Benutzer:SABRINAELE/Geloi Wetland
Geloi Wetland ist ein privates Naturschutzgebiet, das sich auf dem Gebiet der Gemeinde Gela, Provinz Caltanissetta, auf Sizilien, in Süditalien, befindet und das seit 2017 besteht.[1]
Geschichte
2017 hat die deutsche Non-Profit-Organisation Stiftung Pro Artenvielfalt zusammen mit der lokalen Freiwilligenorganisation „Zentrum für Umweltschutz-Bildung“ (Centro di Educazione Ambientale ODV), mit Sitz in Niscemi (Sizilien), ein Umweltschutzprojekt gestartet.
Das Projekt besteht in der Renaturalisierung eines Feuchtbiotops zum Schutz der Wildvögel, insbesondere der Zugvögel. Zu den Projektzielen gehört außerdem die Schaffung einer Pufferzone um die eigens ausgegrabenen Wasserbecken herum, auf welcher ethische, biologische und ökologische Landwirtschaft betrieben wird.
Territorium
Geloi befindet sich in der Ebene von Gela, Bestandteil des Europäischen Feuchtschutzgebietes1 ITA050012 Torre Manfria, Biviere di Gela, Piana di Gela e area marina antistante (zu Deutsch: Turm von Manfria, See von Gela, Ebene von Gela und vorliegendes Meeresgebiet), das gemäß der Vogelschutzrichtlinie 2009/147/CE eingerichtet wurde. Die Ebene von Gela (Piana di Gela) ist eine postholozäne Küstenschwemmebene, die durch den Fluss Gela und seine Nebenflüsse Maroglio und Cimia gebildet wurde. Im Norden grenzt sie an die Ebene von Catania und trennt die Hybläischen Berge von den Monti Erei, wodurch im Süden der Golf von Gela entsteht.
Fauna
Aufgrund seiner Morphologie und seiner strategischen geographischen Lage bündelt der Golf die Überquerung Siziliens durch Zugvögel aus Nordafrika, insbesondere im Frühjahr, da er eine "leading line" darstellt, ein Gebiet, das entlang der bevorzugten Transitroute von Zugvögeln verläuft; allein zwischen Februar und April wurden mehr als 45.000 Wasservögel gezählt.[2]
Die Vogelwelt ist reich und umfasst 154 beobachtete Vogelarten. Das Mosaik der unterschiedlichen Felder begünstigt das Nisten einiger Arten von bemerkenswertem gemeinschaftlichem Interesse, wie z. B. des Rötelfalken (Falco naumanni), des Triels (Burhinus oedicnemus), der Rotflügel-Brachschwalbe (Glareola pratincola), der Kalanderlerche (Melanocorypha calandra), der Kurzzehenlerche (Calandrella brachydactyla), der Blauracke (Coracias garrulus) und des Weißstorchs (Ciconia ciconia). Das Bestehen dieser Populationen ist von strategischer Bedeutung für den Tierschutz auf nationaler Ebene, wie auch das Vorhandensein pseudo-steppenartiger Lebensräume, die auf Sizilien heute selten sind.[3][4]
Im Winter begünstigt die Bildung temporärer Sümpfe oder Brackmarschen das Überwintern von Wasservögeln wie Kiebitz (Vanellus vanellus) und Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria).[5]
Landtiere finden Zuflucht in den Steinhäufen, die von den lokalen Beschäftigten des Zentrums für Umweltschutz-Bildung geschaffen wurden, als wertvolle Mikro-Habitate für Reptilien wie die Italienische Äskulapnatter (Zamenis lineatus), die Leopardnatter (Zamenis situla) oder die Sizilianische Mauereidechse (Podarcis waglerianus). Weitere Reptilien in der Gegend sind die Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis) und der Gefleckte Walzenskink (Chalcides ocellatus). Auch die Entomofauna ist reichhaltig: Es wurden 80 Käferarten beobachtet, unter diesen die seltene Spanische Fliege und die Angehörige der Anthecidae Anthelephila caeruleipennis, die in Italien zum ersten Mal in Geloi Wetland gesichtet wurde.[6] Was die Säugetiere betrifft, beherbergt Geloi zahlreiche Gartenschläfer (Eliomys quercinus) und Braunbrustigel (Erinaceus europaeus).
Einzelnachweise
- ↑ Geloi Wetland. A borderless project for a sanctuary of bird migration Website von Geloi Wetland. Abgerufen am 17. April 2022.
- ↑ Campo G., Collura P., Giudice E., Puleo G., Andreotti A. & Ientile R., Osservazioni sulla migrazione primaverile di uccelli acquatici nel Golfo di Gela. Atti XI CIO. Avocetta, 25, 185, 2001.
- ↑ Mascara R. & Sarà M., Censimento di specie d’uccelli steppico-cerealicole d’interesse comunitario nella piana di Gela (Sicilia Sud-Orientale). Naturalista Siciliano, S. IV, XXXI (1-2), 27-39, 2007.
- ↑ Sarà M., Mascara R. & Giudice E., Valore ornitologico della ZPS - ITA 050012 “Torre Manfria, Biviere di Gela e piana di Gela” (Sicilia). Alula, XVI (1-2): 573-575, 2009.
- ↑ Geloi Wetland. Sicilia > Italy Website von Geloi Wetland. Abgerufen am 17. April 2022.
- ↑ Degiovanni A., Zafarana M.A. & Zafarana S., 2021. Anthelephila caeruleipennis (La Ferté-Sénectère, 1847): conferma per la fauna italiana (Coleoptera: Anthicidae: Anthicinae). G. it. Ent., 16 (66): 115-122. LINK (Auszug): https://www.researchgate.net/publication/349989174_Anthelephila_caeruleipennis_La_Ferte-Senectere_1847_conferma_per_la_fauna_italiana_Coleoptera_Anthicidae_Anthicinae#fullTextFileContent