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Als Roth-Flecken bezeichnet man retinale Einblutungen, mit weißem Zentrum. Sie wurden ursprünglich 1872 von Moritz Roth beschrieben. Moritz Litten beschrieb erstmals retinale Hämorrhagien mit zentraler Abblassung und brachte sie mit dem Namen Roth in Verbindung. [1] Roth-Flecken lassen sich per Ophthalmoskopie beobachten. [2]

Vielfältige Ursachen können die Flecken verursachen. Häufig treten sie aufgrund einer Immunkomplexvaskulitis auf, wie sie bei einer bakteriellen Endokarditis auftritt. Daher sind die Roth-Flecken Teil der Duke-Kriterien zur Diagnose der Endokarditis.

Auch bei Leukämie, Diabetes und interkranialen Blutungen können sie auftreten. [3]


Wirkmechanismus

Melphalan ist ein Alkylans aus der Gruppe der Stickstoff-Lost-Verbindungen (zu der unter anderem auch Cyclophosphamid oder Bendamustin gehören). Diese Verbindungen übertragen Alkyl-Gruppen auf die DNA-Base Guanin und führen zu chemischen Bindungen zwischen den DNA-Strängen. So veränderte Nucleinsäuren werden durch zelleigene Mechanismen an der weiteren Teilung und Proteinbiosynthese gehindert. Diese zytotoxischen Vorgänge finden in allen Zellen statt, vermindern aber insbesondere die Vermehrung der sich schnell teilenden Tumorzellen.

Anwendung

Melphalan kann intravenös oder oral verabreicht werden. Die verwendete Dosis ist abhängig von der Indikation und der Nierenfunktion sowie dem Körpergewicht des Patienten. Ggf. muss die Dosis individuell angepasst werden.

Melphalan wird bei multiplem Myelom verwendet, wenn eine initiale Stammzelltransplantation nicht möglich ist. Dabei kommt üblicherweise eine Kombination mit anderen Zytostatika wie Thalidomid, Bortezomib oder Cyclophosphamid zum Einsatz.[4]

Außerdem ist die Anwendung bei malignem Melanom[5] und AL-Amyloidose[6] möglich.

Im Rahmen einer Isolierten Extremitäten Perfusion bei lokal fortgeschrittenen Weichteilsarkomen wird Melphalan in Kombination mit TNF-α verwendet.

Nebenwirkungen

Wie die meisten Zytostatika kommt es unter der Melphalan-Einnahme sehr häufig zu Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoen und – in höherer Dosierung – Haarausfall.

Da der Wirkstoff das Knochenmark supprimiert, kann es während der Therapie zu einem Abfall der Leukozyten und Thrombozyten im Blut kommen. Mögliche Folge ist das Vermehrte Auftreten von Infektionen bzw. Blutungen.

Melphalan wirkt erbgutschädigend. Daher ist die Einnahme während Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Bei Frauen kann eine Ovarialinsuffizienz mit Amenorrhoe die Folge sein, bei Männern ist eine irreversible Unfruchtbarkeit möglich.

Aufgrund der mutagenen Wirkung besteht überdies die Gefahr von Zweitmalignomen. In Kombination mit Thalidomid und Prednisolon wurde ein vermehrtes Auftreten von akuter lymphatischer Leukämie und myelodysplastischem Syndrom beobachtet.[7]

Einzelnachweise

  1. Moritz Litten: Ueber akute maligne Endocarditis und die dabei vorkommenden Retinalveränderungen. In: Charité-Annalen. 1878, S. 137–172.
  2. Herbert L. Fred: Little Black Bags, Ophthalmoscopy, and the Roth Spot. In: Texas Heart Institute journal. Band 40, Nr. 2, S. 115–116 (online).
  3. Robert L. Van Uitert, Gail E. Solomon: White-centered retinal hemorrhages: a sign of intracranial hemorrhage. In: Neurology. Band 29, Nr. 2, 1979, S. 236–239.
  4. DGHO-Leitlinie zum muliplem Myelom. Aufgerufen am 02. August 2015
  5. AWMF-Leitlinie zum malignen Melanom. Aufgerufen am 14. August 2015
  6. Dennis L.Kasper, Eugene Braunwald, Anthony S. Fauci, Stephen L. Hauser, Dan L. Longo, J. Larry Jameson: Harrison's Principles of Internal Medicine. 16. Auflage. McGraw-Hill, New York 2005, S. 2028.
  7. Roter Hand Brief von Celgene. 8. April 2013, abgerufen am 2. August 2015.

Weblinks