Benutzer:Regiomontanus/Geschichte des Bergbaus

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Historie des Bergbaus

Minen

Die älteste Form des Bergbaus ist die gelegentliche Nutzung von Minen. Kleine Arbeitstrupps begeben sich für einige Tage zu Flintminen, um Rohmaterial für die Herstellung von Geräten zu gewinnen. Die gelegentliche Nutzung von Minen war in weiten Teilen Nordamerikas noch in historischer Zeit üblich, man findet sie heute noch auf Neuguinea. Voraussetzung ist die (mesolithische oder neolithische) Vorratswirtschaft. Auch die Ausbeutung mediterraner Obsidianlagerstätten gilt als das Werk von Gelegenheitsbergleuten

Die dauerhafte, zumindest saisonale Nutzung von Minen setzt einerseits eine intensive Landwirtschaft mit Überschüssen voraus, die Bergleute mit ernähren kann, zum anderen einen Absatzmarkt, das bedeutet Handel. Die Voraussetzungen dafür waren in der Regel erst im Chalkolithikum, der frühen Kupferzeit gegeben (Feuerstein Negade I-Periode / Kupferminen von Timna in Ägypten). Irans Kupferminen sind bereits steinzeitlich und über 6500 Jahre alt. Die Blütezeit der zyprischen Minen beginnt vor 4000 Jahren. In Europa haben die Archäologen zwei Arten prähistorischer Minen untersucht.

Feuersteinminen

In Teilen Europas entdeckte man im weichen Kreideuntergrund Feuersteinminen:

  • in Großbritannien (Grime's Graves 2300-1700 v. Chr.),
  • in Frankreich, Belgien und Holland (Rijckholt-Sint Geertruid, ca. 4500-2500 v. Chr.), *in Deutschland, Jütland und Polen.

Man grub bis zu 15 m tiefe Schächte zu Feuerstein führenden Schichten und legte Stollen an. Werkzeuge waren Hacken aus Hirschgeweih und Stein. In einem Stollen bei Obourg (Belgien) wurde ein verunglückter prähistorischer Bergmann mit seiner Ausrüstung gefunden.

Erzminen.

Den großen Bedarf der Hochkulturen des Nahen Ostens an Metallen deckte man schon frühzeitig auch aus europäischen Minen, die vermutlich von Prospektoren erschlossen wurden. Kupferbergwerke in Bulgarien und Jugoslawien wurden durch Keramikfunde in das 4. Jahrtausend. v. Chr. datiert. In Rudna Glava (Serbien) dringen vertikale Schächte 25 m tief in den Berg ein. Im ungarischen Köszeg fanden Archäologen neben einer alten Kupfermine eine Schmiedewerkstatt mit Metallbarren, Bronzeresten und Tondüsen von Blasebälgen, Toneinsätze für Formen, einen tönernen Schmelztiegel und über 50 steinerne Gussformen. Steinerne Gussformen und Geräte, die auf derartige Werkstätten deuten, kennt man auch von Špania Dolina (Slowakei), aus Großbritannien (Alderley Edge, Cheshire) und Irland.

Das besterforschte Kupferbergbaugebiet Europas ist das von Mitterberg im Salzburger Land, Österreich. Dort gab es im späten 2. Jahrtausend v. Chr. 32 Erzgruben. Berechnungen ergaben, dass hier gleichzeitig 200 Bergleute, Hüttenarbeiter und Hilfskräfte tätig gewesen sein müssen. Man löste das Erz aus der Grubenwand, indem man, das Gestein erhitzte und mit Wasser abschreckte. Die bronzezeitlichen Schächte waren bis zu 100 m lang. Das Chalkopyrit-Erz wurde in Tragkörben aus dem Bergwerk geschafft. Für Luftzirkulation sorgten Schächte, die die übereinander liegenden Stollen miteinander verbanden. Leitern aus Baumstämmen mit Trittkerben ermöglichten den Bergleuten den Zugang zu den Stollen.

Die Kupferminen der Iberischen Halbinsel, wurden bereits 2500 v. Chr. durch eine kupferzeitliche Kultur erschlossen (Los Millares). Von hier verbreiten die Glockenbecher-Leute metallurgische Kenntnisse in Europa. Im Altertum waren die Silberminen von Laurion berühmt. Dort arbeiteten Sklaven für Athener Bürger. Die Römer beuteten die alten Minen in Tartessos, in Britannien und Dakien (Rumänien) weiter aus und erschlossen in anderen Provinzen neue. Sie führten auch neue Bergwerkstechniken ein, z. B. Schöpfräder, um die Minen zu entwässern, sowie Erzwaschanlagen.

Gruß 84.61.120.9 10:51, 4. Nov. 2009 (CET)