Benutzer:Rita2008/Charlotte Kossuth
Charlotte Kossuth (* 16. Juni 1925 in Bolkenhain, † 19. Juni 2014 in Berlin-Buch) war eine deutsche Slawistin, Übersetzerin und Verlagslektorin.
Leben
Die Tochter eines Juristen studierte 1943 in Breslau ein Semester Volkswirtschaft, danach wurde die Universität geschlossen. Sie arbeitete dann in einem Produktionsbetrieb, zusammen mit polnischen, russischen und französischen Zwangsarbeitern. Zu Kriegsende flüchteten sie zu Verwandten in Halle (Saale). Mit ihrer Kusine ging sie in den Westen, kam aber nach einem Jahr zurück, weil sie dort keine Arbeit bekam, und sie die Möglichkeit hatte, in Halle Slawistik und Anglistik zu studieren.
Sie trat 1946 in die SPD ein, die sich wenig später mit der KPD zur SED vereinigte. 1950 schloss sie ihr Studium ab und bekam eine Lektorenstelle an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät (ABF) in Halle. 1955 wurde sie Dozentin für Russisch und Englisch im Grundstudium an der Martin-Luther-Universität Halle. Im Grundstudium war es Pflicht für alle Studenten, Russisch zu lernen, und sie unterrichtete an der Wirtschaftswissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät.
Im Juni 1957 wurde sie verhaftet und aus der SED ausgeschlossen. Sie verbrachte dann 20 Monate im Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit „Roter Ochse“ in Halle. Anschließend fand der Prozess statt. Wegen „Beihilfe zum Staatsverrat“ wurde sie zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt, die mit der Untersuchungshaftzeit abgegolten waren.
Da ihr Mann, Leonhard Kossuth zwischenzeitlich in Berlin arbeitete, zogen beide nach Berlin und sie begann, als Montiererin im Elektro-Apparate-Werk zu arbeiten.
Weblinks
- Silvia Müller: Es kann dich jederzeit wieder erwischen Ein Gespräch mit Charlotte Kossuth