Benutzer:Reinhard Wenig/Artgemeinschaft-Entwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Geschichte der Artgemeinschaft

Ausgangspunkt sind meine Bearbeitungen im Artikel Artgemeinschaft Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung, Version vom 14. Januar 2008, 00.38 Uhr:

Geschichte der Vorläuferorganisation: Siehe hierzu meinen Knol-Artikel zur Nordischen Glaubensgemeinschaft: http://knol.google.com/k/nordische-glaubensgemeinschaft


Die Artgemeinschaft wurde 1951 von Wilhelm Kusserow in der Tradition der deutschgläubigen Nordischen Glaubensgemeinschaft, die sich 1927 von der Deutschgläubigen Gemeinschaft getrennt hat, als Glaubensbund wesensgemäßer Daseinsgestaltung gegründet. Die Geschichte der Artgemeinschaft war von mehreren Zusammenschlüssen und Spaltungen geprägt. So schlossen sich im Jahr 1965 die Nordisch-Religiöse-Gemeinschaft und in den 80er Jahren die 1924 gegründeten Nordungen der Artgemeinschaft an. Nachdem 1980 Kusserow von jüngeren Mitgliedern abgesetzt wurde, verließ er die Artgemeinschaft und gründete den Treuekreis Artglaube Irminsul. [1] Die Artgemeinschaft ist seit 1957 als eingetragener Verein tätig. Seit 1989 wird sie von dem Rechtsextremisten Jürgen Rieger, einem Gegner Kusserows[1], geleitet.[2]

Neue Fassung

Die Artgemeinschaft wurde 1951 von Wilhelm Kusserow in der Tradition der deutschgläubigen Nordischen Glaubensgemeinschaft unter dem Namen „Vertrauenskreis freigläubiger Gefährten''“ gegründet. Seit 1957 ist sie als eingetragener Verein unter dem Namen Artgemeinschaft tätig.[3] Die Geschichte der Artgemeinschaft war von mehreren Zusammenschlüssen und Spaltungen geprägt. So schlossen sich 1965 die Nordisch-Religiöse-Gemeinschaft des Norbert Seibertz und in den 80er Jahren die 1924 gegründeten Nordungen der Artgemeinschaft an. Nachdem 1980 Kusserow von jüngeren Mitgliedern abgesetzt wurde, verließ er die Artgemeinschaft und gründete mit ihm verbliebenen Anhängern den "Treuekreis Artglaube Irminsul".[1][4]Neuer Leiter wurde Guido Lauenstein. Seit 1989 wird sie von dem Rechtsextremisten Jürgen Rieger, einem Gegner Kusserows[1], geleitet.[5] 1989 wurde der Vereinsnamen durch den Zusatz Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung erweitert.[6]

Vorläuferorganisation der Artgemeinschaft war die Nordische Glaubensgemeinschaft, die im Mai 1928 gegründet wurde, nachdem bereits 1927 der Versuch unternommen wurde, unter diesem Namen verschiedene nordische Gruppen, zu denen neben den Nordungen auch die Germanische Glaubens-Gemeinschaft Ludwig Fahrenkrogs als auch Teile der Deutschgläubigen Gemeinschaft Otto Sigfried Reuters mit Nobert Seibertz gehörten, zu vereinigen. Die Nordungen, die neben Norbert Seibertz wesentlich an der Gründung beteiligt waren, traten 1932 aus. Die Zahl der Mitglieder der Nordische Glaubensgemeinschaft dürfte bei 1000 Mitgliedern gelegen haben.[7] Im Jahr 1932[8] schloß sich die Nordische Glaubensgemeinschaft der Nordisch-religiösen Arbeitsgemeinschaft an, deren Führer Norbert Seibertz wurde. Diese wurde schließlich Mitglied in der im Juli 1933 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Deutsche Glaubensbewegung, die von Jakob Wilhelm Hauer geführt wurde, wo sie dem radikalen Flügel angehörte und sich gegen die Beteiligung der Freireligiösen aussprach. Trotz der Radikalisierung der Deutschen Glaubensbewegung trat sie aus der Arbeitsgemeinschaft aus, nachdem im Mai 1934 die Gründung einer eigenen Organisation der Deutschen Glaubensbewegung beschlossen wurde. Unter Kusserow und Seibertz organisierte sich die Nordische Glaubensgemeinschaft im Oktober 1934 neu. Deren Zeitung wurde die Nordische Zeitung, die heftig gegen Hauer polemisierte und ihm seine frühere Zusammenarbeit „mit dem Juden Martin Buber“ vorwarf. Abzeichen der Nordischen Glaubensgemeinschaft war die silberne Hagalrune auf blauem Grund.[9]


  1. a b c d Stefanie von Schnurbein: Göttertrost in Wendezeiten. Neugermanisches Heidentum zwischen New Age und Rechtsradikalismus, München 1993, S. 46
  2. Stefan von Hoyningen-Huene, Religiosität bei rechtsextrem orientierten Jugendlichen, LIT Verlag 2003, S. 62
  3. Eintrag ins Vereinsregister in Berlin-Charlottenburg, vgl. Sylvia Siewert:Germanische Religion und neugermanisches Heidentum, Franfurt a.M. 2002, S. 181
  4. Sylvia Siewert:Germanische Religion und neugermanisches Heidentum, Franfurt a.M. 2002, S. 181
  5. Stefan von Hoyningen-Huene, Religiosität bei rechtsextrem orientierten Jugendlichen, LIT Verlag 2003, S. 62
  6. Sylvia Siewert:Germanische Religion und neugermanisches Heidentum, Franfurt a.M. 2002, S. 164
  7. Ulrich Nanko: Die Deutsche Glaubensbewegung. Eine historische und soziologische Untersuchung. Marburg 1993, S.49 („sicherlich aber unter 2000“)
  8. Ulrich Nanko: Die Deutsche Glaubensbewegung. Eine historische und soziologische Untersuchung. Marburg 1993, S.49
  9. Hans Buchheim: Glaubenskrise im Dritten Reich. Drei Kapitel nationalsozialistischer Religionspolitik. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1953, S.169ff. und S.187f.


  • Darstellung Nanko[1]:

zunächst Dachverband gegründete Nordische Glaubensgemeinschaft des Orden der Nordungen, der Germanischen Glaubensgemeinschaft sowie der Gaue Brandenburg und Kursachsen der Deutschgläubigen Gemeinschaft.

  • Darstellung Siewert[2]:

Nordische Glaubensgemeinschaft unter Norbert Seibertz und Wilhelm Kusserow, die sich 1927 von der Deutschgläubigen Gemeinschaft getrennt hatte. Die Deutschgläubige Gemeinschaft wurde 1911 von Otto Siegfried Reuter (1876-1945) gegründet.

Literatur zum Thema

  • Hans Buchheim: Glaubenskrise im Dritten Reich. Drei Kapitel nationalsozialistischer Religionspolitik. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1953. Kapitel zur Deutschen Glaubensbewegung S. 157-202. Zur Nordischen Glaubensgemeinschaft: S.169-171, S.187f.
  • Ulrich Nanko: Die Deutsche Glaubensbewegung. Eine historische und soziologische Untersuchung. Marburg: diagonal-Verlag, 1993 ISBN 3-927165-16-6 Nordische Glaubensgemeinschaft: S. 48f. und S.311-314 (Dokumente); Die Nordungen. S.46-48; Die Deutschgläubige Gemeinschaft: S.44-46; Kusserow: S.143f., 175, 200. Brief von Reventlow zu den Angriffen Kusserows und Seibertz: S.327; Kusserow und Seibertz waren Teilnehmer des Treffens in Eisenach am 29./30.7.1933: S.337 u.339
  • Stefanie von Schnurbein: Religion als Kulturkritik. Neugermanisches Heidentum im 20. Jahrhundert. Heidelberg: Carl Winter, 1992 ISBN 3-533-04582-X
  • Sylvia Siewert: Germanische Religion und neugermanisches Heidentum. Zur Rezeptionsgeschichte germansicher Religion und zum Problem der Kontinuitätsfrage aus religionswissenschaftlicher Sich. Frankfurt am Main: Lang, 2002 ISBN 3-631-38338-X (zur Artgemeinschaft: S. 181-184)
  • Rüdiger Sünner: Schwarze Sonne. Entfesselung und Mißbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik. 2. Aufl., Freiburg im Br.:Herder, 2003 Artgemeinschaft: S.176-179
  • Friedrich-Wilhelm Haack: Europas eigene Religion. Sekten-Gurus-Satanskult. Freiburg i. Br.: Herder, 1993 (Zu diesem Buch schreit Nanko: Sammelsurium von Fakten und emotionalen Werturteilen, wissenschaftlich wenig ergiebig. (s.358))

Literatur vor 1945

  • Helmut Lother: Neugermanische Religion und Christentum. Eine kirchengeschichtliche Vorlesung.Gütersloh: Bertelsmann, 1934 (=Theologieprofessor in Breslau) S.4-8

Chronologie

lt. Sylvia Siewert, S.163

  • 1911: Gründung der „Deutschgläubigen Gemeinschaft e.V.“ durch Otto S. Reuter
  • 1927: „Nordische Glaubensgemeinschaft“ splittert sich unter N. Seibertz und W. Kusserow von der Deutschgläubigen Gemeinschaft ab.
  • 1951: W. Kusserow und A. Conn gründen „Vertrauenskreis freigläubiger Gefährten''“; die Gruppe bleibt bis 1955 mit der „Deutschgläubigen Gemeinschaft“ verbunden
  • 1957: neuer Name: „Die Artgemeinschaft e.V.
  • 1980: Spaltung mit Splittergruppe „Treuekreis Artglaube Irminsul“ mit W. Kusserow als Leiter
  • 1989: Erweiterung des Vereinsnamens durch Zusatz „Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung*

Einzelnachweise

  1. Ulrich Nanko: Die Deutsche Glaubensbewegung. Eine historische und soziologische Untersuchung. Marburg 1993, S.48
  2. Sylvia Siewert:Germanische Religion und neugermanisches Heidentum, Franfurt a.M. 2002, S. 153