Benutzer:Satsuma-alex/Ideen/Bruno Lewin

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Bruno Lewin (* 18. Juli 1924 in Berlin; † 18. Juni 2012) war ein deutscher Japanologe, Koreanist und Linguistiker. Als Professor lehrte er an der Ruhr-Universität Bochum.

Ideen nach Kirschnereit

LEBEN

Schon während Erststudium Beschäftigung mit dem Chinesischen.

Studium Japanologie ab 1948 bei Martin Ramming.

Danach Fremdsprachenredakteur bei einem Berliner pädagogischen Verlag. Hier Erstellung Lehrbücher Russisch und eine Grammatik des Russischen.

1952 Studium in München. Japanologie bei Horst Hammitzsch, Sinologie bei Walter Fuchs und Herbert Franke, Slawistik bei Erwin Koschmieder und Wilhelm Lettenbauer.

1955: Nimmt Lehrtätigkeit in München auf.

Nach Habil: Dozent für Ostasiatische Philologie Uni Mümster,j 1962 Wiss. Rat u. Prof. Dann ordentl. Prof. Bochum.

Gastprofessuren: 1967 University of MIchigan, Ann Arbor. 1970 University of Minnesota, Minneapolis 1975/76 Universität Zürich Dreimal im Rahmen einer Universitätspartnaerschaft an der Universität Tokyo. 1981/82 am Staatlichen Institut für japanische Literatur (Kokubungaku Kenkyû Shiryôkan)

1974 als erster Japanologe ordentl. Mitgl. Rheinisch-Westphälische Akademie der Wissenschaften.

1974 gegr. European Association for Japanese Studies macht ihn zum Vizepräsidenten bis 1978. 1980 Vizepräs. der nun entstandenen Association for Korean Studies in Europe.



FORSCHUNG

Mit Dissertation Anstoß zur bis dahin kaum gewürdigten modernen Literatur Japans.

Nach Diss Interesse auch an vormoderner jap. Lit.

Gleichzeitig Interesse für jap. Sprachgeschichte. Schreibt grundlegende Werke: Abriß der japanischen Grammatik auf der Grundlage er klassischen Schriftsprache (1959) STANDARDWERK. Zweibändige Japanische Chrestomathie von der Nara-Zeit bis zur Edo-Zeit (1965). Letzteres: 66 Textproben klassischer Literatur. Systematische Erläuterungen, gründlicher Kommentar.

Aya und Hata: Erste koreanische Einwanderungswelle nach Japan.

Forschung UND Sprachdidaktik. Hier großer Erneuerer.

Mit seiner Dissertation zum Thema Futabatei Shimei in seinen Beziehungen zur russischen Literatur rückte

Lewin forschte vornehmlich auf den Gebieten der linguistischen Japanologie und Koreanistik, wobei er sich insbesondere mit den sprachlichen Beziehungen zwischen Japan und Korea sowie den Ursprüngen der japanischen Sprache befasste. Er verfasste zahlreiche Lehrwerke für das Japanische und das Koreanische, in seinen frühen Schaffensjahren aber auch für das Russische.

1989 veröffentlichte er im Handbuch der Orientalistik seine Sprache und Schrift Japans, die zu einem Standardwerk der Japanologie wurde.

Lewin verfasste Beiträge für zahlreiche Nachschlagewerke, darunter die Brockhaus Enzyklopädie, die Encyclopedia of Japan und das Japan-Handbuch. Als Übersetzer übertrug er 1962 Teile des Shoku Nihongi und des Nihon Kōki ins Deutsche.[1]


Leben

An der Humboldt-Universität Berlin studierte Lewin ab 1946 Slawistik, Philosophie und allgemeine Sprachwissenschaft; ab 1948 dann Japanologie. Nach Abschluss des Studiums mit Diplom im Jahr 1950 promovierte er 1954 an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit zum Thema Futabatei Shimei in seinen Beziehungen zur russischen Literatur. Es folgten Lehraufträge zunächst in München, später dann an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.[2]

1959 wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit zum Thema Aya und Hata: Bevölkerungsgruppen Altjapans kontinentaler Herkunft habilitiert.[2] 1964 wurde er als erster Professor an das Ostasieninstitut der neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1989 tätig war. Ein Jahr nach seiner Berufung etablierte er hier die Koreanistik als eigenes Studienfach. Ab 1981 war er maßgeblich am Aufbau des Japonicums am Landesspracheninstitut beteiligt, in dessen Direktorium er in der Folge bis 1991 saß.[1]

1996 wurde er für seine Arbeit mit dem Orden des Heiligen Schatzes am Halsband mit goldenen Strahlen geehrt.[2]

Forschung

Lewin forschte vornehmlich auf den Gebieten der linguistischen Japanologie und Koreanistik, wobei er sich insbesondere mit den sprachlichen Beziehungen zwischen Japan und Korea sowie den Ursprüngen der japanischen Sprache befasste. Er verfasste zahlreiche Lehrwerke für das Japanische und das Koreanische, in seinen frühen Schaffensjahren aber auch für das Russische.

1989 veröffentlichte er im Handbuch der Orientalistik seine Sprache und Schrift Japans, die zu einem Standardwerk der Japanologie wurde.

Lewin verfasste Beiträge für zahlreiche Nachschlagewerke, darunter die Brockhaus Enzyklopädie, die Encyclopedia of Japan und das Japan-Handbuch. Als Übersetzer übertrug er 1962 Teile des Shoku Nihongi und des Nihon Kōki ins Deutsche.[1]

Schriften (Auswahl)

Als Autor
  • Abriss der japanischen Grammatik auf der Grundlage der klassischen Schriftsprache. Harrassowitz, Wiesbaden 1959.
  • Aya und Hata: Bevölkerungsgruppen Altjapans kontinentaler Herkunft. (Studien zur Japanologie; 3). Harrassowitz, Wiesbaden 1962.
  • Der koreanische Anteil am Werden Japans. (Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Vorträge; G 215). Westdeutscher Verlag, Opladen 1976.
  • Sprachbetrachtung und Sprachwissenschaft im vormodernen Japan. (Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Vorträge; G 258). Westdeutscher Verlag, Opladen 1982.
  • (mit Wolfram Müller-Yokota und Jürgen Stalph) Textlehrbuch der japanischen Sprache. Harrassowitz, Wiesbaden 1987.
Als Herausgeber
  • Kleines Wörterbuch der Japanologie. Harrassowitz, Wiesbaden 1968.
  • Sprache und Schrift Japans. (Handbuch der Orientalistik, Abteilung 5 = Japan, Band 1 = Allgemeines, Sprache und Schrift, Abschnitt 2) Brill, Leiden 1989.

Literatur

  • Irmela Hijiya-Kirschnereit (Hg.): Bruno Lewin zu Ehren – Festschrift aus Anlaß seines 65. Geburtstages. Band 1: Sprach- und literaturwissenschaftliche Beiträge. Brockmeyer, Bochum 1989, ISBN 3-88339-766-0.
  • Irmela Hijiya-Kirschnereit (Hg.): Bruno Lewin zu Ehren – Festschrift aus Anlaß seines 65. Geburtstages. Band 2: Geschichts- und kulturwissenschaftliche Beiträge. Brockmeyer, Bochum 1989, ISBN 3-88339-761-X.
  • Sven Osterkamp: Zur Erinnerung an Bruno Lewin. Homepage der Sektion Sprache und Literatur Japans der Ruhr-Universität Bochum, 09.08.2012.
  • Lee Hyun-jae: Lewin, advocate of Korean culture in Europe, dies at 87. The Korea Herald online, 28.06.2012.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Sven Osterkamp: Zur Erinnerung an Bruno Lewin. Homepage der Sektion Sprache und Literatur Japans der Ruhr-Universität Bochum, 09.08.2012.
  2. a b c Lebenslauf Bruno Lewin auf der Seite der Sektion Sprache und Literatur Japans der Ruhr-Universität Bochum.