Benutzer:Spinnat/Baustelle3

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Tyrosin

Die folgenden Beispiele geben einen Überblick über Tyrosingehalte und beziehen sich jeweils auf 100 g des Lebensmittels, zusätzlich ist der prozentuale Anteil von Tyrosin am Gesamtprotein angegeben:[1]

Lebensmittel Gesamtprotein Tyrosin Anteil
Schweinefleisch, roh 20,95 g 0 797 mg 3,8 %
Hähnchenbrustfilet, roh 21,23 g 0 765 mg 3,6 %
Lachs, roh 20,42 g 0 759 mg 3,7 %
Hühnerei 12,56 g 0 499 mg 4,0 %
Kuhmilch, 3,7 % Fett 0 3,28 g 0 158 mg 4,8 %
Kürbiskerne 30,23 g 1093 mg 3,6 %
Walnüsse 15,23 g 0 406 mg 2,7 %
Weizenmehl 10,33 g 0 312 mg 3,0 %
Mais-Vollkornmehl 0 6,93 g 0 282 mg 4,1 %
Reis, ungeschält 0 7,94 g 0 298 mg 3,8 %
Sojabohnen, getrocknet 36,49 g 1539 mg 4,2 %
Erbsen, getrocknet 24,55 g 0 711 mg 2,9 %

Methionin

Methionin kommt in den Proteinen aller Lebewesen vor. Da der menschliche Organismus diese Aminosäure nicht selbst herstellen kann, ist er auf die Zufuhr mit der Nahrung angewiesen. Die folgenden Beispiele für den Gehalt an Methionin beziehen sich jeweils auf 100 g des Lebensmittels, zusätzlich ist der prozentuale Anteil am Gesamtprotein angegeben:[1]

Lebensmittel Gesamtprotein Methionin Anteil
Rindfleisch, roh 21,26 g 0 554 mg 2,6 %
Hähnchenbrustfilet, roh 21,23 g 0 552 mg 2,6 %
Lachs, roh 20,42 g 0 626 mg 3,1 %
Hühnerei 12,56 g 0 380 mg 3,0 %
Kuhmilch, 3,7 % Fett 0 3,28 g 0 0 82 mg 2,5 %
Sesamkörner 17,73 g 0 586 mg 3,3 %
Paranüsse 14,32 g 1008 mg 7,0 %
Walnüsse 15,23 g 0 236 mg 1,5 %
Weizenmehl 10,33 g 0 183 mg 1,8 %
Mais-Vollkornmehl 0 6,93 g 0 145 mg 2,1 %
Reis, ungeschält 0 7,94 g 0 179 mg 2,3 %
Sojabohnen, getrocknet 36,49 g 0 547 mg 1,5 %
Erbsen, getrocknet 24,55 g 0 251 mg 1,0 %

Im Organismus dient Methionin unter anderem zur Herstellung der nichtessentiellen, ebenfalls schwefelhaltigen proteinogenen Aminosäure Cystein. Bei Abwesenheit von Cystein in der Nahrung liegt der mittlere Methionin-Bedarf von gesunden Erwachsenen bei täglich ungefähr 13 bis 16 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Die Tagesmenge, die für nahezu jeden gesunden Erwachsenen ausreicht (RDA), wird mit 21 mg pro Kilogramm Körpergewicht abgeschätzt. Manchmal wird dieser Betrag auch als der Gesamtbedarf an schwefelhaltigen Aminosäuren bezeichnet. (Korrekterweise muss dann aber als Maßeinheit nicht Gramm sondern Mol gewählt werden, da sich die Molekulargewichte von Methionin und Cystein merklich unterscheiden.) In welchem Umfang Cystein Methionin ersetzen kann, ist beim Menschen noch nicht aureichend geklärt und scheint sehr von den Versuchsbedingungen abzuhängen. Die Angaben für den mittleren Bedarf an Methionin, wenn die Nahrung einen Überschuss an Cystein enthält, schwanken für gesunde Erwachsene zwischen 5 und 13 mg pro Kilogramm Körpergewicht.[2][3]

Biochemie von Methionin

Proteinsynthese

Bei der Proteinbiosynthese hat Methionin eine besondere Aufgabe. Im Rahmen der Translation wird aufgrund des einheitlichen Startcodons AUG die Proteinbiosynthese immer mit Methionin gestartet, das somit die erste Aminosäure am N-Terminus in jedem entstehenden Protein aller lebenden Zellen ist. Später wird das erste Methionin aber häufig abgetrennt oder modifiziert, z. B. durch Acetylierung oder Formylierung (vorwiegend bei Bakterien) der Aminogruppe.

Methylierungsreaktionen

Folat-Recycling

Cystein-Synthese

Abbau

Ist Methionin im Überschuss vorhanden, wird es vom Organismus auch zur Energiegewinnung genutzt. Dabei entspricht der erste Teil des Abbauweges der Cystein-Biosynthese. Beim Abbau von Methionin entsteht also immer Cystein und das Schwefelatom wird dann über dessen Abbau ausgeschieden. Wie bei den anderen Aminosäuren wird der Stickstoff über den Harnstoffzyklus entsorgt. Das Kohlenstoffgerüst des Methionins endet dagegen als Propionyl-CoA, das beispielsweise zu Succinyl-CoA umgeformt in den Citratzyklus eingehen kann (anaplerotische Reaktion).

  1. Nährstoffdatenbank des US-Landwirtschaftsministeriums, 23. Ausgabe
  2. N. K. Fukagawa: Sparing of methionine requirements: evaluation of human data takes sulfur amino acids beyond protein. In: J. Nutr. 136(6 Suppl); June 2006: S. 1676S–1681S PMID 16702339 (freier Volltextzugriff)
  3. R. O. Ball, G. Courtney-Martin, P. B. Pencharz: The in vivo sparing of methionine by cysteine in sulfur amino acid requirements in animal models and adult humans. In: J. Nutr. 136(6 Suppl); June 2006: S. 1682S–1693S PMID 16702340 (freier Volltextzugriff)

Phenylalanin

Phenylalanin ist Bestandteil von Proteinen und Peptiden. Da es sich um eine für den menschlichen Organismus essentielle Aminosäure handelt, muss sie in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen werden. Die folgenden Beispiele beziehen sich jeweils auf 100 g des Lebensmittels, zusätzlich ist der prozentuale Anteil von Phenylalanin am Gesamtprotein angegeben:[1]

Lebensmittel Gesamtprotein Phenylalanin Anteil
Schweinefleisch, roh 20,95 g 0 881 mg 4,2 %
Hähnchenbrustfilet, roh 21,23 g 0 857 mg 4,0 %
Lachs, roh 20,42 g 0 845 mg 4,1 %
Hühnerei 12,56 g 0 680 mg 5,4 %
Kuhmilch, 3,7 % Fett 0 3,28 g 0 158 mg 4,8 %
Kürbiskerne 30,23 g 1733 mg 5,7 %
Walnüsse 15,23 g 0 711 mg 4,7 %
Weizenmehl 10,33 g 0 520 mg 5,0 %
Mais-Vollkornmehl 0 6,93 g 0 340 mg 4,9 %
Reis, ungeschält 0 7,94 g 0 410 mg 5,2 %
Sojabohnen, getrocknet 36,49 g 2122 mg 5,8 %
Erbsen, getrocknet 24,55 g 1132 mg 4,6 %

Der auf manchen Lebensmittelverpackungen aufgedruckte Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“ bezieht sich auf das Vorhandensein des Süßstoffes Aspartam, aus dem während des Verdauungsvorganges Phenylalanin freigesetzt wird.[2] Bedeutsam ist das für Menschen, die aufgrund der Stoffwechselstörung Phenylketonurie (PKU) eine phenylalaninarme Diät einhalten müssen.

Freies L-Phenylalanin hat einen bitteren Geschmack, wobei der Erkennungsschwellenwert bei 5 bis 7 mmol/L liegt. Dagegen schmeckt freies D-Phenylalanin süß, der Erkennungsschwellenwert liegt bei 1 bis 3 mmol/L.[3]

Phenylalanin ist für den Menschen eine essentielle Aminosäure, wird also nicht vom Körper synthetisiert, sondern muss mit der Nahrung in ausreichender Menge aufgenommen werden. Da Phenylalanin dem Organismus zur Produktion der ebenfalls proteinogenen Aminosäure Tyrosin dient, ist der Bedarf an Phenylalanin vom Tyrosingehalt der Nahrung abhängig. In normaler proteinhaltiger Nahrung sind beide Aminosäuren in gewissen Anteilen enthalten. Zumindest für gesunde Erwachsene ist es aber möglich, den gesamten Tyrosinbedarf auch über die Synthese aus Phenylalanin zu decken. Je nach Messmethode schwanken die in der Literatur angegebenen Werte für den durchschnittlichen Phenylalaninbedarf von gesunden Erwachsenen bei völliger Abwesenheit von Tyrosin in der Nahrung zwischen 38 und 52 mg pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Ist dagegen Tyrosin im Überschuss vorhanden, werden im Durchschnitt nur rund 9 mg Phenylalanin pro Kilogramm Körpergewicht und Tag benötigt. Bei einem Verhältnis von Phenylalanin zu Tyrosin von 60:40 erfolgt die Verwertung der beiden Aminosäuren optimal. Mitunter wird darauf basierend ein zusammengefasster Bedarf angegeben. In dieser Weise ist auch die 1985 von der FAO/WHO/UNU herausgegebene Empfehlung von 14 mg pro Kilogramm Körpergewicht und Tag zu verstehen.[4]


  1. Nährstoffdatenbank des US-Landwirtschaftsministeriums, 23. Ausgabe
  2. Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe, Artikel 23, Absatz 3b.
  3. H.-D. Belitz, W. Grosch, P. Schieberle: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. 5. Auflage, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2001; S. 33; ISBN 3-540-41096-1.
  4. P. B. Pencharz, J. W. Hsu, R. O. Ball: Aromatic amino acid requirements in healthy human subjects. In: J. Nutr. 137(6 Suppl 1); June 2007: S. 1576S–1578S. PMID 17513429

Tabelle mit ID-Nummern beim USDA

Lebensmittel ID-Nummer
Hähnchenbrustfilet, roh 05062
Rindfleisch, roh 23646
Schweinefleisch, roh 10060
Lachs, roh 15236
Gelatinepulver, ungesüßt 19177
Hühnerei 01123
Kuhmilch, 3,7 % Fett 01078
Sesamkörner 12023
Sonnenblumenkerne, getrocknet 12036
Kürbiskerne 12014
Cashew-Kerne 12087
Pinienkerne 12147
Paranüsse 12078
Walnüsse 12155
Kakaopulver, ungesüßt 19165
Mais-Vollkornmehl 20016
Weizen-Vollkornmehl 20080
Weizenmehl 20481
Haferflocken 08120
Reis, ungeschält 20036
Buchweizenkörner 20008
Erbsen, getrocknet 16085
Sojabohnen, getrocknet 16108
Weizenkeime, getrocknet 20078
Tomatenpüree 11547