Benutzer:Rita2008/Hohenschönhausen

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Kritik

In der Gedenkstätte und deren Umfeld sind rechte Positionen keine Seltenheit. Erst vor kurzem sorgte die Entlassung eines langjährigen Gedenkstättenmitarbeiters für Aufsehen: Siegmar Faust, der als Zeitzeuge lange Führungen durch den Stasi-Knast leitete, hatte Nachsicht für den Holocaust-Leugner Horst Mahler erbeten.[1]

Jörg Kürschner, der Leiter des Fördervereins der Gedenkstätte, schreibt regelmäßig für die neurechte Wochenzeitung Junge Freiheit, in der u. a. auch der AFD-Politiker Ronald Gläser Redakteur ist. Er war es auch der sich im letzten Jahr für die Aufnahme, des Berliner AfD-Landesvorsitzenden Georg Pazderski in den Förderverein einsetzte.[2]

Die Gedenkstätte pflegt auch eine gute Zusammenarbeit mit der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), die laut dem Historiker Martin Jander „rechtsradikale Aktivisten aus NPD und DVU“ anzieht. Über den Ex-Stasi-Häftlings Carl-Wolfgang Holzapfel sagte Knabe 2009, dass er diesem Mann seine Hochachtung zolle. Holzapfel war unter anderem Mitglied im ultrarechten Witikobund und Kandidat der neofaschistischen Partei Die Republikaner für den bayerischen Landtag.

Auch Vera Lengsfeld arbeitete viele Jahre in der Gedenkstätte. Lengsfeld ist aktive Unterstützerin der AfD, Mitinitiatorin der islam- und geflüchtetenfeindlichen Erklärung 2018 und Unterstützerin des rechten Frauenmarsches am 9. Juni in Berlin.

Die Gedenkstätte konstruiert sich die eigene moralische Legitimation um gegen alles Linke vorzugehen, was es heute gibt. In Seminarangeboten wie »Linksextremismus in Geschichte und Gegenwart« in der Gedenkstätte geht es um verschiedene linke, antikaptialistische und antifaschistische Bewegungen, auch solche, für die der Staatsozialismus gar kein positiver Bezugspunkt ist.[3] Es geht darum, die Gedenkstätte weiter zu einem Kompetenzzentrum gegen Links umzubauen. Jens Gieseke, Mitglied des Beirates der Gedenkstätte Hohenschönhausen und Historiker am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam, äußerte Zweifel, ob es sich bei Faust wie von Knabe behauptet um einen Einzelfall handele. „Ich betrachte mit Sorge die wachsende Nähe der Gedenkstätte Hohenschönhausen zur AfD und ihrem Rechtspopulismus“, sagte er der Berliner Zeitung.[1]