Benutzer:Räuberbande/Nikolai Rumjanzew
Nikolai Rumjanzew (* 30. Dezember 1912 in Gattschina bei St. Petersburg; † 5. August 1944 im KZ Auschwitz) war ein russischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Rumjanzew war als Schlosser tätig und wurde während des Zweiten Weltkriegs Panzerkommandant in der Roten Armee. In der Schlacht bei Charkow geriet er 1941 verwundet in deutsche Kriegsgefangenschaft, konnte jedoch zunächst fliehen. Bei einer Razzia wurde er wieder verhaftet und mit seiner Frau nach Deutschland verschleppt.[1]
Ab 1942 arbeitete er als Dreher in den Mitteldeutschen Motorenwerken in Taucha. Noch im gleichen Jahr gründete er mit dem deutschen Kommunisten Maximilian Hauke die Widerstandsgruppe "Internationales Antifaschistisches Komitee", die sich aus einer beträchtlichen Anzahl sowjetischer Zwangsarbeiter, Kriegsgefangener und einer Gruppe deutscher Kommunisten zusammensetzte. In Haukes Wohnlaube im Gartenverein "Gartenfreunde" in Kleinzschocher hörte die Gruppe sowjetische Sender, beriet sich und stellte Flugblätter mit dem Ziel her, in Leipzig einen bewaffneten Aufstand zu verüben.[2]
Nachdem er im Februar 1944 aus dem Lager in Taucha geflohen war, arbeitete er mit falschen Papieren im Rüstungsbetrieb HASAG und wohnte später nur noch illegal in Haukes Wohnlaube.[1] Im Mai 1944 wurde er bei einer Razzia durch die Gestapo verhaftet und in Verhören gefoltert und misshandelt.[2] Im August 1944 wurde er nach Auschwitz deportiert, wo er sofort ermordet wurde.
In Leipzig erinnert ein am 8. Mai 1960 eingeweihtes Denkmal an der Ecke Nikolai-Rumjanzew-Straße/Ratzelstraße im Stadtteil Grünau an Nikolai Rumjanzew, sowie Boris Losinski und Taja Tonkonog, die auch Mitglieder des IAK waren.[3] An dessen Stelle hat sich zuvor die Wohnlaube von Max Hauke befunden.
- ↑ a b Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. Hrsg.: PRO LEIPZIG. 2. Auflage. Leipzig 2012, ISBN 978-3-936508-03-1, S. 514.
- ↑ a b Marco Brödel: Antifaschistischer Widerstand bei der "HASAG". In: Förderverein "Dr. Margarete Blank" e.V., Redaktion Anne Friebel und Anja Kruse (Hrsg.): Newsletter des Fördervereins "Dr. Margarete Blank" e. V. Nr. 2. Leipzig 2013, S. 9.
- ↑ Markus Cottin, Gina Klank, Karl-Heinz Kretzschmar, Dieter Kürschner, Ilona Petzold: Leipziger Denkmale. Band 1. Sax-Verlag, Beucha 1998, ISBN 3-930076-71-3, S. 61.
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