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Wilhelm Sack

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Wilhelm Sack als Student in Bonn

Wilhelm Sack (* 19. Februar 1822 in Düsseldorf; † 29. Oktober 1896 in Wiesbaden) war ein deutscher Mediziner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Sack wurde als Sohn eines Regierungsrats in Düsseldorf geboren. Sein Vater war verheiratet mit Dorothea Ficker, Tochter des Medizinalrats Ficker aus Paderborn.

Nach bestandenem Abitur studierte er 1841 auf Wunsch des Vaters evangelische Theologie in Halle und Berlin. Er wurde Mitglied des Corps Marchia Halle. Um das theologische Examen abzulegen, immatrikulierte er sich 1846 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität. 1847 wechselte er das Studienfach, indem er sich bei der medizinischen Fakultät einschrieb.[1]

Seit 1846 war er Mitglied des Corps Guestphalia Bonn [2], dessen Senior er im Revolutionsjahr 1848 war. Sack beteiligte sich als einziger Bonner Corpsstudent an der Gründung des Kösener Senioren-Convents-Verbandes (KSCV) am 15. Juli 1848 in Jena.[3]

Als ein Jahr später das zweite Corps Hansea Bonn [4] gestiftet werden sollte, erhielt Sack von Guestphalia die Erlaubnis, sich an der Stiftung zu beteiligen. Am 11. Juli 1849 fungierte Sack als (Mit-)Stifter der Hansea. Er war allen hochwillkommen, denn er war eine ausgezeichnete Erscheinung mit großer corpsstudentischer Erfahrung und geistiger Überlegenheit. Zudem galt er in Bonn als der beste Fechter und Sekundant. Sack wurde der erste Senior des Corps; Hansea verlieh ihm später die Ehrenmitgliedschaft.[5]

Sack legte das Physikum summa cum laude ab und bestand 1850 in Berlin das medizinische Staatsexamen mit dem Titel „Operateur“. Nach Bonn zurückgekehrt wurde er Paukarzt und erster Assistent an der Frauenklinik. 1854 wurde er Badearzt in Oehnhausen. Im Herbst 1854 übernahm er die Leitung der Wasserheilanstalt in Marienberg bei Boppard, bis diese in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. 1861 zog er nach Brühl, 1863 nach Köln, wo er eine Arztpraxis mit vielen ausländischen Patienten betrieb. Bei der Bekämpfung der Cholera 1864 in Köln engagierte sich Sack sehr stark.

Bei Ausbruch des deutsch-französischen Krieg 1870/71 meldete sich Sack freiwillig. Nachdem es bei den Schlachten viele Verletzte gegeben hatte, kümmerte er sich als Arzt um den Rücktransport der Verwundeten nach Wiesbaden. Beim Ende des Kriegs absolvierte Sack sein Physikatsexamen in Berlin. Danach eröffnete er eine Arztpraxis in Wiesbaden (Sonnenberg).

1874 folgte Sack einem ehrenvollen Ruf ins Ausland. Er übernahm die Leitung der großen Wasserheilanstalt St. Ann`s Hill in Irland. Als er diese 1878 krankheitsbedingt aufgeben musste, kehrte er zunächst nach Wiesbaden zurück, wurde aber 1 ½ Jahre später unter besonderen Bedingungen nach Irland zurückgeholt. Politische Verhältnisse veranlassten ihn, die Stellung in Irland 1883 endgültig aufzugeben. Später richtete er noch einmal für 14 Monate eine große Heilanstalt in England ein. Schließlich kehrte er in sein Wiesbadener Besitztum zurück.

1896 verstarb Wilhelm Sack; er wurde auf dem Friedhof in Wiesbaden beigesetzt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1.     Max Braubach: Bonner Professoren in den Revolutionsjahren 1848/49, Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen, 1967, S. 33 m.w.N. Fn. 77

2.     Kösener Corpslisten 1960, 10/360.

3.     Karsten Bahnson: Vorgeschichte und Gründung des Kösener Senioren-Convents-Verbandes, in: Rolf-Joachim Baum (Hrsg.), „Wir wollen Männer, wir wollen Taten!“ Siedler Verlag, Berlin 1998, S. 45-83, S. 72 (dort fälschlich als „Sach“ bezeichnet).

4.     Kösener Corpslisten 1960, 11/1.

5.     Friedrich Dettweiler: Die Geschichte des Korps Hansea zu Bonn 1849–1929, Heidelberg 1929.