Entbindung des Kindes. Daher wird er "Bildner, der belebt" genannt.
Aufgrund des Widderkultes gab es Spannungen hinsichtlich der Juden. Denn sie opferten Widder, während dies die Priester des Chnum tabuisierten.