Benutzer:Reinhardhauke/Mithrasrelief (Osterburken)
Das Mithrasrelief aus Osterburken, einer
Beschreibung
„Bereits im Jahre 1861 wurde in den Resten eines Tempels beim Limeskastell von Osterburken ein nahezu unversehrtes Sandsteinrelief entdeckt, das diese "Heilstat" abbildet. Es gehört zu den qualitätvollsten Funden dieser Art. Zu sehen ist, wie der jugendliche Gott den Stier erdolcht, dem im Augenblick des Sterbens Ähren aus dem Schwanz sprießen. Flankiert wird die Szene von den Fackelträgern Cautes und Cautopates, die wie Mithras gekleidet sind und als Zeichen ihrer östlichen Herkunft die sog. phrygische Mütze tragen. Der eine hält die lichtspendende Fackel empor, der andere senkt sie zu Boden. Im unteren Teil der Szene windet sich eine Schlange um ein Gefäß, daneben sitzt ein Löwe, und rechts springt ein Hund, um das aus der Wunde spritzende Blut aufzulecken. Ein Skorpion greift in die Hoden des Tieres. Über der Tötungsszene wölbt sich das Band des Tierkreises, das links mit dem Sternzeichen des Widders einsetzt. Fünfzehn kleinere Bildfelder rahmen das Motiv, ihre Bedeutung konnte bisher nur teilweise entschlüsselt werden konnte. Über Mithras haben sich die zwölf olympischen Schutzgötter des Tierkreises versammelt. In der linken oberen Ecke lenkt der Sonnengott Sol - mit der Sonnenscheibe hinter dem Haupt - sein Viergespann aufwärts, rechts sprengt Luna - bekrönt von der Mondsichel - auf ihrem Zweigespann abwärts. Die Bilder der Seiten erzählen vom Wechsel der Weltzeitalter und verherrlichen die Taten des Mithras. Die Stifterinschrift auf der Basis verrät, dass ein gewisser Mercatorius Castrensis das Heiligtum auf seinem Grundstück errichtete. Stilistische Merkmale weisen das Relief in das erste Drittel des 3. Jh. n. Chr.“ (aus LEO-BW)
Literatur
- Dieter Planck (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. Römerstätten und Museen von Aalen bis Zwiefalten. Konrad Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1555-3, S. 245.