Benutzer:Rage71/Normannenstraße
Die Normannenstraße ist eine Straße im Ortsteil Lichtenberg im Berliner Bezirk Lichtenberg. Sie verläuft mit einer Länge von ca. 700 Metern von der Möllendorffstraße bis zum Roedeliusplatz. Die Normannenstraße wurde als Sitz des Miniseriums für Staatssicherheit der DDR bekannt.
Namensherkunft
Die Straße ist nach den nordgermanischen Volksgruppen der Normannen benannt, die sich vom späten 8. bis zum 11. Jahrhundert als Seeräuber betätigten. Sie werden oft auch als Wikinger bezeichnet.
Geschichte bis 1945
Die Straße trägt den Namen seit 6. Juni 1906. Zehn Jahre zuvor, am 1. Oktober 1896, beschloss der Gemeindevorstand der damals noch selbständigen Landgemeinde Lichtenberg den Bau eines repräsentativen Rathauses am Kreuzungspunkt von 5 (andere Überlieferungen besagen 3 oder 4) Straßen auf dem Anwesen Dorfstraße 6 (heute Möllendorffstraße). Mit der Einweihung des Rathauses im November 1898 hatte die Normannenstraße einen markanten Anfangspunkt gefunden.
Mit der evangelischen Glaubenskirche (1903–1905) und dem Amtsgericht Lichtenberg (1904–1906) entstand am heutigen Roedeliusplatz (bis 1935 Wagnerplatz) ein weiteres städtisches Zentrum das durch die Normannenstraße mit dem Rathaus und dem alten Ortskern an der Dorfstraße verbunden wurde.
Wegen der räumlichen Nähe zum Lichtenberger Industrieviertel an der Herzberg- und Siegfriedstraße wurden in der Folgezeit an der Normannenstraße im Wesentlichen Wohngebäude errichtet. Hier finden und fanden sich auch Anlagen des Architekten und Stadtplaners Bruno Taut.
Am 1. Juli 1913 wurde die Straßenbahnlinie der Flachbahn von der Warschauer Brücke über ihren bisherigen Endpunkt Gürtelstraße hinaus bis nach Lichtenberg, Wagnerplatz, verlängert. Diese bog am Rathaus Lichtenberg in die Normannenstraße ein und endete an der Nordseite des Wagnerplatzes. Mit der Einführung des Einheitstarifes bei Straßenbahn, Bus und U-Bahn erhielt diese Linie die Liniennummer 90. Die weiträumige Anlage des Straßenraumes und die Struktur des Straßenpflasters auf dem nördlichen Rand des heutigen Roedeliusplatzes sind letzte Anzeichen dafür, dass hier vor Jahren eine Straßenbahn verkehrt ist.