Benutzer:Roger Klüh/Roger Anthony Cassius Klüh

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Roger Klüh (* 31. Juli 1965 in Hilden) ist ein deutscher Leistungssportler und Manager, der vor allem durch seinen Speedboat-Weltrekord von den USA nach Kuba international bekannt wurde.

Leben und Tätigkeiten

Kindheit und Jugend

Roger Klüh wurde 1965 in Hilden als Sohn des Unternehmers Josef Klüh und Ingrid Klüh geboren und wuchs in Düsseldorf auf.

Mit 7 Jahren begann er das Eishockey spielen und war bis zu seinem 23. Lebensjahr Verteidiger der Eishockey-Bundesliga bei der Düsseldorfer EG in Düsseldorf von 1972 bis 1987.[1] Bedingt durch eine schwere Knieverletzung bei einem internationalen Turnier (Spengler Cup in Davos) musste er seine Karriere vorzeitig beenden.

Geschäftliche Funktionen im Familienunternehmen

Von 1987 bis 1992 studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Düsseldorf. 1992 stieg Klüh in das väterliche Familienunternehmen Klüh Service Management ein und übernahm den Verantwortungsbereich „Cleaning“, den sein Vater aufgebaut hatte. Später übernahm er als Geschäftsführer zusätzliche Verantwortungsbereiche der Geschäftsfelder Industrie und Hotellerie. Seit 2009 ist Klüh Geschäftsführer der Klüh Beteiligungs GmbH[2] und Beirat der Klüh-eigenen Stiftung[3], die 1986 zum 75. Firmenjubiläum ins Leben gerufen wurde.

Weltrekord USA–Kuba

Apache Star bei der Weltrekordfahrt von USA nach Kuba

Klühs Leidenschaft waren immer schnelle Boote. Er übernahm die Leidenschaft seines Vaters und wuchs damit auf. Klüh eignete sich die Fähigkeit über Jahrzehnte an, eine der gefährlichsten Motorrennsportarten der Welt zu betreiben. Deshalb verbrachte er viel Zeit in Florida, USA.

Am 1. August 2015 stellte Klüh mit seinem Speedboat „Apache Star“ einen Weltrekord von USA nach Kuba in 90 Minuten auf.[4] Klüh musste exakt an diesem Tag um 10:00 Uhr morgens an den Start gehen, weil die amerikanische Regierung dies in ihren Auflagen vorgegeben hatte, obwohl die Wetterbedingungen an diesem Tag nicht ideal waren. Klüh hatte mit Wellen von bis zu 3 Metern und einem Seitenwind von den Bahamas kommend mit bis zu 35 Knoten zu kämpfen.[5] Sein Team hatte sich professionell auf diesen Tag vorbereitet. Er selber war bereits einen Monat zuvor in Florida, um sich physisch und konditionell auf die Außenbedingungen über 40 Grad Celsius vorzubereiten.[6] Klüh musste die Fahrt für 15 Minuten unterbrechen, da vermutlich durch einen auf der Wasseroberfläche schwimmenden Container der rechte Antrieb massiv beschädigt wurde. Trotz des Schades gelang es Klüh, das Ziel, den Hafen von Havanna in Kuba, zu erreichen. „Die Ankunft in Havanna — das war der Hammer, da jubelten mir fast 20 000 Menschen im Hafen entgegen“, so der Weltrekordler.[7] Bedingt durch die Beschädigung des Bootes war die zuvor geplante Rückfahrt nach Florida nicht möglich. Durch Rechtsstreitigkeiten mit der amerikanischen Regierung dauerte der Rücktransport in die USA von "Apache Star" 18 Monate. Klüh wurde ein Embargoverstoß vorgeworfen, für den ihm ein Freiheitsentzug von bis zu 20 Jahren und einen Geldstrafe in Millionenhöhe angedroht wurde. Die Klage wurde jedoch von der amerikanischen Regierung im Januar 2017 aufgehoben.[8]

Diesen Weltrekord widmete er der Völkerverständigung zwischen den USA und Kuba, wo bis zum heutigen Tage das gültige Handelsembargo besteht. "Ich bin froh, dass die Vereinigten Staaten auf Kuba zugehen", sagte Klüh der Deutschen Presse-Agentur.[9] Für seine Leistung wurde er im Februar 2016 von Raúl Castro mit der höchsten Ordensauszeichung geehrt, die Kuba jemals verliehen hat.[10] Roger Klüh wurde zu Fidel Castros Beerdigung eingeladen und reiste dafür von Deutschland aus an.[11]

Familie und Engagement

Roger Klüh hat zwei Söhne, Anthony Joseph Francois Klüh und Jeffrey Joseph Roger Klüh, aus Vorehen. Klüh ist seit 2019 mit seiner aus Bayern stammenden Lebensgefährtin Jessica Frühbrodt verlobt.[12]

  • Klüh engagierte sich ehrenamtlich für Kinder aus Kriegsgebieten, die in Deutschland mit medizinisch lebensnotwendigen Operationen versorgt werden, in einer Malstunde mit der Künstlerin Nadja Zikes im Friedensdorf International e.V.[13]
  • Klüh stiftete eine Fahrt in seinem Speedboat "Apache Star", die als Preis in der Versteigerung von Dophin Aid e.V. 2018 zu Gunsten von heil- und sonderpädagogischen Bedarf von Kindern mit Behinderungen ging.[14]

Auszeichnungen

  • 1982/83 wurde Klüh im Rahmen seiner Eishockey-Karriere mit der Junioren-Mannschaft Deutscher Meister und vielfacher Deutscher Vizemeister
  • 2016 wurde Klüh die höchste Ordensauszeichung von Kuba durch Raúl Castro für außerordentliche sportliche Leistungen verliehen.

Einzelnachweise