Benutzer:Rovag/Spielwiese
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Die Deutsche Gesellschaft für Meeresforschung (DGM) bietet einen organisatorischen Rahmen für Informations- und Meinungsaustausch zu meereskundlichen Themen. Die DGM gibt vierteljährlich ein Mitteilungsblatt heraus, das Beiträge und Informationen aus allen Bereichen der Meeresforschung enthält. Darüberhinaus soll das Mitteilungsblatt als Diskussionsforum dienen. [1]
Gründungsgeschichte
Die Idee zur Gründung einer eigenen Gesellschaft entwickelte sich Ende der siebziger Jahre, als es für fachübergreifende Probleme noch keinen organisatorischen Rahmen gab, in dem Meeresforscher aller Fachrichtungen und aller hierarchischen Ebenen gemeinsam Sachdiskussionen führen und ihren Vorstellungen Ausdruck geben konnten. Auf Grund des positiven Echos insbesondere in jüngeren Kreisen wurde 1980 die DGM gegründet und in das Vereinsregister Hamburg eingetragen. Als wichtigste Problembereiche wurden anfangs die staatliche Förderpolitik und die Handhabung des neuen Seerechts gesehen, da sie die Meeresforschung als Ganzes betreffen.
Verbandsstruktur
Ziele und Aufgaben
Die DGM unterstützt die persönlichen Kontakte unter den Mitgliedern, z.B. indem sie Konferenzen, Vorträge und Kurse koordiniert, mit dem Ziel, den interdisziplinären Gedankenaustausch zu beleben und die Kooperation in Meeresforschungsprojekten zu fördern. Überdies stellt die DGM auch ein Forum der Diskussion forschungspolitischer Fragen dar. Gegenwärtig werden Kontakte zu entsprechenden ausländischen (nationalen) sowie internationalen Gesellschaften gepflegt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf denen der Europäischen Gemeinschaft.
Mitglieder
Die rund 500 Mitglieder der DGM setzen sich aus allen Disziplinen der Meeresforschung zusammen. Neben Wissenschaftlern sind auch Unternehmer und Studenten in der DGM tätig. DGM Mitglieder können in Arbeitskreisen zu speziellen Themenschwerpunkten aktiv mitarbeiten, recherchieren, sich austauschen und Ergebnisse veröffentlichen.
Vorstand
Der Vorstand der DGM setzt sich aus drei Vorsitzenden, einem Geschäftsführer und dem Kassenwart zusammen.
Seit 2010 ist Prof. Dr. Oliver Zielinski der erste Vorstand.[2]
Aktivitäten
Mitgliederversammlung
Die DGM hält eine jährliche Mitgliederversammlung an wechselnden, bedeutsamen Orten der deutschen Meeresforschung ab. Diese Versammlung dient gleichzeitig als Plattform für eine Vortragsveranstaltung mit jährlich wechselnden Themengebieten. Die Mitgliederversammlung 2010 fand in den Räumen des Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) in Kiel statt. Die Vorträge standen unter dem Thema "Meeresforschung trifft Meerestechnik".[3]
Arbeitskreise
Euro-Kreis
Im Kreis der Mitglieder der DGM bestehen vielfältige Kooperationen mit Partnern in den Staaten der Europäischen Union, sei es durch persönliche Bekanntschaften, Institutskontakte oder EU-Projekte. Der Euro-Kreis hat sich die Aufgabe gestellt, aus diesem reichen Beziehungsgeflecht der DGM-Mitglieder Nutzen zu ziehen, um den Vorstand in EU-Angelegenheiten beraten zu können.
In einem ersten "offiziellen" Treffen am 16. 2. 1998 wurden die folgenden, derzeit wichtigen Themen identifiziert:
- Förderung der Zusammenarbeit der Meeresforschungsgesellschaften in Europa
- weiterer Aufbau von Kontakten
- "Wiederbelebung" des "European Marine Messenger", eines Informationsblattes, das in Kurzform wichtige Themen in der DGM in englischer Sprache enthält und mit den Mitteilungsheften der Schwestergesellschaften verschickt werden soll.
- Mithilfe bei der Erarbeitung der Statuten der zu gründenden European Federation of Societies for Marine Science and Technology.
Geschichte der Meeresforschung
Als 1980 die DGM gegründet wurde, zeigte sich sehr bald, dass ihre Mitglieder ein besonderes Interesse an dem Thema Meeresforschungsgeschichte haben. So wurde auf Initiative der DGM unter Mitwirkung aller maßgeblichen deutschen Meeresforschungseinrichtungen 1987 der 4. Internationale Kongress zur Geschichte der Meeresforschung in den drei Tagungsorten Hamburg, Bremerhaven und Kiel durchgeführt. Über ein Viertel der Beiträge behandelten Aspekte der deutschen Meeresforschung. Um das gezeigte Interesses an historischen Fragestellungen weiter zu pflegen, gründete sich 1990 ein Arbeitskreis "Geschichte der Meeresforschung" der DGM. Er trifft sich in der Regel zweimal pro Jahr an unterschiedlichen Orten Norddeutschlands in Kombination mit einem Besuch eines Museums oder einer Ausstellung und behandelt aktuelle Fragen. Der Arbeitskreis bietet Jedem, der am Thema interessiert ist, die Möglichkeit, mitzuwirken oder ein Manuskript zur Veröffentlichung einzureichen. Eine Mitgliedschaft in der DGM ist dabei nicht erforderlich.
Studium und Lehre
In den Zeiten des Wandels vom althergebrachten Diplom zu Bachelor- und Masterstudiengängen herrscht auch im Bereich der Meereswissenschaften Verunsicherung. Sowohl Studieninteressierte als auch Studierende und Lehrende stehen dem nach wie vor neuen System meist skeptisch gegenüber. Gerade hier kann der AK -unabhängig von Abschlüssen- ansetzen. Als Netzwerk aus jungen und erfahrenen Meeresforschern, als Anlaufpunkt für Studieninteressierte und Austauschplattform für die Studierenden der verschiedenen Hochschulen im marinen Bereich. Weiterhin sollen Schnittstellen zwischen Privatwirtschaft und Forschung aufgedeckt werden, um auch Berufsperspektiven im Anschluss an marin ausgerichtete Studiengänge aufzuzeigen. In ca. halbjährlichen AK-Treffen wird der persönliche Austausch gepflegt, Ideen für gemeinsame Aktionen entwickelt und verwirklicht.
Publikationen
Die wichtigste Veröffentlichung der DGM ist die von 1980 - 2009 viermal jährlich herausgegebene DGM Mitteilung. Seit 2010 werden jährlich nur noch drei Mitteilungen heraus gegeben. Die Mitteilungen beinhalten unter anderem Artikel zu aktuellen Themen aus der Meeresforschung, der nationalen und europäischen Förderpolitik und Buchbesprechungen. Desweiteren Veröffentlicht die DGM alle drei Jahre das sogenannte "Who's Who in der DGM" in dem sich registrierte Mitglieder unter Angabe ihres Tätigkeitsfeldes vorstellen können. Der Arbeitskreis Geschichte der Meeresforschung veröffentlicht seit 1992 das Historisch-meereskundlichen Jahrbuch. Ab Band 3 übernahm das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund die Herausgabe. Das Jahrbuch ist bisher weltweit das einzige Veröffentlichungsorgan, das ausschließlich der Geschichte der Meeresforschung gewidmet ist.
Einzelnachweise
Weblinks
Koordinaten: 53° 34′ 8″ N, 9° 58′ 5″ O