Benutzer:Slitisa Consulting/Steigerung der Innovationsqualität
Das L-Modell®
Das L-Modell ist ein Vorgehensmodell zur Entwicklung und Umsetzung komplexer Systeme. Es umfasst einen Vorgehensleitfaden, einen Methodenkatalog und ein Reifegradmodell. Ziel des Modells ist die Sicherung und kontinuierliche Verbesserung der Innovationsqualität komplexer Systeme und Prozesse.
Der Name L-Modell hat einen zweifachen Hintergrund: einerseits steht das L für die grafische Form des Prozessschemas, andererseits steht es für „Lean“ = „schlank und smart“ als Attribut für die Verschlankung des Innovationsprozesses, die durch die Anwendung des Modells entsteht. Das L-Modell ist eine geschützte Marke der Bundesrepublik Deutschland. Es wurde in 2010 von Dr.-Ing. Katja Landgraf in Anlehnung an das V-Modell konzipiert.
Aufbau und Module
Das L-Modell besteht aus 6 Phasen – von der Ideenermittlung bis hin zur Markteinführung und dem Service. Das Ergebnis einer jeden Phase ist bindend und fließt in die nachfolgenden Phasen ein. Am Ende einer jeden Phase muss ein Quality Gate durchlaufen werden. Innerhalb des Modells kommt dem Anforderungsmanagement eine besondere Schlüsselrolle zu. Durch die Integration des Anforderungsmanagements in die frühen Phasen des Innovationsprozesses erfolgt bereits zu Beginn einer Idee eine strukturierte Vorgehensweise zur Erfassung, Dokumentation und Verwaltung aller relevanten Markt-, Wettbewerbs- und Kundenanforderungen.
Die Module des Modells sind speziell für die frühen Innovationsphasen konzipiert.
* Modul 1 – Vorgehensleitfaden und Methodenkatalog Mit Hilfe des Vorgehensleitfadens und des Methodenkatalogs werden die Ideen und deren Anforderungen frühzeitig analysiert und bewertet. Der Vorgehensleitfaden führt die Mitarbeiter des Unternehmens systematisch durch den Innovationsprozess. Die Risiken und Chancen einer zukünftigen Ideenumsetzung können mittels Methodenkatalog über alle Lebenszyklusphasen prognostiziert, bewertet und validiert werden. Flops sollen dadurch zukünftig minimiert und Big Ideas frühzeitig erkannt werden.
* Modul 2: Zur Steuerung und Kontrolle des Innovationsprozesses verfügt das L-Modell über einen Kennzahlenkatalog mit über 70 Kennzahlen aus dem Innovations- und Anforderungsmanagement.
* Modul 3: Reifegradmodell Mit dem Reifegradmodell sollen vorhandene Unternehmenspotenziale von der Ideenanalyse und -bewertung über die Ideenspezifikation bis zum Services identifiziert werden.
Literatur:
• Katja Landgraf: Ein Beitrag zur Verbesserung der Innovationsqualität – Ein Modell zur Integration von Anforderungs- und Innovationsmanagement im Fahrzeugbau. In: Roland Jochem (Hrsg.) Kasseler Schriftreihe Qualitätsmanagement. Band 4. Kassel uni press GmbH, Kassel 2012, ISBN 978-3862191000
• Katja Landgraf, Roland Jochem: Steigerung der Innovationsqualität mit dem L-Modell. In: Roland Jochem, Katja Landgraf (Hrsg.): Anforderungsmanagement in der Produktentwicklung – Komplexität reduzieren, Prozesse optimieren, Qualität sichern. Symposion Publishing GmbH, 2011, S. 141-179.