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Historischer Materialismus

für teilweise ausführliche Darstellungen siehe: Historischer Materialismus

Mit dieser Theorie beschreibt Marx den Verlauf der Geschichte als determinierte Abfolge von grundlegenden Ereignissen und durch ökonomische Prinzipien bestimmt und vorrangetrieben.

Marx benennt 5 Gesellschaftsformen, welche die Menschheit linear durchlaufen müsse:

  1. Die Urgesellschaft, der Urkommunismus
  2. Die Sklavenhaltergesellschaft
  3. Den Feudalismus
  4. Den Kapitalismus
  5. Den Kommunismus

Begründet werden die gesellschaftlichen Umwälzungen mit ökonomischen Theorien. Nach marxistischer Aufassung stehen die Individuen innerhalb in einer Gesellschaft in vielfältigen wirtschaftlichen, politischen und geistigen Beziehungen zueinander. Dabei dominieren materielle Produktionsbeziehungen, die Produktionsweisen, welche die grundsätzliche Art und Weise der Produktion von Gütern beschreiben und alle anderen Beziehungen bestimmen. Der übergeordnete Begriff Produktionsweise bezeichnet das Verhältnis der Produktivkräfte, also der zur Produktion notwendigen Dinge wie menschliche Arbeit, zu den Produktionsverhältnissen. Diese Produktionsverhältnisse stellen zur Produktion getroffene und den materiellen Produktivkräften entsprechende Verhältnisse zwischen den Menschen dar:

In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte notwendige von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Karl Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 8f.

Menschen produzieren dabei Güter unter der Verwendung der Produktivkräfte und dem Eingehen von Produktionsverhältnissen. Zudem gibt es je nach Gesellschaftsform teilweise unterschiedliche Besitzverhältnisse der Produktionsmittel, also der zur Produktion notwendigen Dinge, in deren Herstellung schon menschliche Arbeit eingeflossen ist. Die Produktionsmittel sind Teil der Produktivkräfte.

Entstehung und Charakteristik der Klassengesellschaften

Für Marx ist die ursprüngliche Gesellschaft der Urkommunismus, in dem fast "von der Hand in den Mund" gelebt wurde und jedes Gesellschaftsmitglied weitestgehend gleichberechtigt an den Produktionsmitteln beteiligt ist bzw. sein kann. Diese Produktionsweise änderte sich mit der Neolithischen Revolution grundlegend. Hiernach war der Mensch durch die Nutzung von Ackerbau und Viehzucht in der Lage mehr zu produzieren als er verbraucht, also ein relevantes Mehrprodukt zu erwirtschaften und so Vorräte anzulegen. Damit konnte sich ein kleiner Teil der Gesellschaft von den unmittelbar Produzierenden lösen - es war nicht mehr fast die gesamte Arbeitsleistung aller notwendig um jede Person zu ernähren - und sich anderen Dingen, wie der Entwicklung der Produktivkräfte, zu widmen. Diese Entwicklung zur Hierarchisierung der Gesellschaft war der Weg vom klassenlosen Urkommunismus hin zu Klassengesellschaften. Nach Hegel wurde die klassenlose Gesellschaft durch die Klassengesellschaften negiert (in ihr Gegenteil verkehrt).

Die priviligierte Gruppe wächst nach Marx mit den sich verbesserenden Produktivkräften und dem daraus resultierenden Mehrprodukt:

Ferner ist in jenen Anfängen die Proportion der Gesellschaftsteile, die von fremder Arbeit leben, verschwindend klein gegen die Masse der unmittelbaren Produzenten. Mit dem Fortschritt der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit wächst diese Proportion absolut und relativ.Karl Marx, Kapital I, MEW 23, 534f.

Diese Klasse, anfangs meist religiöse Führer, geboten auch in Notfällen über die Vorräte und konnten aus dieser Macht heraus sich verstärkt Besitz an relevanten Produktionsmitteln verschaffen. Dieser Unterschied in Macht und Besitz ermöglichte dann in die Bildung der Skalvenhaltergesellschaft, wo sich prinzipiell Sklavenhalter ("Freie") und Sklaven ("Unfreie") antagonistisch gegenüberstanden. Dieser Antagonismus zwischen zwei grundlegenden Klassen ist durch gegensätzliche Interessen - die Priviligierten wollen den Zustand beibehalten während die andere Klasse auf eine grundlegende Änderung drängt - gekennzeichnet und charakteristisch für die Klassengesellschaft. Aufgrund dieser unterschiedlichen Interessen und Machtverhältnisse sei die Klassengesellschaft stetig durch einen Klassenkampf geprägt.

Dann beschreibt Marx in seiner Theorie von Basis und Überbau die Produktionverhältnisse - die je nach Zeit, Ort und Gesellschaftform differenzieren - als ökonomische Grundlage für die Gesamtheit aller möglichen und dieser Basis entsprechenden Anschauungen und Institutionen (Staat, politische Parteien und Organisationen, u.a.), also dem Produktionsverhältnisse entsprechendem gesellschaftlichen Überbau. Damit ist die jeweilige Gesellschaftsform direkt von den ökonomischen Verhältnissen abhängig. Diese Theorie soll auch für klassenlose Gesellschaften gelten.

Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt, und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewusstseinsformen entsprechen. Karl Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 8f.

Wechsel zwischen den Klassengesellschaften

Marx beschreibt nun die Skalvenhaltergesellschaft, den Feudalismus und den Kapitalismus als Klassengesellschaften. Während die Produktivkräfte sich stetig entwickeln, sind die Produktionsverhältnisse hauptsächlich durch die jeweilige Gesellschaftsform bestimmt und daher beharrend-stabil. Auch wenn die Produktionverhältnisse zu Anfang einer neuen Gesellschaftsform an die Produktivkräfte so angepasst sind, das sie deren Entwicklung fördern, werden sie mit der Zeit zu "Fesseln" dieser, was dann in der Beseitigung des Widerspruchs durch eine "revolutionäre" Umwälzung der Produktionsverhältnisse durch die produzierende Klasse mündet. Diese Revolution beschreibt Marx auch mit dem von Hegel beschriebenen dialektischen Dreischritt, den er auf die konkrete Geschichte ummünzt: nach dem erfolgreichen Kampf der produzierenden Klasse verschmelzen die antogonistischen Klassen erst miteinander, teilen sich danach wieder unter Schaffung neuer, angepasster Produktionsverhältnisse und treiben so die „objektive Wirklichkeit“ vorran.

Dabei geschieht diese Umwälzung nie, bevor nicht alle möglichen Produktivkräfte innerhalb der alten Gesellschaft entwickelt sind. Durch diese grundlegende Änderung der Basis (der Produktionsverhältnisse und damit der Produktionsweise, also der ökonomischen Grundlage) wechselt dann auch der Überbau und damit die Gesellschaftsform:

Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder, was nur ein juristischer Ausdruck dafür ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich bewegt hatten. Aus Entwicklungsformen der Produktivkräfte schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um. Es tritt dann eine Epoche sozialer Revolution ein. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlage wälzt sich der ganze ungeheure Überbau langsamer oder rascher um. (...)
Eine Gesellschaftsformation geht nie unter, bevor alle Produktivkräfte entwickelt sind, für die sie weit genug ist, und neue höhere Produktions-verhältnisse treten nie an die Stelle, bevor die materiellen Existenz-bedingungen derselben im Schoß der alten Gesellschaft selbst ausgebrütet worden sind. Karl Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 8f.

Marx ging anfangs von einer feststehenden Abfolge der Gesellschaftsformen aus, ist davon aber später, unter anderen mit seiner Theorie von der „asiatischen Produktionsweise“, selber abgewichen. Mit diesem Begriff muss er zugestehen, dass es - beispielsweise in den asiatischen Wasserbaukulturen - verschiedene kulturelle Ausformungen von Produktionsweisen gibt, die nicht eins zu eins in die aus der europäischen Geschichte abgeleiteten Periodisierungen passen. Insbesondere Neomarxisten betonen daher die „Kontingenz“, das heißt die Zufälligkeit oder Offenheit der Geschichte. Es folgt also nicht automatisch ein Stadium dem anderen, sondern die Übergänge sind das Ergebnis von Klassenkämpfen mit immer offenem Ausgang: „Sozialismus oder Barbarei“ oder, wie es im Kommunistischen Manifest heißt, gemeinsamer Untergang der kämpfenden Klassen. So untersucht die Regulationstheorie auf dieser Grundlage die verschiedenen historischen und regionalen Ausprägungen der kapitalistischen Produktionsweise.

„Kritik der politischen Ökonomie“ (Kapitalismusanalyse)

Der erste Band der Trilogie Das Kapital

In seinem Hauptwerk: Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie beschreibt und kritisiert Marx die kapitalistische Produktionsweise und die damit verbundenen Wirtschaftswissenschaften (besonders die Volkswirtschaftslehre).

Nach dem Übergang von der feudalen zur kapitalistischen Produktionsweise - von Feudalbauern, welche Feudalherren unterstehen und teilweise Leibeigene sind, zu Lohnarbeitern (dem Proletariat), die ihre Arbeitskraft an Personen verkaufen, denen relevante Produktionsmittel gehören (dem Bürgertum, der Bourgeoisie) - änderte sich laut Marx an der grundlegenden Struktur der Gesellschaft (in 2 grundlegende Klassen unterteilt) wenig.

Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengegensätze nicht aufgehoben. Sie hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrückung, neue Gestaltungen des Kampfes an die Stelle der alten gesetzt. – Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat. Karl Marx, Kommunistisches Manifest, MEW 4, 463.

Nachdem sich erste Ansätze von kapitalistischer Produktionsweise schon im 14. und 15. Jahrhundert zeigten, ermöglichen mit der Zeit - unter der Führung der Bourgeoisie - der globale Wechsel zum Kapitalismus (und der damit verbundenen Steigerung der Produktivkräfte), die Erschliessung neuer Märkte, die fortschreitende Konzentration von Kapital und vor allem die Industrialisierung eine massive Produktivitätssteigerung. Dies geschieht jedoch auf Kosten des Proletariats, das nur im notwendigsten Maße entloht wird. Urbanisierung, Armut, Krankheit und ein Gefühl der Entfremdung zeichnen demnach die Angehörigen des Proletariats aus. Gleichzeitig vermindert sich - aufgrund der Konkurrenz innerhalb der Bourgeoisie - die Zahl der Kapitalisten immer mehr, sodass die Masse des Proletariats wächst.

Außerdem werden laut Marx - durch die lebensnotwendige Ausrichtung des individuellen Handelns auf Kapital - kapitalistische Gesellschaften zu großen Teilen von einem Warenfetischismus bestimmt, also einer Konzentration auf materielle Dinge, der das Handeln der Produktionsmitteleigner nachvollziehbar erscheinen lässt.

Daran anknüpfend richtet sich die Kritik auch gegen die politische Herrschaft, welche die kapitalistische Produktionsweise durch „Recht und Ordnung“ absichert und, um in der Staatenkonkurrenz zu bestehen, die Interessen der Kapitalisten möglichst gut bedienen muss, was nur auf Kosten des Proletariats geschehen kann.

„Was könnte die kapitalistische Produktionsweise besser charakterisieren als die Notwendigkeit, ihr durch Zwangsgesetz von Staats wegen die einfachsten Reinlichkeits- und Gesundheitsvorrichtungen aufzuherrschen? Karl Marx, Das Kapital, MEW 23, S. 505

Theorie vom Übergang zur klassenlosen Gesellschaft (Zusammenbruchstheorie)

Durch den Prozess der zahlenmäßigen Verkleinerung der Klasse der Bourgeoisie, findet eine Konzentration von immer mehr Kapital in immer weniger "Händen" statt, wobei gleichzeitig die Masse an Proletariern steigt. Der dadurch verstärkte Klassenkampf zwischen Bürgertum und Proletariat müsse laut Marx zum Sturz der Bourgeoisie durch die Arbeiterklasse führen. Falls den Menschen bewusst ist, das die kapitalistische Produktionsweise nicht zwingend ist, werde damit der Weg frei für eine kommunistische, klassenlose Gesellschaft, in der die Produktionsmittel sich in Gemeinschaftsbesitz befänden:

Von dem Moment aber, wo die bürgerliche Produktionsweise und die ihr entsprechenden Produktions- und Distributionsverhältnisse als geschichtliche erkannt sind, hört der Wahn, sie als Naturgesetze der Produktion zu betrachten, auf, und eröffnet sich die Aussicht auf eine neue Gesellschaft, ökonomische Gesellschaftsform, wozu sie nur den Übergang bildet. Karl Marx, Theorien über den Mehrwert III, MEW 26.3, 422.

Die Expropriateure - die "Enteigner", die zuvor die Masse der Bevölkerung enteignet hatten) werden nun selbst expropriiert (enteignet). Nachdem einst die Klassengesellschaften den Urkommunismus als klassenlose Gesellschaft negiert haben, komme es jetzt zur Negation der Negation im Sinne der Dialektik, indem die letzte Klassengesellschaft, der Kapitalismus, durch die neue klassenlose Gesellschaft, den Kommunismus, negiert werde. Als Wirtschaftsordnung schlugen Marx und Engels die - schon von Platon erwähnte - Planwirtschaft vor. Genaue Wirtschaftsstrukturen deutete Marx jedoch nur an. In der Planwirtschaft werden jegliche Betriebe vergesellschaftet und deren Produktion koordiniert. Die Entscheidungen über Produktion und Verteilung der Güter sollte nach Marx im Konsens aller Gesellschaftsteilnehmer gemeinsam gefällt werden. So könnte die verrichtete Arbeit effizient zur Verbesserung der Lebensumstände aller, anstatt zur Kapitalbeschaffung genutzt werden.

Aufgrund der großen Unterschiede zum Kapitalismus sollte als Übergangslösung zunächst der schon auf Platon und griechische Sophisten zurückgehende Sozialismus geschaffen werden. In dieser Zwischenstufe sollte die Ausbeutung und das Privateigentum an Produktionsmitteln bereits weitestgehend aufgehoben sein. Dabei wird von einem Nebeneinander der kapitalistischen und kommunistischen Produktionsweisen ausgegangen, in deren Entwicklung die kapitalistische von der kommunistischen Produktionsweise langsam abgelöst wird. Diese Entwicklung soll letztendlich zum Kommunismus führen.

Probleme beim Artikelschreiben

  • Dieses Zitat von Marx: :„Ferner ist in jenen Anfängen die Proportion der Gesellschaftsteile, die von fremder Arbeit leben, verschwindend klein gegen die Masse der unmittelbaren Produzenten. Mit dem Fortschritt der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit wächst diese Proportion absolut und relativ.Karl Marx, Kapital I, MEW 23, 534f. wiederspricht der in der Kapitalismusanalyse getroffenen Aussage, nach der sich die Bourgeoisie mit der Zeit immer mehr verkleinert. Ist das ein realer Widerspruch in der Marx'schen These oder hab ich da was falsch verstanden?




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Theorie von der Entstehung der Klassengesellschaft

Laut Marx entstand die in Klassen geteilte Gesellschaft durch den technischen Fortschritt und die damit immer mehr gesteigerte Produktivität. Zu Beginn der Menschheitsgeschichte produzierte der Mensch soviel er brauchte, er lebte quasi „von der Hand in den Mund“. Nach der Neolithischen Revolution, dem Übergang zu Ackerbau und Viehzucht in der Jungsteinzeit, konnten die Produktivkräfte genügend Überschuss produzieren, um Vorräte anzulegen. Dieses Mehrprodukt wurde anfangs für Notfälle gespeichert. Laut Marx machte dies dann auch die Klassengesellschaft möglich, da das Mehrprodukt dazu dienen konnte, eine herrschende Klasse, die selbst am unmittelbaren Produktionsprozess nicht beteiligt war, zu ernähren. So wurde das Mehrprodukt für Notzeiten in besonderen Speichern aufbewahrt, die dann aber auch bewacht werden mussten, und gerade wenn eine Notzeit ausbrach, waren Leute notwendig, die gegen die unmittelbaren Ängste der Bevölkerung diese Vorräte verteidigten, damit nicht in der ersten Not gleich alles aufgegessen wurde. Diese Leute mussten also notfalls auch entscheiden, ob die Vorräte für alle reichten. Sie mussten mächtig sein, mächtiger als die Masse der Bevölkerung. Die herrschende Klasse und die Klassengesellschaft war geboren. Sie grenzte sich vor allem durch die benötigte Macht und den daraus resultierenden materiellen Besitz ab. Auch bildeten sich durch die nun mögliche Überschussproduktion Hierarchien, in deren Rahmen wenige Personen viele Arbeiter - evtl. unter Bezahlung - „zwangen“ oder zumindest drängten, den Überschuss für eine andere Person zu vergrößern. Aufgrund dieser Klassenunterschiede und -beziehungen entstünden dann Klassenkämpfe. --> Historischer Materialismus --> Wert -und Geldtheorie

„Historischer Materialismus“ (Entwicklungsstufentheorie)

Nach marxistischer Auffassung ist eine Gesellschaft ein sich ständig entwickelnder Organismus. Die Individuen stehen in vielfältigen wirtschaftlichen, politischen und geistigen Beziehungen zueinander. Dabei dominieren materielle Produktionsbeziehungen, die Produktionsweisen; von ihnen werden alle anderen Beziehungen bestimmt. Der übergeordnete Begriff Produktionsweise bezeichnet das Verhältnis der Produktivkräfte, die in die drei Bereiche Menschen, technisches Wissen und materielle Güter unterschieden werden, zu den Produktionsverhältnissen. Menschen produzieren dabei Güter unter Verwendung von Produktionsmitteln, die eine bestimmte Eigentums- bzw. Besitzform haben.

Das Verhältnis der Produktionsmittelverteilung auf die produzierenden Menschen dient nun als Kriterium zur Klassenbildung. Während die Produktivkräfte stetig wachsen, sind die Produktionsverhältnisse beharrend-stabil. In der Geschichte kommt es dadurch immer wieder zu Widersprüchen zwischen beiden. Die Beseitigung des Widerspruchs könne nur durch eine „revolutionäre“ Umwälzung der Produktionsverhältnisse geschehen (z. B. Anwachsen einer bürgerlichen Handels- und Unternehmerklasse, die sich der gesellschaftlichen Vorrangstellung des Adels entgegenstellt und so zum Träger der französischen Revolution von 1789 wird). Die Produktivkräfte steigen stetig an, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie an ihre durch die Produktionsverhältnisse gesetzten Grenzen stoßen.

Marx begreift die Produktionsverhältnisse an dieser Stelle als "Fesseln", welche die Produktivkräfte an der Weiterentwicklung hindern. Daraus resultiere eine revolutionäre Umwälzung, die in eine nächst höhere Gesellschaftsstufe münde. Im Kommunismus, für Marx die höchste Stufe der gesellschaftlichen Entwicklung, würde es keine Ausbeutung und Verelendung der Arbeiter mehr geben, da hier der Grundwiderspruch zwischen Arbeit und Kapital und das Missverhältnis zwischen Produktivkraftentwicklung und Produktionsverhältnissen beseitigt sei.

Die einzelnen Stufen der gesellschaftlichen Entwicklung:

  1. Die Urgesellschaft, der Urkommunismus
  2. Die Sklavenhaltergesellschaft
  3. Der Feudalismus
  4. Der Kapitalismus
  5. Der Kommunismus

Einfach ausgedrückt, stehen sich nach der Urgesellschaft und vor dem Kommunismus immer mindestens zwei grundlegende Gesellschaftsschichten gegenüber: Herren <--> Knechte; Arbeiter <--> Kapitalbesitzer/Kapitalisten, usw. Im Verlauf des zunehmenden (technisch-wissenschaftlichen und materiellen) Fortschritts löst die arbeitende Klasse, nach einer Reihe von Klassenkämpfen, die bis dahin jeweils herrschende Klasse ab. Teile der ehemals unterdrückten Schichten bilden nun eine neue Herrschaftsschicht (oft zugleich mit einer neuen Gesellschaftsform). Dieser Prozess wiederholt sich bis zur finalen Gesellschaftsform, dem Kommunismus. Die Reihenfolge der aufeinander folgenden Gesellschaftsformen folgt dabei laut Marx festen Bahnen, was die Frage aufwirft, inwieweit das Marxsche Geschichtsbild determiniert ist.

Von diesem Schema ist Marx allerdings mit seiner Theorie von der „asiatischen Produktionsweise“ selber abgewichen. Mit diesem Begriff muss er zugestehen, dass es - beispielsweise in den asiatischen Wasserbaukulturen - verschiedene kulturelle Ausformungen von Produktionsweisen gibt, die nicht eins zu eins in die aus der europäischen Geschichte abgeleiteten Periodisierungen passen. Insbesondere Neomarxisten betonen daher die „Kontingenz“, das heißt die Zufälligkeit oder Offenheit der Geschichte. Es folgt also nicht automatisch ein Stadium dem anderen, sondern die Übergänge sind das Ergebnis von Klassenkämpfen mit immer offenem Ausgang: „Sozialismus oder Barbarei“ oder, wie es im Kommunistischen Manifest heißt, gemeinsamer Untergang der kämpfenden Klassen. So untersucht die Regulationstheorie auf dieser Grundlage die verschiedenen historischen und regionalen Ausprägungen der kapitalistischen Produktionsweise.

siehe auch: Basis und Überbau (Marxismus)

Theorie vom Übergang zur klassenlosen Gesellschaft (Zusammenbruchstheorie)

Dieses „Gesetz“ wird oft zusammen mit anderen Ansichten und Aussagen von Marx als „Zusammenbruchstheorie“ angesehen. Marx selbst verfasste nie eine konkrete Theorie zu einer sozialistischen Revolution. Es gibt widersprüchliche Aussagen darüber, ob eine sozialistische Revolution zwingend in einem hochentwickelten kapitalistischen Land stattfinden muss, oder ob die Phase des Kapitalismus nicht doch unter besonderen Umständen übersprungen werden kann. Marx deutete dies in seinem Brief an Wera Iwanowna Sassulitsch an.

„Kritik der politischen Ökonomie“ (Kapitalismusanalyse)

Der erste Band der Trilogie Das Kapital

In seinem Hauptwerk: Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie kritisiert Marx die kapitalistische Produktionsweise und die damit verbundenen Wirtschaftswissenschaften (besonders die Volkswirtschaftslehre).

Kapitalismus, so Marx, bedeutet Spaltung der Gesellschaft in zwei unterschiedliche Klassen: Die eine befindet sich im Besitz der Produktionsmittel, die andere ist gezwungen als Lohnarbeiter ihre Arbeitskraft an eben diese Produktionsmitteleigner zu verkaufen.

Das ureigene Interesse dieser beiden Klassen ist grundsätzlich ein antagonistisches: Die Personen, die über relevantes Produktionseigentum verfügen, sind - bedingt durch die Konkurrenz innerhalb ihrer Klasse - dazu gezwungen, immer mehr Profit zu erwirtschaften, weshalb sie die Lohnarbeiter möglichst exzessiv ausbeuten müssen. Das führt zur Konzentration von verhältnismäßig viel Kapital in den Händen weniger Personen. So ist gerade der eigentliche Träger des kapitalistischen Systems, das Proletariat, unumgänglich vom Großteil des Kapitals, und damit von den Erleichterungen des Fortschritts, weitestgehend ausgeschlossen. Außerdem werden - durch die lebensnotwendige Ausrichtung des individuellen Handelns auf Kapital - kapitalistische Gesellschaften zu großen Teilen von einem Warenfetischismus bestimmt, also einer Konzentration auf materielle Dinge, der das Handeln der Produktionsmitteleigner selbstverständlich erscheinen lässt.

Daran anknüpfend richtet sich die Kritik auch gegen die politische Herrschaft, die die kapitalistischen Produktionsverhältnisse durch „Recht und Ordnung“ absichert und, um in der Staatenkonkurrenz zu bestehen, die Interessen des Kapitals möglichst gut bedienen muss, was nur auf Kosten der gesellschaftlichen Majorität geschehen kann.

Aus dieser Kritik heraus entwickelte er zusammen mit Engels eine alternative Gesellschaftsform, den Kommunismus, in der es kein Geld gibt und jegliche Produktionsmittel allen Menschen gemeinsam gehören. Als Wirtschaftsordnung schlug er die - schon von Platon erwähnte - Planwirtschaft vor. Genaue Wirtschaftsstrukturen deutete Marx jedoch nur an. In der Planwirtschaft werden jegliche Betriebe vergesellschaftet und deren Produktion koordiniert. Die Entscheidungen über Produktion und Verteilung der Güter sollte nach Marx im Konsens aller Gesellschaftsteilnehmer gemeinsam gefällt werden. So könnte die verrichtete Arbeit effizient zur Verbesserung der Lebensumstände aller anstatt zur Kapitalbeschaffung genutzt werden. Auch merkte Marx an, dass eine solche Wirtschaftsordnung um so besser funktioniere, je größer ihr Wirkungsbereich (gerade im Gegensatz zum Kapitalismus) sei.

Aufgrund der großen Unterschiede zum Kapitalismus sollte als Übergangslösung zunächst der Sozialismus geschaffen werden. In dieser Zwischenstufe werden schon alle Betriebe vergesellschaftet, jedoch existiert Geld noch als Zahlungsmittel.
--> Theorie vom Übergang zur klassenlosen Gesellschaft (Zusammenbruchstheorie)

Die politisch-ökonomischen Ideen von Marx haben ihren Ursprung, mit den ersten Erwähnung von Konzepten zu einem kollektiven Eigentum, schon in der Antike sowie der Bibel. Praktiziert wurde es z.B. im Mittelalter von den Franziskanermönchen.

Karl Marx konnte den dritten Teil des als Trilogie gedachten Werkes nicht mehr fertig stellen. Friedrich Engels veröffentlichte daraufhin aufgrund von Manuskripten die letzten beiden Bücher.

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Test

Colonial era

Beginning in 1602 the Dutch gradually established themselves as rulers of what is now Indonesia, exploiting the fractionalization of the small kingdoms that had replaced Majapahit. The most notable exception was Portuguese Timor, which remained under Portuguese rule until 1975 when it was invaded and occupied, becoming the Indonesia province of East Timor. The Netherlands controlled Indonesia for almost 350 years, excluding a short period of British rule in part of the islands after the Anglo-Dutch Java War and the period of Japanese occupation during World War II. During their rule the Dutch developed the Dutch East Indies into one of the world's richest colonial possessions.

Dutch East-India Company

The logo of the Amsterdam Chamber of the Dutch East-India Company (VOC)

In the 17th and 18th centuries the Dutch East Indies were not controlled directly by the Dutch government, but by a joint-stock trading company, the Dutch East India Company (in Dutch: Verenigde Oostindische Compagnie or VOC). The VOC had been awarded a monopoly on trade and colonial activities in the region by the Dutch parliament in 1602, but had no territory of its own in Java. In 1619, the Company conquered the Javanese city of Jayakarta, burned it to the ground and then founded the city of Batavia (present-day Jakarta), modelling it on Amsterdam.

A primary aim of the VOC was the maintenance of its monopoly of the spice trade in the archipelago. It did this through the use and threatened use of violence against the peoples of the spice-producing islands, and against non-Dutch outsiders who attempted to trade with them. For example, when the people of the Banda Islands continued to sell nutmeg to English merchants, the Dutch killed or deported virtually the entire population and repopulated the islands with VOC indentured servants and slaves who worked in the nutmeg groves.

The VOC became deeply involved in the internal politics of Java in this period, and fought in a number of wars involving the leaders of Mataram and Banten (Bantam).

Dutch state rule

After the VOC went bankrupt at the end of the 18th century and after a short British rule under Thomas Stamford Raffles, the Dutch state took over the VOC possessions in 1816. A Javanese uprising was crushed in the Java War of 1825-1830. After 1830 a system of forced cultivations was introduced on Java, the Cultivation System (in Dutch: cultuurstelsel). This system brought the Dutch and their Indonesian collaborators enormous wealth. The cultivation system was a government monopoly and was abolished in a more liberal period after 1870.

During Dutch rule, several important treaties that delinate modern Indonesian borders were signed. One of them was the Anglo-Dutch Treaty of 1824. This particular treaty effectively delineated the border of future British Malaya and Dutch East Indies.

In 1901 the Dutch adopted what they called the Ethical Policy, which included somewhat increased investment in indigenous education, and modest political reforms. Under governor-general J.B. van Heutsz the government extended more direct colonial rule throughout the Dutch East Indies, thereby laying the foundations of today's Indonesian state.

Early nationalist groups

In 1908 the first nationalist movement was formed, Budi Utomo, followed in 1912 by the first nationalist mass movement, Sarekat Islam. The Dutch responded after the First World War with repressive measures. The nationalist leaders came from a small group of young professionals and students, some of whom had been educated in the Netherlands. Many, including Indonesia's first president, Sukarno (1901-70), were imprisoned for political activities.

In 1914 exiled Dutch socialist Henk Sneevliet founded the Indies Social Democratic Association. Initially a small forum of Dutch socialists, it would later evolve into the Communist Party of Indonesia.

World War II

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Sukarno, leader of the Indonesian Nationalists, and first president of Indonesia

In May 1940, early in World War II, the Netherlands was occupied by Nazi Germany. The Dutch East Indies declared a state of siege and in July redirected exports for Japan to the US and Britain. Negotiations with the Japanese aimed at securing supplies of aviation fuel collapsed in June 1941, and the Japanese started their conquest of Southeast Asia in December of that year. That same month, factions from Sumatra sought Japanese assistance for a revolt against the Dutch wartime government. The last Dutch forces were defeated by Japan in March 1942.

Japanese occupation

In July 1942, Sukarno accepted Japan's offer to rally the public in support of the Japanese war effort. Sukarno and Mohammad Hatta were decorated by the Emperor of Japan in 1943. However, experience of the Japanese occupation of Indonesia varied considerably, depending upon where one lived and one's social position. Many who lived in areas considered important to the war effort experienced torture, sex slavery, arbitrary arrest and execution, and other war crimes. Thousands taken away from Indonesia as war labourers (romusha) suffered or died as a result of ill-treatment and stravation. People of Dutch and mixed Dutch-Indonesian descent were particular targets of the Japanese occupation.

In March 1945 Japan organized an Indonesian committee (BPUPKI) on independence. At its first meeting in May, Supomo spoke of national integration and against personal individualism; while Muhammad Yamin suggested that the new nation should claim Sarawak, Sabah, Malaya, Portuguese Timor, and all the pre-war territories of the Dutch East Indies. The committee drafted the 1945 Constitution, which remains in force, though now much amended.

On 9 August 1945 Sukarno, Hatta, and Radjiman Wediodiningrat were flown to meet Marshal Terauchi in Vietnam. They were told that Japan intended to announce Indonesian independence on 24 August. After the Japanese surrender however, Sukarno unilaterally proclaimed independence on 17 August.

Nationalist Revolution

Informed that Japan no longer had the power to such make decisions on 16 August, Sukarno read out a brief unilateral "Proklamasi" (Declaration of Independence) on the following day. Word of the proclamation spread by shortwave and flyers while the Indonesian war-time military (PETA), youths, and others rallied in support of the new republic, fotne mving to take over govenrment offices from the Japanese.

On 29 August, 1945 the group appointed Sukarno as President and Mohammad Hatta as Vice-President using the constitution drafted by the BPUPKI. The BPUPKI was renamed the KNIP (Central Indonesian National Committee) and became a temporary governing body until elections could be held. This group declared the new government on 31 August and determined that the new Republic of Indonesia would cover all the territory of the Dutch East Indies, and would consist of 8 provinces: Sumatra, Borneo, West Java, Central Java, East Java, Sulawesi, Maluku, and Sunda Kecil.

From 1945 to 1949 the Australian maritime unions in sympathy with an independence effort, enforced a total ban on all Dutch shipping throughout the long conflict, to deny Dutch authorities access to the shipping, supplies and logistical support required to re-establish colonial control.

Dutch efforts to reestablish complete control met resistance. At the war's end, a power vacuum arose, and the nationalists often succeeded in seizing the arms of the demoralised Japanese. A period of unrest with city guerrilla warfare called the Bersiap period ensued. Groups of Indonesian nationalists armed with improvised weapons (like bamboo spears) but also firearms attacked returning Allied troops.3500 Europeans were killed and 20000 were missing, meaning more European deaths in Indonesia after the war than during the war. After returning to Java, Dutch forces quickly re-occupied the colonial capital of Batavia (now Jakarta), so the city of Yogyakarta in central Java became the capital of the nationalist forces. Negotiations with the nationalists led to two major truce agreements, but disputes about their implementation, and much mutual provocation, led each time to renewed conflict. Within four years the Dutch had recaptured almost the whole of Indonesia, but guerilla resistance persisted. On 27 December, 1949, after four years of sporadic warfare and fierce criticism of the Dutch by the United Nations, Queen Juliana of the Netherlands transferred sovereignty to a federal Indonesian Government. In 1950, Indonesia became the 60th member of the United Nations .