Benutzer:Rustikal/Radverkehr in Karlsruhe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Radverkehr in Karlsruhe ist eine der tragenden Säulen im Stadtverkehr von Karlsruhe. Karlsruhe als Universitätsstadt mit einer sehr großen Zahl von Studenten und zahlreichen im Stadtgebiet verteilten Hochschul- und Arbeitsplatzschwerpunkten im Technologie- und Dienstleistungsbereich hat einen für Städte um 300000 Einwohnern sehr hohen Radverkehrsanteil von 31 Prozent (Stand 2018).

In Karlsruhe wurde insbesondere unter dem Baubürgermeister Michael Obert (200x - 201x), in den Jahren seit etwa 2005 begonnen, die Anlagen für den Fahrradverkehr systematisch entsprechend dem damals und heute aktuellen Stand der Regelwerke, in Hauptverkehrsstraßen vor allem mit Radfahrstreifen und Schutzstreifen auszubauen. Dies geschieht in den letzten Jahren vermehrt auch unter Entfall von Fahrstreifen für den Kfz-Verkehr oder Platz zum Parken am Fahrbahnrand (Beispiele Rheinstraße, Erzbergerstraße). Bis etwa 2000 hatte Karlsruhe innerstädtisch vor allem Radwege angelegt, die nur durch geringen Kontrast von dem vom Fußverkehr genutzten Flächen getrennt waren. Für dieses Radwege wurden häufig die vorher schon bestehenden Gehwege umgebaut. Somit wurde häufig dem Fußverkehr Platz entzogen, was nicht selten zu Konflikten zwischen diesen beiden Gruppen führte.


Infrastruktur zum Radfahren

An etlichen Hauptverkehrsstraßen und anderen stärker von Kfz belasteten straßen bestehen Radwege, Radfahrstreifen oder Schutzstreifen. An einigen wenigen Straßen, wie der Reinhold-Frank-Straße bestehen gemeinsame Führungen von Fuß- und Radverkehr. hinzukommt eine umfangreiches nezu von Ween, die meist gemeisnsame mit dem fußverkehr genutzt werden, in Grünanlagen, entlang der Alb und in Wäldern wie dem Hardtwald oder dem Oberwald. In diesem Wegenetz bestehen etliche Brücken über Auto- oder Eisenbahnen, Schnellstraßen oder Gewässer. Das Straßennetz abseits der Hauptverkehrsstraßen ist weit überwiegend als Tempo-30-Zone ausgewiesen, vereinzelt bestehen verkehrsberuhigte Bereiche und in Innenstadtnähe auch Fußgängerbereiche, die teilweise für den Radverkehr frei gegeben sind. Zahlreiche Radwege und Rad- und Gehwege in Karlsruhe haben noch eine Benutzungspflicht, obwohl diese bereits seit 1998 hätte überprüft werden müssen und, soweit die Kriterien der StVO und VwV-StVO nicht eingehalten werden, entfernt hätte werden müssen. In den Jahren seit etwa 2010 sind mehrere Fahrradstraßen eingerichtet worden (Stand Januar 2022: 8 Straßen). Diese werden seit 2021 durch die Bevorrechtigung gegenüber Nebenstraßen aufgewertet. Fachliche Grundlage dafür sind die Musterlösungen für den Radverkehr des Landes Baden-Württemberg von 2017. Als erster Straßenzug ist die Sophienstraße zwischen Reinhold-Frank-Straße und Karlstraße mit Vorrang ausgestattet worden. Die große Mehrzahl der Fahrradstraßen ist bisher mit Rechts vor Links geregelt, da sie in Tempo-30-Zonen liegen In größeren Teilbereichen der Innenstadt sind Fußgängerstraßen für den Radverkehr frei gegeben worden, teilweise auch als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen. Der Ring um die zentrale Fußgängerzonen ist teilweise als Fahrradstraße ausgewiesen, so im Zirkel mit einer Unterbrechung für den Kfz-Verkehr und einem kurzen Teilstück, in dem Kfz-verkehr nicht zugelassen ist. Die zentrale Einkaufsstraße Kaiserstraße ist nicht für den Radverkehr frei gegeben. Dort fuhr bis zur Eröffnung des Stadtbahntunnels die Straßenbahn Karlsruhe in dichter Taktfolge. Nach Beschluss des Gemeinderats soll die zentrale Fußgängerzone weiterhin nicht für Radverkehr frei gegeben werden. eei FGZ, RV frei, zumindest zeitweise und autoarme Altstadtstraßen


RSV geplant, Radialen nach Ettlingen, Rastatt, Wörth am Rhein. Hier ist für die vorliegenden Machbarkeitsstudien die Region Karlsruhe federführend, beteiligt sind Stadt und Landkreis Karlsruhe. Ein Zeitplan zur Umsetzung ist noch nicht öffentlich bekannt.

Infrastruktur zum Fahrradparken

Zwei Fahrradstationen am Hbf, Fahrradparken an Stadtbahn- und Bushaltestellen, in der Innenstadt, an Gebäuden der Universität, bei Wohngebäuden, städtischen Wohnungsgesellschaften

Weitere Angebote

Lastenrad-Verleih, Callbike und inzwischen KVV-Bike, von Nextbike betrieben, Fahrradwegweisung, Fahrradstadtplan

Rahmenbedingungen

Karlsruhe ist Mitglied im eingetragenen Verein Arbeitsgemeisnchaft fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW). Der frühere Baubürgermeister Michael Obert war lange Vorsitzender oder Vorstandsmitglied des Vereins.

VEP, Radverkehrskonzepte in verschiedenen Generationen, Evaluationen und Wirkungsprüfungen, u.a. im Auftrag der Landesregierung Baden-Württemberg BYPAD 2005, 20-Punkte-Programm, Evaluation 2013 mit Ergänzungen am 20-Punkte-Programm, BYPAD 2021 mit Gemeinderatsbeschluss Personal, Finanzmittel

Wirkungen

ADFC-Fahrradklima-Test, Karlsruhe hat in den Jahren seit 2018 Freiburg, München und Erlangen überholt. Die Stadt hat damit ihren Anspruch aus dem 20-Punkte-Programm von 2005 "Fahrradstadt Nummer 1 in Süddeutschland" zu werden, erfüllt und übertroffen. Mit einer besseren Bewertung als Münster, der langgjährigen Nummer 1 unter den Großstädten über 200.000 Einwohnern im Fahrrad-Klimatest, hat Karlsruhe inzwischen (2018, 2020) den Platz des bundesweiten Spitzenreiters unter den Großstädten erreicht. Wie selbstkritisch dazu gesagt wird, wird dieser Platz allerdings nur mit einer Bewertung von 3,15, also einem befriedigend als Schulnote, erreicht. Der Plat des spitzenreiters konnte nur deswegen erreicht werden, weil Münster in den Bewertungen schlechter abgeschnitten hat als in den Jahren zuvor. objektive Daten: Radverkehrsanteil, auch im Städtevergleich Unfallgeschehen, ADAC-Test KA [1]

Kritik

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen deutschen Städten gibt es in Karlsruhe aktuell (Stand Januar 2022) keine Radentscheid-Initiative. Die BNN hat eine Rubrik Radreporter, in der ebenso wie in Zeitschriften des ADFC und des VCD sowie in Blogeinträgen kritische Stimmen zu lesen oder hören sind, beispielsweise, dass die Fahrradstraßen bisher häufig kaum für den Kfz-Verkehr reduziert sind oder die Ampelprogramme den Radverkehr (und Fußverkehr) häufig eher behindern als fördern.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1] Platz 2 im ADAC-Monitor hinter Münster aus RF-Sicht