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Das Stadtmuseum Mutzschen, ist ein Stadt - und Heimatmuseum in Mutzschen im Osten des sächsischen Landkreises Leipzig in Sachsen. Untergebracht ist es im Schloß Mutzschen und zeigt in zwei Räumen Exponate zur Ur- und Frühgeschichte bis zur unmittelbaren Vergangenheit, darunter Keramik, Handwerkerutensilien, Exponate zum Schul- und Vereinsleben und zur Feuerwehr.

Geschichte

Nach dem II. Weltkrieg war die Not groß. Auch die Kälte wurde zum Problem, deshalb bauten die Menschen im verlandeten Göttwitzsee Torf ab, um diesen zu trocknen und als Brennstoff zu verwenden. So war es möglich, den Menschen zu den auf Marken zugeteilten Braunkohlebrikets zusätzliche Mutzschener Torfsteine zuzuteilen. Beim Torfstechen wurde eine verbogene Feder gefunden, die ein Herr Max Höhne klugerweise nicht wegwarf, sondern ans damalige Landesamt für Archäologie in Dresden gab, die dieses als bronzene Kreuzbalkenfibel identifizierten. Jetzt tauchten weitere Funde im Torf auf, so beschlossen der Baumeister Richard Thierbach, der Lehrer T. Leber und der Pionierleiter Willy Zersau, eine Heimatstube einzurichten. Sie erhielten das ehemalige Spritzenhaus, davor Siechen - und Armenhaus in der Berggasse für ihre Heimatstube. Nach vielen Vorbereitungsarbeiten konnte 1951 die Heimatstube errichtet werden. Frau Renate Sturm-Francke half mit Wissen, Können und Materialien. Leider gab es zwischen Richard Thierbach und Renate Sturm-Francke Spannungen über die Verwendung von Fördermitteln und gegensätzliche Auffassungen über die Museumsarbeit, so daß die Heimatstube wieder geschlossen werden sollte. Frau Jutta Barthel war als Vertriebene im Januar 1956 an die Mutzschener Schule gekommen. Sie mußte damals duch familiäre und gesundheitliche Probleme ihre beruflichen Pläne aufgeben und in Mutzschen bleiben. Frau Sturm-Francke überzeugte sie, daß sie als Geschichtslehrerin und Fachberaterin die Heimatstube übernehmen solle, sie würde dabei Unterstützung geben. So übernahm Frau Jutta Barthel die Heimatstube. Die Heimatstube zog 1959 (?) in den östlichen Teil des Torwächterhauses und in den Hungerturm des Schloßes Mutzschen. Die Räume wurden umfangreich gestaltet, leider mußte der Teil des Gebäudes abgerissen werden, da der nördliche Berghang nach starken Regenfällen ins Rutschen geriet. Der Hungerturm war mit Hilfe von Schülern gesäubert worden, das ehemalige Verlies wurde freigelegt, ebenso die Wachstube und sollte durch die damalige Jugendherberge, welche im Schloß eingerichtet war, mitgenutzt werden. Nach einigen Jahren gab es eine Übergangslösung im Grahnerhaus, die sehr lange anhielt. Starke Unterstützung für den Ausbau des Torwächterhauses kamen vom damaligen Mutzschener Bürgermeister Bernd Hinz, Volker Lämmel und Heinrich Hiersemann. Letzterer sorgte für Baumaßnahmen und Förderung durch eine Stiftung, die Landesstelle für Museumswesen gab sehr große Unterstützung und Hilfe bei der Gestaltung. So konnte Herr Dr. Rainer Aurig 1999 bei einer Feier mit der Mutzschener Bevölkerung das Stadtmuseum eröffnen. Viele neue Exponate kamen hinzu. Im Gahnerhaus ist das umfangreiche Archiv und eine kleine Galerie interessierten Gästen zugängig. Viele wissenschaftliche Anfragen konnten beantwortet werden. Für ihre ehrenamtliche Museumsarbeit erhielt Frau Jutta Barthel 2005 den Heimatpreis und das Kreuz am Bande zum Verdienstorden der BRD. Die Zukunft des Museums ist aufgrund der Finanzsituation der sächsischen Kommunen und fehlenden Perspektive des Schloßes Mutzschen ungewiss.

Inhalt

Mori Ogai

Ein Ausstelllungsteil erinnert an den bedeutenden japanischen Arzt und Schriftsteller Mori Ogai, der 1885 in Mutzschen weilte. Seine Übersetzung von Johann Wolfgang von Goethe ins Japanische, verschafften ihm Anerkennung bis in die Gegenwart.

Schatzfund Mutzschen

Im Museum gibt es Informationen zu einem der größten Groschenfunde Sachsens aus der Hussitenzeit, die bei Bauarbeiten 11972 im Stadtkern gefunden wurden.

Gerichtsschwert

Im Museum befindet sich eine Replik des Gerichtsschwertes der Mutzschener Gerichtsbarkeit.

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Koordinaten: 51° 3′ 0,5″ N, 13° 44′ 34,8″ O