Benutzer:Räuberbande/Max Hauke

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Maximilian Hauke (gen. Max Hauke) war ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

1942 gründete er mit dem russischen Widerstandskämpfer und Zwangsarbeiter Nikolai Rumjanzew die einzige deutsch-sowjetische Widerstandsorganisation "Internationales Antifaschistisches Komitee".[1] Die Gruppe setzte sich aus einer beträchtlichen Anzahl sowjetischer Zwangsarbeiter, Kriegsgefangener und einer Gruppe deutscher Kommunisten zusammen. In Haukes Wohnlaube im Gartenverein "Gartenfreunde" in Kleinzschocher hörten die Mitglieder sowjetische Sender, berieten sich und stellten Flugblätter mit dem Ziel her, in Leipzig einen bewaffneten Aufstand zu verüben.[2] Die Laube diente u.a. Rumjanzew als Wohnort, nachdem er der Zwangsarbeit entflohen war.[1]

Im Mai 1944 wurde der Großteil der Gruppe bei Razzien durch die Gestapo verhaftet und in Verhören gefoltert und misshandelt. Dadurch erpresste sich die Gestapo auch den Kontakt zur Gruppe um Arthur Hoffmann. Im August 1944 wurden die russischen Zwangsarbeiter nach Auschwitz deportiert, wo die meisten von ihnen sofort ermordet wurden. Im Zuge einer reichsweit koordinierten Aktion gegen kommunistische Aktivisten wurden die deutschen Mitglieder wurden zusammen mit Mitgliedern anderer Leipziger Widerstandsgruppen, wie z.B. der Schumann-Engert-Kresse-Gruppe, in Dresden vor dem Volksgerichtshof angeklagt. Im November und Dezember 1944 wurden zahlreiche Todesurteile gegen die Leipziger Kommunisten ausgesprochen, auch gegen Max Hauke.

Max Hauke entging durch Glück seiner Ermordung: Bei der Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 wurde das Gefängnis am Münchner Platz getroffen, die Gerichtsakten verbrannten und Hauke konnte flüchten.

Heute erinnert in Leipzig ein am 8. Mai 1960 eingeweihtes Denkmal an der Ecke Nikolai-Rumjanzew-Straße/Ratzelstraße im Stadtteil Grünau an Nikolai Rumjanzew, sowie Boris Losinski und Taja Tonkonog, die auch Mitglieder des IAK waren.[3] An dessen Stelle hat sich zuvor die Wohnlaube von Max Hauke befunden.


Literatur:

Carsten Voigt: Kommunistischer Widerstand in Leipzig 1943/44. In: IWK 38 (2002), S. 141–181.

  1. a b Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. Hrsg.: PRO LEIPZIG. 2. Auflage. Leipzig 2012, ISBN 978-3-936508-03-1, S. 514.
  2. Marco Brödel: Antifaschistischer Widerstand bei der "HASAG". In: Förderverein "Dr. Margarete Blank" e.V., Redaktion Anne Friebel und Anja Kruse (Hrsg.): Newsletter des Fördervereins "Dr. Margarete Blank" e. V. Nr. 2. Leipzig 2013, S. 9.
  3. Markus Cottin, Gina Klank, Karl-Heinz Kretzschmar, Dieter Kürschner, Ilona Petzold: Leipziger Denkmale. Band 1. Sax-Verlag, Beucha 1998, ISBN 3-930076-71-3, S. 61.

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