Benutzer:Sinnierer/Arabisch
Deutsch auf Arabisch
Die arabische Schrift wird für verschiedene Sprachen verwendet. Ursprünglich konzipiert für die arabische Sprache, hat sich diese Schrift weiterverbreitet. Dabei wurde sie erweitert und an die einzelnen Sprachen angepasst. Ans Persische, das zum arabischen Grundalphabet vier Buchstaben hinzugefügt hat. Weiter nach Asien in den Osten und Süden, wo es für indoarische Sprachen wie Urdu und Sindhi verwendet wird. Dort wurden eine Reihe weiterer Zeichen hinzugefügt, um dem Konsonantenbestand dieser Sprachen gerecht zu werden. Für die Turksprachen in Asien mit arabischer Schrift wurden auch Vokalbuchstaben hinzugefügt, da die arabische Schrift historisch eine Konsonantenschrift ist. Das uyghurisch-arabische Alphabet gehört zu diesen erweiterten Alphabeten. Eine Übersicht über alle sprachspezifischen arabischen Alphabete ist auf Omniglot zu finden.
Wenn so verschiedene Sprachen in der arabischen Schrift geschrieben werden können, dann kann man auch die deutsche Sprache mit ihr schreiben, habe ich mir gedacht. Das ist der Ausgangspunkt meines Experiments. Man stelle es sich als harmonische Synthese aus Lautungen, Lautschrift (z.B. das Internationale Phonetische Alphabet) und internationaler arabischer Schrift vor, was auch den Ausgangspunkt zum Nutzen der arabisch-kalligraphischen Kunst (es gibt eine Vielzahl von Stilen, handschriftlich und computerfontmäßig) im Deutschen bildet.
Technisches
In der arabischen Schrift werden die Buchstaben miteinander verbunden, wobei jeder Buchstabe bis zu vier verschiedene Formen haben kann (initial, medial, final, isoliert). Gespeichert werden jedoch nur die Grundformen der Buchstaben, und zwar von links nach rechts. Für das korrekte Zusammensetzen und die Formenauswahl ist der Font und die Rendering-Engine zuständig. Die dargestellte Laufrichtung ist bidirektional, d.h. die Buchstaben werden von rechts nach links dargestellt, die Zahlen jedoch von links nach rechts.
Achtung: Ältere Schriften kommen mit den komplexeren Gegebenheiten der uyghurisch-arabischen Schrift nicht hundertprozentig zurecht. Man prüfe das Aussehen:
a) Die 3 Buchstabenketten ىىى - ېېې - ييي müssten mit Ausnahme der Punkte (ohne = uyghur. ʾalif maqṣura, 2 untereinander = e, 2 nebeneinander = ye) gleich aussehen.
b) Das ەـ ـەـ ـە ە ä müsste genau 2 verschiedene Formen haben, das ھـ ـھـ ـھ ھ he müsste genau 2 andere verschiedene Formen haben. Das ist praktisch ein aufgespaltenes arabisches هـ ـهـ ـه ه ha, das 4 verschiedene Formen hat.
Geeignete Schriften sind z.B. Scheherazade oder Lateef, beide von SIL International - diese Schriften enthalten alle benötigen Zeichen, inklusive das korrekte Rendering.
Testweise werden hier auf dieser Seite die Vorlagen Arabisch international und Arabisch international para verwendet, die bessere Anzeige-Ergebnisse als die Vorlage Arabische Schrift bringt.
Das deutsch-arabische Alphabet
Auf der Basis des arabischen Grundalphabets und des persisch-arabischen Alphabets (für das Konsonantensystem), des uyghurisch-arabischen Alphabets (für das Vokalsystem), sowie weiterer Anregungen aus anderen Sprachen, die mit der arabischen Schrift geschrieben werden (siehe Sindhi und Urdu, Chinesisch - Xiao'erjing, Kurdisch). In den Tabellen bezeichnet die jeweilige Einfärbung der Zellen die Herleitung von Buchstaben und Lautzuordnungen. Weiters gibt es ein paar wenige Zuordnungen ohne direktes Vorbild. Die Orthographie richtet sich weitestgehend nach phonetischen Gesichtspunkten (stärker als die historisch gewachsene deutsch-lateinische Schrift), mit grammatisch-etymologischen Zusatzgesichtspunkten, und kalligraphisch-visuellen Nebengesichtspunkten.
Wie im Arabischen üblich, sind die Tabellen und die Beispiele von rechts nach links aufgebaut, sowie die Buchstaben nach ihrer Form geordnet. Bei Lautwert 1 und Lautwert 2 handelt es sich jeweils um denselben Buchstaben (in Unicode derselbe Code-Point), der in den verschiedenen Sprachen für einen unterschiedlichen Laut steht. In der Spalte Zuordnung stehen die deutschen Grapheme und Laute, die ich den arabischen Buchstaben zugeordnet habe.
Für Laute aus dem Deutschen
Buchstabe | ڤ | ف | ط | ص | ش | س | ر | د | خ | چ | ت | پ | ب | ا |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lautwert 1 | va [v] | fa [f] | ṭa [tˁ] | ṣad [sˁ] | šin [ʃ] | sin [s] | ra [r] | dal [d] | ḫa [x] | če [tʃ] | ta [t] | pe [p] | ba [b] | ʾalif [aː] [a] |
Lautwert 2 | z [ts] | s [s] | a [a] | |||||||||||
Zuordnung | w, v [ʋ~v] | f, v [f] | z, tz [ts] | ß, ss [s] | sch [ʃ] | s [z~s] | r [r] | d [d] | ch [ç~x] | tsch [tʃ] | t [t] | p [p] | b [b] | a [a] |
Buchstabe | ى | ې | ي | ۈ | ۇ | ۆ | و | ە | ھ | ن | م | ل | ڱ | گ | ک |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lautwert 1 | ʾalif maqṣura | e [e] | ya [j] [iː] [i] | ü [y] | u [u] | ö [ø] | waw [w] [uː] [u] | ä [æ~ɛ] | he [h] | nun [n] | mim [m] | lam [l] | ŋe [ŋ] | gaf [g] | kaf [k] |
Lautwert 2 | i [i~ɨ~ɯ] | ye [j] | o [o] | he do-čašmi [_ʰ] | khe [kʰ] | ||||||||||
Zuordnung | Länge [_ː]1 Schwa [ə]2 |
e [e]3 | j [j] i [i] |
ü [y] | u [u] | ö [ø] | o [o] | ä [ɛ]3 -e [ə~ɛ]3 |
h [h] | n [n] | m [m] | l [l] | ng [ŋ] | g [g] | k, ck [k] |
Für Laute aus anderen Sprachen
Englisch, Französisch, Arabisch usw. Diese Tabelle ist als Ergänzung der obigen zu betrachten.
Buchstabe | ئ | ۋ | ق | غ | ع | ظ | ط | ض | ص | ژ | ز | ذ | ح | ج | ث | ٱ |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lautwert 1 | ya hamza [ʔiː] | we [w] | qaf [q] | ġayn [ɣ] | ʿayn [ʕ] | ẓa [zˤ] | ṭa [tˁ] | ḍad [dˤ] | ṣad [sˁ] | že [ʒ] | zay [z] | ḏal [ð] | ḥa [ħ] | ǧim [dʒ] | ṯa [θ] | ʾalif waṣla [a] |
Lautwert 2 | ʾ [ʔ] | |||||||||||||||
Zuordnung | ʾ [ʔ] | w [w] | q [q] | ġ, gh [ɣ] | ʿ [ʕ] | ẓ [zˤ] | ṭ [tˁ] | ḍ [dˤ] | ṣ [sˁ] | zh; j [ʒ] | z [z] | ḏ, dh; th [ð] | ḥ [ħ] | ǧ, dj; j [dʒ] | ṯ, th [θ] | dunkles a, å [ɒ~ɔ]4 |
Die verwendeten Buchstaben
ا ٱ ب پ ت ث ج چ ح خ د ذ ر ز ژ س ش ص ض ط ظ ع غ ف ڤ ق ک گ ڱ ل م ن ھ ە و ۆ ۇ ۈ ۋ ي ې ى ئ
Erläuterungen
1 Längenbezeichnung analog zu IPA (plus grammatisch-etymologische Variationen), regelhaft, ohne Doppelkonsonanten, ck, tz, Doppelvokale, ie, Dehnungs-h. Das phonetische Prinzip steht im Vordergrund. Grundlegende Muster im Deutschen: | |||
a) Kurzvokal + Konsonant | ڤال - داخ - راست | [ʋal] - [dax] - [rast] | Wall - Dach - Rast |
b) einfacher Langvokal + Konsonant | ڤاىل - بۇىخ - ميىنە | [ʋaːl] - [buːx] - [miːnɛ] | Wal - Buch - Mine |
c) Langvokal + Variation + Konsonant | ڤىال - مىينە - بىېت | [ʋaːl] - [miːnɛ] - [beːt] | Wahl - Miene - Beet |
d) Langvokal im Auslaut | دۇ - سي - سې | [duː] - [siː] - [seː] | du - sie - See |
e) Langvokal + Dehungs-h im Auslaut | فلىو - فلىي - رىې | [floː] - [fliː] - [reː] | Floh - flieh - Reh |
f) Diphthonge | فراۇ - سايتە - ھويتە | [fraʊ̯] - [saɪ̯tɛ] - [hɔɪ̯tɛ] | Frau - Seite - heute |
Diphthonge variiert | سىايتە - ھۆيتە | [saɪ̯tɛ] - [hɔɪ̯tɛ] | Saite - Häute |
2 Bei silbischen Konsonanten bzw. Schwa: | |||
im Deutschen | بيتىن - فوىگىل - ڤېتىر | [bɪtn̩~bɪtən] - [foːgl̩~foːgəl] - [ʋɛtɐ~ʋɛtər] | bitten - Vogel - Wetter |
im Englischen | ذى ۋېذىر | [ðə wɛðəɹ] | the weather |
3 Unterschiede regelhaft, lautlich und grammatisch-etymologisch: | |||
ڤېندە - ڤەندە - گېىبە - گەىبە - ژېلىې | [ʋɛndɛ] - [ʋɛndɛ] - [geːbɛ] - [gɛːbɛ] - [ʒeˈleː] | Wende - Wände - gebe - gäbe - Gelee | |
4 Vokalfeinheiten, z.B. im Bairischen: | |||
فاکل - فٱکل - رٱستن - روستن | [fạkl] - [fɒkl] - [rɒstn] - [rostn] | Fàckl (= Ferkel) - Fåckl, råstn - rostn |
Beispieltexte
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