Benutzer:Sez.kiv/Jacques Griffe

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Jacques Griffe, geboren Théodore Antoine Emile Griffe, (*29. November 1909, in der Nähe von Carcassonne, ✝︎ 24. Juni 1996 in Villesiscle) war ein französischer Modedesigner und Kostümdesigner.

Anfänge in der Mode

Griffe, geboren als Sohn einer Hutmacherin, wurde schon von klein auf für die Haute Couture begeistert. Durch den Beruf seiner Mutter und erster Erfahrungen bei einem lokalen Schneider, im Alter von 16 Jahren, erlernte er Wissen in Farb- und Stofflehre und Grundlagen seines zukünftigen Handwerks. Nach der mehrjährigen, von Griffe als 'mühselig, aber wichtig' beschriebenen, Ausbildung in seiner Heimat, arbeitete der angehende Modemacher bei Mirra, einem kleinen Modehaus, in Toulouse. Zu seinem Glück war die Tätigkeit orientiert an der Pariser Mode, weswegen er von aktuellen Schnitten und Stoffen umgeben war.[1]

Werdegang bei Vionnet

1936 bis 1939 ergab sich für Griffe die Möglichkeit für Madeleine Vionnet in ihrem gleichnamigen Modehaus in Paris zu arbeiten. Vionnet, welche sich unter anderem als 'Meisterin des Schrägschnitts'[2] profiliert hatte, bildete ihren Schüler in ihrem Handwerk und nach ihren Traditionen aus. So lernte Griffe auch die Drapage an einer kleinen Modepuppe und die genaue Umsetzung von Konzept in Realität.[3] Obwohl das Modehaus in Folge des beginnenden 2. Weltkrieges schließen musste und dies in einem zwangsläufigen Anstellungsverlust für Griffe resultierte, wurde Vionnet, welche im darauffolgenden Jahr in den Ruhestand ging, eine gute Freundin und Unterstützerin des aufstrebenden Designers. Sie verfolgte zukünftige Kreationen und vermachte ihm ihre persönliche Modepuppe, an der sie selbst zu Zeiten drapiert hatte.[4]

Militärdienst und eigenes Label

1942, nach Ableitung seines Militärdienstes und einer Inhaftierung für 18 Monate, mietete Griffe eine kleine Wohnung in der Rue Gaillon in Paris und kreierte mit wenigen Angestellten in zwei Zimmern Kleidungsstücke unter seinem eigenen Namen. Ein Umzug in die Rue du Faubourg Saint-Honoré und eine Verdoppelung der Anzahl der Arbeitsräume wurde durch das Kennenlernen und die darauffolgende Unterstützung seines späteren Freundes Robert Perrier möglich, welcher ein französischer Haute Couture Textil Bestatter, Songwriter, Kunstsammler und Gründer der Korsett Manufaktur Scandale war. Neben der finanziellen Unterstützung konnte Griffe auch von Perriers sozialem Umfeld profitieren und fortan vermehrt auch amerikanische Kunden für sich begeistern.[5]

Molyneux und ready-to-wear Marken

Nachdem Edward Molyneux, ein einflussreicher französischer Designer aus London, mit Häusern in seinem Geburtsort, Paris, Monte Carlo und Cannes[6], auf Griffes Kreation nach dem Besuch eines Balles im Jahre 1949 aufmerksam wurde, lud er ihn zu einem persönlichen Gespräch ein und stellte Griffe schließlich in seinem Haus ein. Nach dessen Beitritt im Dezember 1950 veröffentlichte Griffe am 5. Februar 1951 seine erste Kollektion für seinen neuen Arbeitgeber, welche ein großer Erfolg war und auch von Molyneux persönlich sehr gelobt wurde.  Nach einem absolvierten, extensiven Kurs der englischen Sprache und einem darauffolgenden Aufenthalt in Amerika stieg die Popularität von Griffe weiter an. Neben den Couture Kollektionen erschuf er fortan ebenfalls ready-to-wear Linien wie beispielsweise Griffe Evolution oder Griffe pret-a-porter.[7]

Ruhestand und Tod

1974 ging Griffe in den Ruhestand, 22 Jahre später verstarb er 1996 im Alter von 86 Jahren in der Nähe seines Heimatortes.

  1. Mandy Brooks, Dora Loues Miller: Dressmakers of France: The Who, How and Why of the French Couture. Harper and Brothers, S. 110.
  2. Ingrid Loschek: Reclams Mode- und Kostümlexikon. In: Reclam. Band 5. Reclam, 2005, S. 438, 578.
  3. Jaques Griffe. Abgerufen am 31. August 2019.
  4. Pamela Golbin: Madeleine Vionnet. Rizzoli, 2009, S. 187.
  5. G.J. Sumathi: Elements of Fashion and Apparel Design. New Age International Publishers, S. 115.
  6. Edward Molyneux. 2011, abgerufen am 31. August 2019.
  7. Mandy Brooks, Dora Loues Miller: Dressmakers of France: The Who, How and Why of the French Couture. Harper and Brothers, 1956, S. 110.