Benutzer:Rolf acker/Vorlagen/Vorlage:Stolperstein/Test/Lydia Mack

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Stolperstein
Bilddatei Stolperstein Lydia Mack Bi-Bi Backhausstrasse 3 20170903.jpg
Stolperstein Lydia Mack Bi-Bi Backhausstrasse 3 20170903.jpg
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InschriftIntro1 HIER WOHNTE
InschriftIntro2
InschriftName1 LYDIA MACK
InschriftName2
InschriftZeile1 JG. 1897
InschriftZeile2 EINGEWIESEN 1925
InschriftZeile3 HEILANSTALT WEINSBERG
InschriftZeile4 ´VERLEGT´ 5.12.1940
InschriftZeile5 GRAFENECK
InschriftZeile6 ERMORDET 5.12.1940
InschriftZeile7 ´AKTION T4´
InschriftZeile8
Person
Vorname Lydia
Nachname Mack
Verlegeort
Straße Backhausstraße 3
Ort Bietigheim-Bissingen
Region DE-BW
LageNS 48.9475003
LageEW 9.0984476
Verlegung
Verlegedatum 2016-06-29
zusätzl. Informationen
Info Lydia Mack wurde am 11. Januar 1897 als uneheliche Tochter von Luise Mack in Bissingen geboren. Sie wuchs dort bei ihren Großeltern in der Backhausstr. 3 auf. Ihre Mutter heiratete später in der Nähe von Pforzheim und kümmerte sich nicht um Ihre Tochter. Die Erziehung übernahmen die Großeltern, dabei kümmerte sich auch eine Tante aus Bissingen um Lydia.

Am 17. August 1925 wurde Lydia Mack erstmals in der staatlichen Anstalt Weinsberg aufgenommen. Aus der Patientenakte von Lydia Mack ist zu erfahren, dass sie in der Schule schlecht lernte. Weiter heißt es: „Ging gern in religiöse Versammlungen. Schenkte ihr Geld immer zu wohltätigen Zwecken her. Fleißig, anständig, gutmütig, ruhig. Pflegte alte Leute und brachte ihnen ihr Geld. Eigenwillig. Sehr fromm veranlagt.“ Während ihres Aufenthalts in Weinsberg „wechselten Zeiten der Ruhe mit Zeiten starker Erregungen ab. Manchmal war sie etwas gedrückt, machte sich Selbstvorwürfe, sie sei an allem Unglück der Welt schuld. Zeitweise kommen immer wieder Erregungszustände infolge ihrer akustischen und Gefühlshalluzinationen. Im Laufe der Jahre wurde ihre Persönlichkeit immer mehr abgebaut.“

In der Patientenakte der Anstalt Weinsberg haben sich auch zwei handschriftliche Notizen von Lydia Mack erhalten, in denen sie unter anderem Kindheitserinnerungen aufgeschrieben hat. Auch über ihre verschiedenen Arbeitsstellen, u. a. in der Holzwarenfabrik Faber in Bietigheim, wo sie Kleiderbügel schleifen musste, berichtet sie. Später arbeitete sie in Kornwestheim in der Schuhfabrik Salamander, „da war die Arbeit leichter und der Lohn größer“, ab 1922 durfte sie in der Firma ihres leiblichen Vaters in der Nähe von Pforzheim arbeiten. Derartige persönliche Aufzeichnungen von Patienten sind sehr selten überliefert und stellen eine große Ausnahme dar.

Am 17. Januar 1939 wurde Lydia Mack auf Anordnung des Württembergischen Innenministeriums in die Anstalt Weißenau bei Ravensburg verlegt. Am 5. Dezember 1940 wurde sie von dort nach Grafeneck deportiert und noch am selben Tag ermordet.

Quelle: Thomas Reusch-Frey (Hrsg.): Lydia Mack. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, Juni 2016 (PDF [abgerufen am 13. Juli 2018]).