Benutzer:Ranunculus/Wankheim

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Wankheim ist ein Dorf rund 4 km südöstlich von Tübingen. Es ist seit 1975 ein Teilort der Gemeinde Kusterdingen (Landkreis Tübingen, Baden-Württemberg).

Geschichte

Herrschaft

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf 1111, als ein Edelfreier Hartmuot von Wachein in Schaffhausen als Zeuge auftrat. 1296 kam das Dorf von den Pfalzgrafen von Tübingen an den Reutlinger Bürgermeister Albrecht Becht. 1482 wurde das Dorf vom Kloster Bebenhausen an die Herren von Ehingen zu Kilchberg verkauft, zu deren Adelsgut auch die Höfe Kreßbach und Eck gehören. Nach wechselnden Besitzern (von Closen, von Stockheim, Leutrum von Ertingen) kam das Rittergut 1760/65 an die von Saint André und kam 1805 unter württembergische Landeshoheit.

Kirchengemeinde

Eine Kapelle wird 1439, das Patrozinium St. Maria und Jakob 1489 erwähnt. *"Die heutige Kirche wurde 1780/81 neu erbaut, dabei wurde der Chor des Vorgängerbaus von 1497 mitverwendet." [1] Bis zur Einrichtung eines selbständigen Pfarrei 1784 war das Dorf Filial der Mutterpfarrei Mähringen. Im selben Jahr wird ein eigener Friedhof eingerichtet.[2]

Juden

Auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Tübingen hatte neben Baisingen Wankheim eine bedeutende Anzahl jüdischer Einwohner. "1776 erhielten die ersten Juden von den Herren von Saint André die Erlaubnis zur Niederlassung."[3] "Der erste, der davon Gebrauch machte, war David Dessauer aus Nordstetten."[4] "Die Wankheimer israelitische Religionsgemeinschaft, die 1833/35 eine schlichte Synagoge erbaute und zu der auch die Reutlinger und Tübinger Juden gehörten, unterstand seit 1832 dem Rabbinat Mühringen (bei Horb)."[5] 1844 wird er Höchstand von 144 jüdischen Einwohnern erreicht.[6] 1861 sind wölf Prozent der 641 Wankheimer Juden.[7] "In der 2. Hälfte des 19. Jh. zogen die jüdischen Bürger in Städte, vor allem nach Tübingen [...]" [8] 1882 Auflösung der jüdischen Gemeinde Wankheim, Gründung der Gemeinde Tübingen.[9] 1890: Alle Juden sind abgewandert.[10]

Der Ortsherr öffnete für die jüdische Gemeinde einen Friedhof. „Der älteste der etwa 150 Grabsteine stammt von 1788/89.“[11] Auch nach der Auflösung der Wankheimer jüdischen Gemeinde diente der Friedhof nach als Begräbnisplatz, nämlich für die Mitglieder der Gemeinden Tübingen und Reutlingen.[12] 1946 wurde ein Denkmal errichtet. [13]"Der Schlüssel zum Friedhof kann bei der Ortsverwaltung Kusterdingen-Wankheim entliehen werden."[14]

Quellen

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenbezirk_T%C3%BCbingen#Kirchengemeinde_Wankheim
  2. Ortsbüchle
  3. Der Kreis Tübingen, 298
  4. Ortsbüchle
  5. Der Kreis Tübingen, 298
  6. Der Kreis Tübingen 1988, 229 om
  7. Sannwald 2003(3)_Gz, 75
  8. Der Kreis Tübingen 1988, 298
  9. Der Kreis Tübingen 1988, 298
  10. Der Kreis Tübingen 1988, 229 om
  11. Sannwald 2003(3)_Gz, 75
  12. vgl. Sannwald 2003(3)_Gz, 75
  13. Der Kreis Tübingen 1988, 231 om
  14. Sannwald 2003(3)_Gz, 75

Koordinaten: 48° 30′ N, 9° 6′ O