Benutzer:Rita2008/Max Hannemann

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Hannemann, Max, Arbeiter, Widerstandskämpfer, geb. 07.06.1899 Frankfurt (Oder), gest. 06.02.1945 KZ Sachsenhausen. H. wohnte in der damaligen Großen Scharrnstraße 28. In der Steingutfabrik Paetsch, Frankfurt (Oder), in der H. von 1921 bis 1930 arbeitete, war er Mitglied des Betriebsrates. Im Jahr 1931 wurde er Mitglied der KPD, leitete eine Widerstandsgruppe und kam ins Untersuchungsgefängnis Frankfurt (Oder), dort wo sich heute die Frankfurter Musikschule und die „Gedenk- und Dokumentationsstätte Opfer politischer Gewaltherrschaft“ befindet. Hier begann der Leidensweg von Max Hannemann. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat wurde er zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Davon verbüßte er eineinhalb Jahre in Luckau und dreieinhalb Jahre im Aschendorfer Moor. Danach kam er 1940 ins KZ Sachsenhausen. Er verweigerte den Dienst in der Wehrmacht. Deshalb verblieb er im KZ Sachsenhausen. Wie er ums Leben kam ist nicht bekannt. Im Februar 1945 soll er zu dem Vernichtungslager nach Bergen-Belsen transportiert worden sein. Das letzte Lebenszeichen ist ein Brief an seine Angehörigen vom 28.01.1945.

Zum Gedenken an Max Hannemann wurde am 08.05.2006 gegenüber der Kleinen Oderstraße 7 ein Stolperstein verlegt.

http://www.museum-viadrina.de/Strassenlexikon_Frankfurt/strassen/m/mhannemannstr.htm


Max Hannemann wurde am 7. Juni 1899 in Frankfurt (Oder) geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf.

Seinen Berufswunsch Apotheker zu werden, konnte aus sozialen Gründen nicht erfüllt werden. Er arbeitete in der Frankfurter Steingutfabrik Paetsch. Dort setzte er sich als aktiver Gewerkschafter, er gehörte dem Betriebsrat an, für die Belange seiner Kolleginnen und Kollegen ein. In die-sem Betrieb hatte er seine spätere Ehefrau Helene Strehl kennen gelernt, die aus einer Handwerkerfamilie in der Frankfurter Dammvorstadt stammte. Beide wurden 1930 arbeitslos und betätigten sich in der „Roten Hilfe“.

1931 traten beide als Mitglieder in die Kommunistischen Partei Deutschlands.

Ihre Wohnung in der Großen Scharrnstraße 1 war zu einem Treffpunkt kommunistischer Funktionäre und oft deren Quartier geworden. Am 27. Januar 1933 wurde ihr Sohn Konrad in Frankfurt (Oder) geboren.

Nach der Machtübergabe an die Nazis wählten die Vertreter einer Funktionärskonferenz der KPD Max Hannemann im Februar 1933 als politischen Leiter ihres Unterbezirks Frankfurt (Oder). In dieser Funktion organisierte er unter außerordentlich komplizierten Bedingungen die illegale Arbeit der Partei. In Fünfergruppen erfasst, die Gruppenmitglieder kannten sich untereinander nicht, entstanden Widerstandszellen.Terror und Verfolgung zum Trotz entwickelte sich unter Leitung von Max Hannemann in Frankfurt (Oder) die größte Widerstandsorganisation mit über sechzig Antifaschisten. Es gab stabile Verbindungen zur Zentrale, zu den Leitungen der Partei in der Provinz Brandenburg sowie zu anderen Gruppen. Seine Frau, der die Funktion der Frauenleiterin in der Frankfurter KPD angetragen worden war, leistete für die Gruppe wesentliche Kurierdienste. Die Gruppe führte aufsehenerregende antifaschistische Aktionen durch.

Als im November 1934 ein ersten Mitglied der Gruppe verhaftet worden war, traf man sofort Vorkeh-rungen, die anderen Gruppenmitglieder und die Leitungen zu warnen.

Am 5. Dezember 1934 verhaftete eine Gruppe SS-Leute Max Hannemann in seiner Wohnung im Hinterhaus der Großen Scharrnstraße 28. Einen Tag darauf wurde sein Frau verhaftet.

Bestialisch folterten die Nazis Max Hannemann. Sie prügelten ihn bis zur Unkenntlichkeit, warfen ihn vom Gestapo-Gefängnis aus (der heutigen Musikschule) auf das Treibeis der Oder, bis er dem Tod nahe war.

Schließlich verurteilten sie ihn im April 1935 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu fünf Jahren Zuchthaus, seine Frau wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Nach Verbüßung seiner Strafe im Zuchthaus Luckau und im berüchtigten Lager Aschendorfer Moor, im Dezember 1939, verhängte die Gestapo gegen ihn den so genannten Schutzhaftbefehl. Er wurde in das Konzentrationslager Sachsenhausen, nahe Berlin, eingewiesen.

Aus dem Block 67 des KZ Sachsenhausen erreichte seine Frau und seinen Sohn eine letzte Nachricht vom Februar 1945. Danach verlor sich die Spur.

Ehemalige Häftlingskameraden sagten im Sommer 1945 aus, Max Hannemann wäre „auf Transport“ in das KZ Bergen Belsen geschickt worden. Ob er tatsächlich nach Bergen Belsen gebracht und dort umgebracht oder noch im KZ Sachsenhausen ermordet wurde, lässt nicht nachweisen.

Literatur:

Nauschütz, Hans-Joachim: Max Hannemann und Genossen. Frankfurt (Oder) 1995.

Hoffmann, Gerhard: Antifaschsitischer Widerstand in Frankfurt (Oder) und Umgebung. GNN Verlag Schkeuditz 1999. ISBN 3-932725-92-1

http://www.stolpersteine-ffo.de/3.html

siehe auch:

Dahme/Mark