Benutzer:R.Dammerer/Artikelentwurf

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Das Fussballländerspiel Spanien gegen Österreich fand am 27. März 1999 in Valencia im Zuge der Qualifikation zur EM-Endrunde in Holland und Belgien 2000 statt. Das Spiel endete unerwartet hoch 9:0 für die Spanier und bedeutete zugleich die höchste Länderspiel Niederlage für Österreich seit 91 Jahren(1908, Wien: ÖsterreichEngland 1:11) und sogar die höchste Auswärtspleite in der Geschichte des ÖFB. Mit der Niederlage endete die Teamchef-Ära Herbert Prohaska, der daraufhin die Konsequenzen zog und seinen sofortigen Rücktritt erklärte. Die österreichische Fussballnationalmannschaft verfehlte schlussendlich – punktgleich mit Israel – aufgrund der deutlich schlechteren Tordifferenz die Play Off Spiele zur Fussball-Europameisterschaft 2000. Die Spanier dagegen beendeten die Qualifikationsgruppe 6 wie erwartet auf Platz 1.

Vorgeschichte

Die Österreicher, zum damaligen Zeitpunkt in ihrer Gruppe Tabellenführer u.a. vor den Spaniern und Israelis, rechneten sich aufgrund des bisherigen Verlaufs der Qualifikation und Ergebnissen in Freundschaftsspielen(u.a. ein 2:2 daheim gegen Weltmeister Frankreich kurz nach der WM) berechtigterweise Chancen im Auswärtsspiel in Valencia aus.

Das Spiel

Aufstellungen

Paarung SpanienSpanien SpanienOsterreichÖsterreich Österreich
Ergebnis 9:0
Datum 27. März 1999
Stadion Estadio de Mestalla, Valencia
45.000 Zuschauer
Schiedsrichter Gilles Veissière (Frankreich)
Tore 1:0 Raúl (6.), 2:0 Raúl (15.), 3:0 Urzáiz (27.), 4:0 Hierro/Elfmeter (34.), 5:0 Urzáiz (45.), 6:0 Raúl (48.), 7:0 Raúl (75.), 8:0 Arnold Wetl/Eigentor (77.), 9:0 Fran (84.)
Spanien Cañizares, Sergi Barjuan, Míchel Salgado, Marcelino, Hierro, Valerón (71. Mendieta), Pep Guardiola, Fran, Urzáiz (59. Munitis), Raúl , Etxeberria (85. Dani)
Trainer: José Antonio Camacho
Österreich Franz Wohlfahrt, Peter Schöttel, Anton Pfeffer, Günther Neukirchner, Wolfgang Feiersinger (54. Walter Kogler), Arnold Wetl, Christian Prosenik (60. Hannes Reinmayr), Roman Mählich, Harald Cerny, Andreas Herzog, Mario Haas (84. Christian Mayrleb)
Trainer: Herbert Prohaska


[1]

Verlauf des Spiels

Die junge spanische Mannschaft um die Routiniers Hierro, Sergi, Guardiola und Raúl ließ der überalterten österreichischen Mannschaft zu keinem Zeitpunkt den Hauch einer Chance und hatten sogar noch Pech, dass ein Seitfallzieher von Raúl, der mit insgesamt vier Toren glänzte, wegen angeblichen Abseits unberechtigter Weise nicht gegeben wurde. Während die Spanier noch weitere zahlreiche Chancen vergaben(u.a. ein Pfostenschuss), musste auf der anderen Seite der spanische Torhüter Cañizares erst in der 50.Minute gegen die an diesem Tag desolaten Österreicher eingreifen. Neben Raúl netzten zusätzlich noch zweimal Urzáiz, sowie jeweils einmal Hierro(per Elfmeter) und Fran ein. Zudem verzeichneten die Österreicher noch ein Eigentor in der zweiten Halbzeit(77 Min.) durch Arnold Wetl.

Weiterer Verlauf der Qualifikation

Österreich hatte trotz der Niederlage noch immer die Tabellenführung inne - die Spanier waren nach dem Spiel und trotz des hohen Sieges sogar nur auf Rang 3 - und hatte daher noch alle Chancen. Die Schmach von Valencia hinterließ bei den Spielern aber offensichtlich Spuren, so dass man sich im Auswärtsspiel beim EM-Quali Konkurrenten Israel, wo bereits der Prohaska-Nachfolger Otto Baric auf der Trainerbank saß, mit einem 0:5 erneut ein hohes Debakel einfing. Diese beiden Niederlagen sollten aufgrund der hohen negativen Tordifferenz schlussendlich ausschlaggebend für das Verpassen der EM-Playoffspiele sein. Für den ÖFB, im Mai.1999 auf Platz 17 der FIFA-Weltrangliste, läutete dieses historische Spiel den Niedergang der österreichischen Fussballnationalmannschaft ein, die sich bis zum heutigen Tage auf sportlichen Wege(Für die EURO 2008 war man als Gastgeber automatisch qualifiziert) nicht mehr für ein Endrundenturnier qualifizieren sollte. Für Spaniens Fussball hatte dieser hohe Erfolg keine nennenswerten(positiven) Folgen. Zwar beendete man die Qualifikationsgruppe überlegen auf Platz 1 mit einer überragenden Tordifferenz von +37 [2] , bei der Endrunde in Holland und Belgien schied man aber nach überwiegend enttäuschenden Leistungen bereits im Viertelfinale gegen den späteren Europameister Frankreich aus.

Sonstiges

Anton Pfeffer, der auf Seiten der Österreicher spielte, antwortete in der Halbzeitpause beim Stand von 0:5 auf die Frage eines ORF Reporters, „…was in der zweiten Hälfte noch möglich sei?“ ironisch: „hoch wer mas nimma gwinnen“ [3]

Nach dem Spiel sagte der österreichische Tormann Franz Wohlfahrt: “Mit mir in absoluter Hochform hätte es ein 0:8 gegeben.” [4]

Literatur

  • Peter Linden/Karl H. Schwind: 100 Jahre ÖFB - Die Highlights des österreichischen Fussballs, Linde Verlag, 2004(400 Seiten)

Fußnoten

Weblinks