Benutzer:Shangrila Towers/Daedalos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

daedalos. Der vhk Story Reader für Phantastik war ein Magazin für Science Fiction und Phantastik des Verlegers Hubert Katzmarz, das von 1994 bis 2002 unter der Herausgeberschaft von Michael Siefener erschien.

Konzept

daedalos wurde von Michael Siefener (Herausgeber und Redaktion) und Hubert Katzmarz (Redaktion und Verlag) realisiert. Zur damaligen Zeit ungewöhnlich für eine Publikation dieser Art: Es gab keine Rezensionen, keine Con-Berichterstattung, keine Film- oder Gaming-Seiten, keine Fotos. Verlag und Redaktion beschränkten sich strikt auf Kurzgeschichten – das wurde sowohl von Lesern als auch Autoren als konsequente Umsetzung wahrgenommen, dazu Uwe Voehl über Katzmarz: „… ein Verleger, der der deutschen Phantastik in den neunziger Jahren mit seinem Magazin daedalos eine wichtige – wenn nicht die wichtigste – Plattform zur Verfügung gestellt hat.“[1]

In den 13 Heften (Nr. 0–12) waren 32 zeitgenössische Autoren vertreten. Es wurden insgesamt 69 aktuelle deutschsprachige Geschichten abgedruckt, die fast ausnahmslos Erstveröffentlichungen darstellten. Dazu kamen zwei zeitgenössische Storys aus dem englischsprachigen Raum in Übersetzung. Außerdem fanden sich 17 Storys der klassischen Phantastik, zum Teil erstmals ins Deutsche übersetzt, ergänzt um vier Hintergrundaufsätze.[2]

Nicht wenige Autoren, deren Geschichten in daedalos publiziert wurden, machten sich in der Folgezeit in dem Genre einen Namen, etliche waren zu diesem Zeitpunkt bereits etabliert. Dazu zählten u.a. Eddie M. Angerhuber, Christian von Aster, Marcel Feige, Viktor Farkas, Marco Frenschkowski, Bernd Frenz, Frank W. Haubold, Boris Koch, Manuel van Loggem, Monika Niehaus-Osterloh, Martin Schemm, Malte S. Sembten, Uwe Voehl sowie Jörg Weigand und nicht zuletzt der Herausgeber Michael Siefener selbst.

Zu den veröffentlichten Vertretern einer historischen Phantastik zählten Arthur Christopher Benson, Rhoda Broughton, Auguste Groner, William Hope Hodgson, E. T. A. Hoffmann, Montague Rhodes James, Joseph Sheridan LeFanu, H. P. Lovecraft, Eduard Mörike, Edgar Allan Poe, Jakob Elias Poritzky, Antonio de Torquemada, Iginio Ugo Tarchetti und Bodo Wildberg.

Erscheinungsbild und Anmutung des Magazins waren geprägt von unaufwendig zu reproduzierenden Schwarz-Weiß-Illustrationen alter Meister, wie Bayros, Aubrey Beardsley, Gustave Doré, Dürer, Knoblochtzer und Goya.

Rezeption

Bereits die Nullnummer präsentierte eine Geschichte, die 1995 mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis (damals noch als SFCD-Literaturpreis) ausgezeichnet wurde[3] und auch für den Kurd-Laßwitz-Preis nominiert war.[4] Es folgte die Nominierung einer weiteren veröffentlichten Geschichte für den letztgenannten Preis.[5]

  • Im SF-Jahrbuch des Heyne-Verlags wurde in den Jahresrückblicken zur deutschen Verlagsszene regelmäßig auf die jeweiligen Ausgaben von daedalos hingewiesen.[6]

In Rezensionen (szenebekannter Publikationen) wurde wie folgt über das Magazin geurteilt: (…)

http://www.isfdb.org/cgi-bin/pe.cgi?47413

Nachwirkung

2018 erschien im Verlag p.machinery eine Anthologie unter dem Titel Daedalos 1994–2002. Eine literarische Reise durch den „Story Reader für Phantastik“, die einen Querschnitt durch die Geschichte der Reihe versammelt.[2] In dem Kompendium mit Rückblick auf alle Ausgaben des Magazins kommen ehemalige Beteiligte zu Wort.[7][8] (…)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Ungewohnte Wahrnehmungen und der jäh endende Traum vom Fliegen“, Uwe Vöhl, in: Arcana 5, Oktober 2004, Verlag Lindenstruth
  2. a b daedalos bei p.machinery
  3. SFCD-Literaturpreis 1995, Andreas Fieberg: Der Fall des Astronauten, DAEDALOS #0
  4. KLP-Nominierung 1995: Andreas Fieberg, Der Fall des Astronauten, DAEDALOS #0
  5. KLP-Nominierung 1999: Monika Niehaus-Osterlohe, Mit dem Siegel des großen Jura-Computers, DAEDALOS #6
  6. SF-Jahrbuch XX, S. X, Heyne-Verlag, München 19xx, ISBN …
  7. Marco Frenschkowski klassifiziert das Magazin wie folgt: »Daedalos war ein liebevoll gestaltetes Beispiel dieses heute fast untergegangenen Genres. Aber wir, die damals an diesen Zeitschriften mitgewirkt haben, freuen uns, wenn sie auch von Jüngeren wiederentdeckt werden. Und dass es da manche wirklich interessante Erzählung wiederzuentdecken gibt, weiß jeder Sachkenner.« in: Daedalos 1994–2002, S. 138
  8. Zitat Ernst Wurdack