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Das Fricktaler Museum ist ein heimatgeschichtliches Museum in Rheinfelden AG im Kanton Aargau in der Nordwestschweiz. Sammlungsschwerpunkte sind Objekte, die in der Regel einen direkten Bezug zur Geschichte und Kunst in Rheinfelden oder im Fricktal haben.

Das Museum ist im Haus zur Sonne, einem ehemaligen Wohnhaus in der Altstadt von Rheinfelden, untergebracht. Zum Haus gehört ein kleiner Innenhof, in dem eine Sammlung von Steinfragmenten gezeigt wird. Ebenfalls vom Museum betreut wird eine Sammlung vorwiegend landwirtschaftlicher Gerätschaften. Diese ist in einem erhaltenen Teil der mittelalterlichen Stadtmauer südlich der Altstadt von Rheinfelden untergebracht, jedoch nur im Rahmen einer Führung zugänglich. Dabei kann auch ein restauriertes Stück des Wehrganges auf der Mauerkrone besichtigt werden.

Die Dauerausstellung ist von Frühjahr bis Herbst geöffnet und ohne Eintritt oder Führungszwang zugänglich. Auf Anfrage sind jedoch Führungen möglich. Darüber hinaus werden regelmässig Sonderausstellungen zu lokalen und regionalen Themen veranstaltet. Für Schulen gibt es museumspädagogische Angebote.

Das Museumsgebäude und die Sammlungen sind Eigentum der Einwohnergemeinde Rheinfelden. Seit 1. Januar 2005 finanziert die Ortsbürgergemeinde den Museumsbetrieb. Die operative Leitung hat Konservatorin Kathrin Schöb Rohner, die von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Ute W. Gottschall und mehreren Aufsichten unterstützt wird.

Geschichte

Ein Vorgängerbau existierte wahrscheinlich schon während der ersten Stadterweiterung Rheinfeldens um 1200. Erstmals urkundlich erwähnt wird das «Haus zur Sonne» im Jahr 1422. In der 1764 unter der habsburgischen Kaiserin Maria Theresia erstellte Gebäude- und Häuserschatzung ist das «Haus zur Sonne» als eines der wertvollsten Häuser der Stadt erwähnt. Bis 1840 war es fast ohne Unterbruch Wirtshaus und Herberge und wechseltein dieser Zeit mehr als 30 mal den Wirt. Im genannten Jahr 1840 erwarb Franz Joseph Dietschy, Gastwirt und Besitzer der Salmenbrauerei, aus der später die Brauerei Cardinal hervorging, das Anwesen. 1842 vererbte er es seinem Sohn Alois, der es im Jahr 1843 zu einem Wohnhaus umbauen liess, wobei das heutige Aussehen der Fassade entstand. Als er 1858 starb, erbten es seine fünf Töchter. Eine Tochter ehelichte 1869 den Ingenieur Carl Habich, der seit 1868 in der Salmenbrauerei tätig war. Seither war das Haus Sitz der Familie Habich-Dietschy.

1878 gründete der Arzt Emil Wieland und Stadtpfarrer Carl Schröter eine Rheinfelder Altertumskommission, die später vom Gemeinderat bestellt wurde. Carl Habich-Dietschy war bis 1910 erster Präsident dieser Kommission, erster Konservator war Gustav Kalenbach-Schröter. Die 1883 von der Gemeinde übernommene Sammlung war zuerst im Hugenfeld-Schulhaus untergebracht. Sie umfasste vor allem Objekte aus dem kirchlichen und bürgerlich-häuslichen Alltagsleben der Stadt. Nach der Renovation des Rathauses von 1909 bis 1911 konnte unter Habich-Dietschys und Kalenbach-Schröters Nachfolgern, dem Kurarzt Hermann Keller als Präsident und dem Pfarrer Sebastian Burkart als Konservator, vorübergehend im Dachstock Räume geschaffen werden. Schon 1928 waren diese Räumlichkeiten aber wieder zu klein geworden, weil die Sammlung um zahlreiche archäologische Funde erweitert worden war. Als Carl Habich-Dietschy 1928 starb, schenkten seine Erben das Haus der Einwohnergemeinde Rheinfelden unter der Bedingung, dort ein «Fricktalisches Heimatmuseum» einzurichten.

Sammlungen

Weblinks