Benutzer:Snack mit Pfiff/Schande von Köln
Als Schande von Köln wurden die Ereignisse in der Silvesternacht vom 31.12.2015 zum 1.01.2016 im und um den Kölner Hauptbahnhof sowie deren Behandlung durch Medien, Politik und Behörden in den darauf folgenden Tagen bezeichnet. In dieser Nacht war es zu massenhaften sexuellen Übergriffen auf Frauen, Raub- und Diebstahlsdelikten durch teils alkoholisierte Tätergruppen, die durchweg aus dem arabischen Raum stammen, gekommen. Im Nachhinein wurden mehr als 500 Strafanzeigen erstattet. In etwa 40 Prozent der Fälle werde unter anderem wegen Sexualstraftaten ermittelt, in zwei Fällen wurde eine Vergewaltigung angezeigt.[1] Darüber hinaus wurde bekannt, dass es in dieser Nacht in zahlreichen anderen deutschen Städten, wie Hamburg, Bielefeld und Stuttgart zu ähnlichen Übergriffen gekommen war.[1]
Ablauf
Über die Abläufe und beteiligten Personengruppen wurden im Nachgang zunächst „verhalten“ berichtet.
Gegen 21.00 Uhr seien auf dem Bahnhofsvorplatz und der Domtreppe 400 bis 500 augenscheinlich betrunkene Menschen zusammengekommen, sie seien teilweise aggressiv. Dabei wurden unkontrolliert Böller und Raketen abgebrannt. Ab 23.00 Uhr sei ein großes Gedränge vor dem Hauptbahnhof entstanden, bei dem mittlerweile mehr als 1.000 Menschen zusammengekommen seien. Es handelte sich "ausschließlich um junge Männer". Nach wie vor wurden Raketen abgeschossen, einige davon gezielt in die Menge.
Ab 23.15 Uhr wurden erste Menschen von Tätergruppen eingekreist, wobei es zu Diebstahlsdelikten kommt, die vornehmlich auf die Handys der Opfer gerichtet. Weiterhin werden Raketen und Böller gezündet.
Um 23:30 begann die Polizei 23.30 Uhr die Domtreppe und den Bahnhofsvorplatz aus Sicherheitsgründen und um eine Panik zu vermeiden zu räumen, wie es heißt. Belästigungen konnten dadurch allerdings nicht verhindert werden. Auch gegen 0:30 herrschte am Hauptbahnhof aggressive Stimmung: Mindestens 200 angetrunkene junge Männer mit ausländischem Hintergrund pöbelten in der überfüllten Bahnhofshalle Passanten an und belästigten zahlreiche Frauen.[2]
Gegen 0:45 habe sich die Lage nach ersten Polizei-Darstellungen wieder beruhigt. Der Zugang zum Hauptbahnhof wurde wieder freigegeben, wodurch sich der Platz erneut füllte. Die Polizei habe dann erste Strafanzeigen von betroffenen Frauen wegen Diebstahls erhalten, einige von ihnen berichten laut Polizei von sexuellen Übergriffen aus den Gruppen auf Passanten.
In der ersten Pressemittelung gegen 9.00 Uhr schreibt die Polizei, die Silvesterfeier in der Innenstadt sei „friedlich“ verlaufen. Von den zahlreichen Belästigungen, die später zu der gravierenden Anzahl von Anzeigen führe, ist jedoch keine Rede.[2]
Nachdem sich in den nächsten Tagen in den sozialen Medien immer mehr Betroffene meldeten, fand auch eine Berichterstattung durch andere Medien als den Kölner Stadtanzeiger statt, der die Berichte als erster aufgegriffen hatte. Hierbei wurde insbesondere der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers mit der Angabe zitiert, dass die Täter unbekannt seien. Auch wurden die Vorgänge in der Nacht so dargestellt, dass wegen Überlastung der Polizeikräfte kaum Personalien von Personen aufgenommen, die als Tatverdächtige in Frage kamen. Als Erklärung für die Vorgänge wurde zudem in Ansatz gebracht, dass es sich um organisierte nordafrikanische Diebesbanden gehandelt habe, die Begrabschen von Frauen nur zur Ablenkung von der Diebstahlshandlung eingesetzt hätten. Der Bundesjustizminister Heiko Maas mutmasste gar, dass es sich bei den fraglichen Taten um organisierte Kriminalität handeln könne.
Ein Woche nach der Nacht erschienen Artikel, in denen interne Polizeiberichte zitiert und „wesentliche Angaben der Kölner Polizeispitze zu den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht“ als „offenbar unwahr“ bezeichnet wurden.[3] So seien rund 100 Personen kontrolliert worden; etliche von ihnen seien der Wache zugeführt und in Gewahrsam genommen worden. Die Personenkontrollen hätten ergeben, berichten Kölner Polizisten weiter: "Nur bei einer kleinen Minderheit handelte es sich um Nordafrikaner, beim Großteil der Kontrollierten um Syrer." Auch seien die sexuellen Belästigungen nicht etwas nebenbei passiert, sondern es verhielte es sich genau umgekehrt: "Vorrangig ging es den meist arabischen Tätern um die Sexualstraftaten oder, um es aus ihrem Blickwinkel zu sagen, um ihr sexuelles Amüsement. Ein Gruppe von Männern umkreist ein weibliches Opfer, schließt es ein und vergreift sich an der Frau."[3]
Weitere Entwicklung
Der Polizeipräsident und SPD-Funktionär Albers, der einen Rücktritt zunächst abgelehnt hatte, wurde von NRW-Innenminister Ralf Jäger in den Ruhestand versetzt.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b Focus: Übergriffe auf Frauen in Deutschland - Die Bilanz der Schande: Alleine in Köln gibt es schon mehr als 500 Strafanzeigen
- ↑ a b http://www.ksta.de/koeln/sotechronologie-zu-den-ereignissen-am-hauptbahnhof,15187530,33062452.html Kölner Stadtanzeiger: Raubzüge am Kölner Hauptbahnhof - Das ist seit den Silvesterübergriffen passiert]
- ↑ a b Welt.de: "Die meisten waren frisch eingereiste Asylbewerber"
- ↑ Übergriffe in Silvesternacht : Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers muss gehen