Benutzer:Stefan Eichardt/Dehnungs h - Version vom 21Okt14 von Stilfehler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Dehnungs-h (auch: stummes h, silbenfinales h, silbenschließendes h[1], postvokalisches h) ist ein Dehnungszeichen des deutschen Schreibsystems.

Die Vokallänge wird im Deutschen grundlegend durch den Silbenendrand markiert: auf Langvokale folgt kein oder nur ein Konsonantenbuchstabe (Beispiele: ja, Öl, Tiger); auf Kurzvokale dagegen folgen mindestens zwei (wenn, Witz, naschen, Kunst). Verstärkend werden Langvokale in vielen Wörtern durch ein Dehnungs-h gekennzeichnet (wohl, Sehne). Wie u. a. Peter Eisenberg aufgewiesen hat, ist das Dehnungs-h in den meisten Fällen redundant, weil der Vokal aufgrund des unbesetzten Silbenendrandes ohnehin lang gelesen würde.[2]

Das Dehnungs-h hat ins Deutsche im Frühneuhochdeutschen Eingang gefunden. Seine Verbreitung erfolgte niemals systematisch auf alle Wörter, und jahrhundertelang lag es im Ermessen der Schreibenden, in welchen Wörtern sie ein Dehnungs-h setzen wollten. Der „Urduden“ (1880), der hinsichtlich der Langvokalschreibung von der Orthographischen Konferenz von 1901 nachgebessert wurde, fror einen Schreibzustand langvokalischer Wörter dauerhaft ein, der graphematisch kontingent und ausschließlich auf der Grundlage faktischer Schreibgewohnheiten entstanden war.

Die Schreibung mit Dehnungs-h findet sich nur in den Stämmen deutscher Erb- und Lehnwörter. Fremdwörter haben niemals ein Dehnungs-h. Auch hinter <i> erscheint ein Dehnungs-h nur ausnahmsweise; dort wird unter vergleichbaren Bedingungen ein Dehnungs-e geschrieben. Das Dehnungs-h ist stumm und wird in der Lautschrift nicht notiert.

Begriffsabgrenzung

Das Dehnungs-h ist zu unterscheiden vom Silbenfugen-h, das vermeiden soll, dass ein Hiat entsteht, wenn eine offene Silbe auf eine Reduktionssilbe stößt (Beispiel: Schuhe [ˈʃuːə]). Da die Schreibung mit <h> auch dann beibehalten wird, wenn gar keine Reduktionssilbe folgt (z. B. in Schuh oder schlohweiß), und das <h> in diesem Fall scheinbar funktionslos ist, wird das Silbenfugen-h oft fälschlich für ein Dehnungs-h gehalten. Die Versuchung, diesem Irrtum aufzusitzen, wird noch dadurch vergrößert, dass das Silbenfugen-h ausschließlich hinter Langvokalen erscheint – was allerdings darin liegt, dass es seiner Bestimmung nach nur in offenen Silben erscheint, in denen Kurzvokale naturgemäß nicht vorkommen.

Das Dehnungs-h hat aber eine andere Etymologie als das Silbenfugen-h, und in den meisten Fällen sind beide – anhand ihres entweder vorhandenen oder fehlenden konsonantischen Umfelds – leicht zu unterscheiden. Zweifelsfälle bestehen bei Wörtern mit einem h, dem etymologisch ein Silbenfugen-h zugrundeliegt, das heute aber in konsonantischer Umgebung erscheint. Beispiele:

  • ahd. nāt → mhd. nât → nhd. Naht
    Dieses h ging aus dem Silbenfugen-h des Partizips des zugrundeliegenden Verbs hervor: ahd. nājen → mhd. næjen → nhd. nähengenäht.
  • ahd. drāt → mdh. drât → nhd. Draht
    Wie im vorherigen Falle: ahd. dræhen → mhd. drâen → nhd. drehengedreht.
  • ahd. mad → mhd. mâd → nhd. Mahd
    Wie in den vorherigen Fällen: ahd. māen → mdh. mæjen → nhd. mähen.

Aufgrund ihrer Etymologie und Morphologie rechnet Peter Eisenberg diese Wörter den Wörtern mit Silbenfugen-h zu.[3] Entsprechendes gilt für das Wort Lehn, das meistens in Wortverbindungen wie Lehnsherr auftritt, aber von Le-hen mit silbeninitialem <h> abstammt.

Strittig ist auch die Einstufung der Wörter Fehde[4] und Fährte, sowie der seltenen Wörter drahten, Mahden, Mähder, Föhrde (Fjord/Förde), Fährde, Zährte und Lehde.[3]

Geschichte

Von den Wortstämmen, die heute mit Dehnungs-h geschrieben werden, enthielten in der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Zeit nur wenige ein <h>:

Althochdeutsche und mittelhochdeutsche Wortstämme mit <h> im Wortinnern
ahd. mhd. nhd. Anmerkungen
ehir eher Ähre
buhil bühel Bühel, Bühl = Hügel
taha tahe → tahele, tāle Dahle, Dohle
foraha vorhe Föhre
gimahalo gemahel(e) Gemahl von ahd. mahal, mhd. mahel, nhd. Mahl = Gericht[sverhandlung]
mer(i)ha merhe Mähre
māho, mago mān, māhen Mohn
mor(a)ha mörhe, morhe Möhre
stahal stāl, stahel Stahl
zah(h)ar zeher, zaher Zähre
zehan zehen zehn
twahilla, dwahilla twehel(e), zwehel Zwehle = Tischtuch, Handtuch (Westmitteldeutsch)

Im Althochdeutschen war dieses h noch behaucht; in den meisten Fällen ging ihm ein Kurzvokal voran. Im Mittelhochdeutschen wurden zwar die starken Endungen der althochdeutschen Wörter abgeschwächt, das <h> blieb jedoch meist erhalten und wurde weiterhin behaucht.

„Du bist meyn lieber son, yn dem ich wolgefallen habe.“ (Markus 1.11)
Im Frühhochdeutsch Martin Luthers war das Dehnungs-h noch wenig verbreitet.

Grundlegend veränderte die Situation sich erst am Übergang zum Neuhochdeutschen. Die Vokale in offenen Silben wurden gedehnt.[5] Gleichzeitig verschwanden viele unbetonte Vokale durch Synkope, sodass manches vordem noch behauchte <h> im Neuhochdeutschen nicht mehr vor <e>, sondern vor <l>, <n> oder <r> erschien.[6] Da dieses verstummte <h> ausschließlich nach Langvokalen auftrat, wurde es seit der frühneuhochdeutschen Zeit als Längenkennzeichnung gedeutet. Vereinzelt bereits im 15. Jahrhundert, hauptsächlich aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Schreibung mit stummem h auch auf solche Wörter ausgedehnt, die bis dahin ganz ohne <h> geschrieben worden waren.[7] In der Frühzeit des stummen h war seine Position noch nicht starr festgelegt; so schrieb Martin Luther es häufig auch vor dem Vokalbuchstaben oder nach dem folgenden Konsonantenbuchstaben(rhor, rhümen; walh);[8] an anderen Stellen verwendete er ein Dehnungs-e (stuel) oder verzichtete auf Dehnungszeichen gänzlich (füren, stelen, zan). In Wörtern, die mit <t> begannen, wurde das Dehnungs-h viel eher zum <t> gestellt als hinter den Vokalbuchstaben, weil die Schreibmeister mit dieser Graphie aus dem Griechischen bzw. aus dem Lateinischen vertraut waren, das im Mittelalter viele griechische Fachwörter aufgenommen hatte (Thal, Thee, thöricht, Thräne; vgl. These, Theologie). Diphthongische oder kurzvokalische Wörter wie Taufe, Testament oder Topf wurden niemals mit <th> geschrieben.

Die Vereinheitlichung der Verwendung des Dehnungs-h brach am Ende des 16. Jahrhunderts ab, ohne den gesamten deutschen Erbwortschatz erreicht zu haben. Auch in den folgenden Jahrhunderten blieb sie uneinheitlich. Goethe z. B. schrieb Thal, Höl („Höhl[e]“), Rath, Muth, Stralen, Taht, Tohr, nöthig, offenbaarten, schaal, tuhn, Nahm („Nam[e]“), kühren, Maal („Mal“), Weeg.[9] Dauerhaft festgelegt wurde der Bestand der Dehnungs-h-Wörter erst mit Konrad Dudens 1880 erschienenem, als „Urduden“ bekannten Vollständigen Orthographischen Wörterbuch der deutschen Sprache.[10] Der Urduden enthielt allerdings noch zahlreiche Erbwörter, die mit <th> geschrieben wurden. Die Orthographische Konferenz von 1901 schaffte diese th-Schreibung in den Kernwörtern kategorisch und ersatzlos ab. Bestehen geblieben ist es einzig im Wort Thron. Mit der Reform entfiel die Unterscheidungsschreibung Thon vs. Ton, dafür wurde das <th> zu einer eindeutigen Fremdwortmarkierung.

Vorkommen und Position

Vorkommen

Das Dehnungs-h erscheint ausschließlich in den Wortstämmen bzw. in den dominanten Silben trochäischer deutscher Erbwörter sowie strukturgleicher, assimilierter Lehnwörter, bzw. in einsilbigen Wörtern, die durch Flexion in solche Trochäen verwandelt werden können (Beispiele für alle drei Fälle: Sühne, Sahne [vermutlich aus dem Niederländischen], Sohn [vs. Söhne]). In Fremdwörtern kommt es nicht vor.[11] Wenn ein Fremdwort ein stummes h enthält, so bildet dies in der Regel einen Laut ab, der in der Gebersprache nicht stumm ist, sondern behaucht wird (Allah, Mahdi, Sarah).

Es sind keine verlässlichen Kriterien bekannt, in welchen Wörtern ein Dehnungs-h geschrieben werden muss und wann es nicht geschrieben wird. Mit Ausnahme der Wörter ohne, mehr und sehr enthalten allerdings nur flektierbare Wörter ein Dehnungs-h; umgekehrt gibt es allerdings viele flektierbare Wörter mit Langvokal, die nicht mit Dehnungs-h geschrieben werden (nähren vs. gären; fahl vs. schmal, Sohn vs. Ton).

Das „Präsensparadigma“ besagt, dass Verbformen nur dann ein Dehnungs-h enthalten können, wenn dieses auch im Präsens vorkommt (nehmen/nahm [nɑːm], aber: kommen/kam [kɑːm]).[12]

Position

Bevor die Orthographische Konferenz von 1901 seine Position faktisch regelte, konnte das Dehnungs-h unmittelbar vor dem Vokalbuchstaben, unmittelbar hinter dem Vokalbuchstaben oder sogar hinter dem folgenden Konsonantenbuchstaben stehen. Heute folgt es immer unmittelbar auf den Vokalbuchstaben.

Das Dehnungs-h besetzt den Endrand der dominanten Silbe (steh-len). Als Konsonantenbuchstabe verhält das Dehnungs-h sich damit irregulär, denn dominante Silben, die einen konsonantischen Endrand haben, also geschlossen sind, enthalten grundsätzlich niemals einen Langvokal (Stel-ze).

Nur in sehr wenigen Fällen besetzt das Dehnungs-h den Endrand gemeinsam mit einem weiteren Konsonantenbuchstaben. Dies gilt etwa für die Wörter:

  • ahn-den (Peter Eisenberg gibt an, dass das Wort vom ahd. Wort anado abstammt [13]; im Duden ist folgende Etymologie angegeben: ahd. antōn, mhd. anden, zu ahd. anto, das „Eifern“, „Eifersucht“, „Ärger“ und mhd. ande, „Kränkung“, „Unwille“)
  • fahn-den (laut Eisenberg eine Intensivform zu finden/fand[13]; Duden: vermutlich von mnd. vanden, verwandt mit finden)
  • Öhmd, öhmden (bezeichnet im Südwestdeutschen den Grasschnitt nach der Heuernte und leitet sich etymologisch von Mahd ab[14])

Ohne das <h> müsste der Vokal – entsprechend den Silbenregularitäten – kurz ausgesprochen werden. Das <h> übernimmt hier insofern tatsächlich eine Dehnungsfunktion. In den beiden erstgenannten Wörtern leistet es darüber hinaus auch eine Unterscheidungsschreibung zu den Wörtern Anden und fanden. In dem Wort Fahrt hat der Konsonantenmehrgraph <rt> am Wortende rein morphologische Gründe.

Lautlicher und schreiblicher Kontext

Anfangsrand

Das Dehnungs-h erscheint hauptsächlich in Schreibsilben mit einfachem Anfangsrand, d. h. in Schreibsilben, in denen dem Vokalbuchstaben höchstens ein einziger Konsonantenbuchstabe vorausgeht. Ausnahmen:

  • Drohne, dröhnen, Krähl, Pfahl, Pfuhl, Pfühl, prahlen, Prahm, Stahl, stehlen, stöhnen, Strähl, Strahl, Strähne, Strehler, Stuhl, Zwehle

Es erscheint niemals in Erbwörtern, die mit <t> beginnen (Tür, tönen, Träne), weil es in solchen Wörtern von der Orthographischen Konferenz von 1901 ersatzlos getilgt wurde.

Silbenkern

Das Dehnungs-h steht niemals nach Diphthongen und niemals nach <ie>, es sei denn, die Schreibung mit <h> ist morphologisch determiniert (stehlen/stiehlt). Auch nach <i> erscheint es nur in Ausnahmefällen (Ihle). Dass es in den Personalpronomina ihm, ihn, ihnen, ihr, ihrer, ihres erscheint, ist von Sprachwissenschaftlern u. a. aus dem Bestreben der Schreibmeister gedeutet wurde, Unterscheidungsschreibungen für ihm vs. im und für ihn vs. in zu schaffen.[15]

Endrand

Dem Dehnungs-h folgt immer einer der Sonoranten-Buchstaben <l, m, n, r>, der entweder den Anfangsrand der folgenden Silbe oder den Wortauslaut bildet.

Silbenendränder der Wortstämme und Wörter mit Dehnungs-h
Dehnungs-h erscheint vor dem Sonoranten… Anzahl Anteil Wortstämme bzw. Wörter mit Dehnungs-h zum Vergleich:
Wortstämme bzw. Wörter ohne Dehnungs-h
<l> 43 32,5% Ahle, Bohle, Bühl, Buhle, DähleL, Dohle, fahl, fehlen, Fohlen, fühlen, gehl, hehlen, hohl, IhleL, johlen, kahl, Kehle, Kohl, Kohle, kühl, Kuhle, Mahl, mahlen, Mehl, Mühle, Sohle, Suhle, Wahl, wohl, wühlen, Zahl
komplexer Anfangsrand: Krähl, Pfahl, Pfuhl, Pfühl, prahlen, Stahl, stehlen, Strahl, Strähl, Strehler, Stuhl, Zwehle
Dole, holen, Mal, malen, MoleL, nölen, Öl, Pale, pulen, Sole, Tal, Taler, Töle, Wal
komplexer Anfangsrand: Gral, grölen, Qual, schal, Schale, Schule, schmal, schwelen, schwül, Spule, spülen, SteleL
<m> 10 8% Kahm, lahm, Lehm, Muhme, nehmen, Rahm, Rahmen, Ruhm, zahm
komplexer Anfangsrand: Prahm
DameL, DomL, Feme, Häme, Name, RömerL (Trinkglas)
komplexer Anfangsrand: Blume, gram, Kram, Krume, Same(n), Scham, Schemel, Schemen, Strom, Stromer
<n> 41 32% Ahn, ahnen, ähneln (von ähnlich), Bahn, Bohne, bohnern, Buhne, Bühne, dehnen, Dohne, Fahne, FehnL, Föhn, gähnen, Hahn, Hohn, Huhn, ihn, Kahn, kühn, Lahne, Lehne, Lohn, Mähne, mahnen, Mohn, ohne, rahn, Sahne, Sehne, Sohn, Sühne, Wahn, wohnen, Wuhne, Zahn, zehn
komplexer Anfangsrand: Drohne, dröhnen, stöhnen, Strähne
DüneL, Hüne, None, RuneL, Ton (Erdart)
komplexer Anfangsrand: Fron, Gnom, GranL, grün, klonenL, klönen, Kran, Krone, PlanL, Plane, schön, schonen, SchonerL, Schwan, schwanen, Span
<r> 34 26,5% Ähre, Bahre, bohren, Ehre, fahren, Föhre, führen, Gehre, hehr, Jahr, kehren, Lehre, lehren, Mahr, Mähre, mehr, Mohr, Möhre, nähren, Ohr, Öhr, Rohr, Ruhr, rühren, sehr, sohr, Uhr, wahr, wahren, währen (während), wehren, Wuhr, Zähre, zehren bar, Bär, gar, gären, Göre, hören, Hure, Kar, kören, KurL, küren, LoreL, Mär (Märchen), mären, Tor (der/das), Tür, Ur, Ware, ZarL
komplexer Anfangsrand: Flur, klar, quer, Schar, Schäre, scheren, schmoren, Schnur, schüren, schwären, schwer, schwören, sparen, Spor, SporeL, Spur, spüren, Star (Vogel), Stär, Stör, stören, stur, Tran, Träne, Trine

Zeichenerklärung: L = Lehnwort

Wenn man den gesamten Wortschatz zugrundelegt, der diesen Kriterien…

  • nur flektierbare Wörter
  • keine Fremdwörter
  • einfacher Anfangsrand, kein <t> im Anfangsrand
  • einer der Langvokale <a, ä, e, o, ö, u, ü> im Silbenkern
  • <l, m, n, r> im Wortauslaut bzw. am Anfangsrand der Folgesilbe

…entspricht, dann erscheint das Dehnungs-h in etwa zwei Drittel der Fälle.

Funktion

Antworten auf die Frage, warum das Dehnungs-h in einem Wort auftritt oder nicht auftritt, sind entweder im Forschungsfeld der Etymologie oder in Eingriffen von außen in Form von Rechtschreibreformen oder in einer etwaig stützenden Funktion für den Leseprozess zu suchen. Eine weitere Möglichkeit, die zur Etablierung von Schreibungen mit oder ohne Dehnungs-h beigetragen haben kann, sind in einer Phase, in der die deutsche Orthographie labil und nicht einheitlich war, die präferierten Schreibweisen prominenter Schreiber wie z.B. Goethe oder Schiller.

Unterscheidungsschreibung

Das Dehnungs-h kann in der Schriftsprache die Funktion ausüben, gleichlautende Worte (Homophone) optisch unterscheidbar zu gestalten und somit den Leseprozess stützen.

Das betrifft die Wörter: <Mahl/Mal, mahlen/malen, Wahl/Wal, Sohle/Sole, Uhr/Ur, hohl/hol, Wahre/Ware, Mohr/Moor, Bahre/Bare, Dohle/Dole, dehnen/denen, wahr/war, währen/wären, hehr/her, lehren/leeren> Die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung führt in §8 zur Unterscheidungsschreibung <mehr/Meer> und <lehren/leeren> an. Die Unterscheidungsschreibung ist bei <mehr/Meer> aber nur sehr schwach motiviert und zwar allein durch das wenig frequente Wort "ein Mehr", ansonsten stellt hier die Groß- Kleinschreibung die Eindeutigkeit im Leseprozess her. Bei <lehren/leeren> wiederum ist die Unterscheidungsschreibung motiviert durch die Formen <lehrte/leerte>, die beide im Leseprozess von einer Dehnungsmarkierung profitieren, was bei <Lehre/Leere> (Lehre bezeichnet ein Messwerkzeug) nicht der Fall ist.

Unterstützung im Leseprozess

Die sprachwissenschaftlich populärste Erklärungsvariante versteht das Dehnungs-h als ‚Lesehilfezeichen’, das zusätzlich die Länge des voranstehenden Vokals hervorhebt. Diese Annahme beruht auf folgender Leseerfahrung: Ein Sonorant (<l,m,n,r>) erzeugt im Einsilber nach dem Vokal oft komplexe Endränder (mehr als ein Konsonant), die Vokale sind dementsprechend kurz zu lesen, vgl. <Markt, Sand, ernst, stumpf>. Die Funktion des <h> bestünde demzufolge in dem Hinweis, dass der vorausgehende Vokal trotz eines Sonoranten lang zu lesen ist. Es würde somit der raschen Informationsentnahme beim Lesen dienen.[16]

Diese These korrespondiert mit folgender grundlegender Leseerfahrung: Deutsche Kernwörter mit kurzem Vokal folgen einem typischen, bevorzugten Aufbau gemäß dem Silbenkontaktgesetz. Diese sprachübergreifende Gesetzmäßigkeit des Aufbaus von Wörtern besagt, dass die Silbengrenze zwischen zwei Silben bevorzugt zwischen dem größten Sonoritätsabstand (Schallfülle/Stimmhaftigkeit) erfolgt. Daher steht im Endrand der ersten Silbe bevorzugt ein Sonorant (<l,m,n,r>) und im Anfangsrand der zweiten Silbe ein Obstruent. Das Wort <albern> [al.bɐn] ist hierfür ein Paradebeispiel, weil der Sonoritätsabstand zwischen dem stimmhaften Sonoranten [l] und dem stimmlosen Obstruenten [b] maximal groß ist.[17] Innerhalb dieser grundlegenden Struktur signalisieren die Sonorantenbuchstaben <l,m,n,r> nach Vokal dem Leser, dass der vorausgehende Vokal kurz zu lesen ist. Das Dehnungs-h unterbindet an dieser Stelle etwaige Interpretationen im Leseprozess und stellt klar, dass der Vokal lang zu lesen ist.

Funktion in flektierten Verbformen

Bei Verben erfüllt das Dehnungs-h eine zusätzliche Funktion, wenn das Verb flektiert ist. Die Schreibweisen <fehlte, lahmte, gähnte, bohrte> sind konjugierte Formen der Verben <fehlen, lahmen, gähnen, bohren>. Schriebe man diese nun ohne Dehnungs-h, sähen diese Worte wie folgt aus: *<felte, lamte, gänte, borte>. Der Leser würde im Leseprozess den Sonoranten auf den ersten Blick mit dem Endrand der ersten Silbe verrechnen und die Vokale demnach fälschlich als kurze Vokale interpretieren. Das Dehnungs-h schützt in diesen Schreibungen vor solchen Fehlinterpretationen oder langwierigen (langwierig im Rahmen eines zügigen Leseprozesses) Wortanalysen (notwendige Rückführung auf die Stammform) und unterstützt so nachhaltig einen zügigen Leseprozess. Es gibt nur sieben Verben [18] im Deutschen mit einfachem Anfangsrand (also mit nur einem Konsonanten vor dem Vokal) und Sonorant im Anfangsrand der zweiten Silbe, die kein Dehnungs-h aufweisen. Die konjugierten Formen von <holen und hören> - <holte, hörte> - weisen daher eine Störanfälligkeit im Leseprozess auf und sind prinzipiell schlechter lesbar als ein theoretisches *<hohlte, höhrte>.

Die Bedeutung des Anfangsrandes

Das Dehnungs-h steht nicht (bis auf die 17 genannten Ausnahmen) in Wörtern mit komplexem Anfangsrand (2-4 Buchstaben). Wörter wie beispielsweise <Schere, schmale> werden als orthographisch schwer empfunden; man spricht vom Silbengewicht. Die Einheit, in der die Schwere einer Silbe gemessen wird, heißt Mora. Aus ästhetischen Gründen, die vor allem Ende des 18. Jh. geltend gemacht wurden, wird davon abgesehen, die orthographische Komplexität eines Wortes durch das Dehnungs-h (*<Schehre, schmahle>) zu erhöhen. Dies hat dazu geführt, dass Wörtern das Dehnungs-h wieder genommen worden ist. Diese ästhetischen Kriterien der Wortoptik, die ein wohlgeformtes Wort präferieren, wurden auch auf orthographisch leichte Wörter angewendet: Ein Wort wie beispielsweise <Ehre> im Vergleich zu *<Ere> wird durch das Dehnungs-h gleichsam optisch angehoben. Adelung (1782) spricht hier von einer harmonischen "Schwererelation" bzw. der "Würde" der Wörter "fürs Auge".[19]

Das Dehnungs-h als Silbenmarker

Die Formen der Buchstaben unterscheiden sich in ihrer Länge und im Grad ihrer Gebogenheit. Im Vierlinienschema, bei dem die Zeile in drei Schriftzonen (Unter-, Mittel- und Oberlängenbereich) eingeteilt ist, stehen die Vokale und die drei Sonoranten (m n r) gerade in der mittleren Zone. Die Konsonantenbuchstaben (s v w x z) stehen schräg in der mittleren Zone. Die Konsonantenbuchstaben (b d f h k t) beanspruchen den Mittel und Oberlängenbereich, die Konsonantenbuchstaben (g p q) den Mittel und Unterlängenbereich. Wenn man den Aufbau der Silben der deutschen Kernwörter anhand der Buchstabenformen untersucht, lassen sich die Ergebnisse wie folgt im Silbenbaugesetz [20] zusammenfassen: Je länger ein Buchstabe, desto weiter außen steht er in der Silbe. Es gilt zum Silbenkern hin: gerade lang (b d f g h k l p q t) > schräg (z s w v x) > gerade kurz (m n r i u) > gebogen (o a e). Die Länge nimmt zum Silbenkern kontinuierlich ab, erreicht im Kern ihr Minimum und steigt dann wieder.[21] Der Konsonantenbuchstabe <l> bildet hierbei die einzige Ausnahme.

Für den trochäischen Zweisilber, dem Versfuß der deutschen Kernwörter, gilt hierbei: Im Endrand der ersten Silbe und/oder im Anfangsrand der zweiten Silbe steht ein Buchstabe, der den Mittelbereich in seiner Länge überragt. Silbengrenzen werden so durch Längenkontrast sichtbar gemacht. Hiate wie (sä-en) bilden hier die Ausnahme.

Der Buchstabe <h> wird wesentlich öfter schriftlich als lautlich realisiert. Zwei Varianten des <h>, die nicht verlautet werden, sind das Dehnungs-h (auch Silbenschließendes-h) und das Silbeninitiale <h> (auch Silbenöffnendes- oder Silbentrennendes-h). Das Dehnungs-h steht am Ende der ersten Silbe, das Silbeninitiale <h> am Anfang der zweiten Silbe, beide stehen aber am Silbenrand und sind somit zugleich optische Marker der Silbengrenze.

Didaktik

Erfolgreiche didaktische Entscheidungen erfolgen auf Grundlage sprachwissenschaftlicher Kenntnisse. Die konkreten didaktischen Modellierungen wiederum müssen kein genaues Abbild sprachwissenschaftlicher Modelle sein.

Unabhängig davon welche didaktische Entscheidung getroffen wird, lässt es sich nicht vermeiden, dass der Lernende letztlich Schreibweisen von Wörtern auswendig lernen muss. Die Didaktiken unterscheiden sich vor allem darin, auf welcher Wissensbasis auswendig gelernt wird und wie groß das Volumen der Lernwörter ist.

Das Auswendiglernen der Wörter mit Dehnungs-h unterscheidet sich im Erwerbskontext. In jedem Erwerbskontext ist vorher geklärt, dass der Vokal der Hauptsilbe der betreffenden Wörter auch ohne das Dehnungs-h lang gelesen wird. Die <lmnr>-Regularität ist dabei Bestandteil jeder Didaktik.

Verschiedene Erwerbskontexte für das Auswendiglernen der Wörter:

  • Es erfolgt relativ unabhängig von anderen orthographischen Themen.
  • Es erfolgt im Kontext des Themas Dehnungsgraphie (Doppelvokalbuchstaben, <-ie->).
  • Es erfolgt in der Abfolge der fünf orthographischen Typen (1. offene Silbe, 2. geschlossene Silbe, 3. Silbengelenkschreibung, 4. silbeninitiales <h> 5. Dehnungs-h und Doppelvokalbuchstaben) der Rechtschreibung deutscher Kernwörter.

Wenn die didaktische Entscheidung lautet, ausschließlich auf Basis verlässlicher Regeln (Regeln, die ohne Ausnahmen gelten) zu arbeiten, dann ist das Dehnungs-h von Anfang an ein Fall für die Lernkartei. Alle Wörter mit Dehnungs-h werden auswendig gelernt, die Regularitäten der Nichtschreibung des Dehnungs-h werden nicht behandelt.

Wenn das Strukturwissen vermittelt werden soll, in welchen Konstellationen kein Dehnungs-h steht und in welchen es mit hoher Wahrscheinlichkeit stehen könnte, dann werden die Regularitäten bekannt gemacht und angemessen begründet. In einem letzten Schritt werden die reinen Lernwörter auswendig gelernt.

Das geringste Lernvolumen (34 Lernwörter im Grundschulbereich) ergibt sich aus folgender didaktischer Konzeption:

  1. Vermittlung der orthographischen Typen 1 bis 4 (offene/geschlossene Silbe, Silbengelenkschreibung und Silbeninitiales <h>).
  2. Vermittlung der Stammwortschreibung des Deutschen (Bestandteil der Didaktik der orthographischen Typen).
  3. Vermittlung der i-Schreibung (in dieser wird u.a. die i-Schreibung der Pronomen geklärt, also auch die von: <ihm, ihn, ihnen, ihr, ihrer, ihres> ).
  4. Didaktische Reduktion des Wortmaterials auf die für den Schulunterricht relevanten Wörter (34 der 127 Dehnungs-h-Wörter sind nicht unterrichtsrelevant).
  5. Unterscheidungsschreibung: Mahl/Mal, mahlen/malen, Wahl/Wal, Sohle/Sole, Uhr/Ur, hohl/hol, Wahre/Ware, lehren/leeren, Mohr/Moor, Bahre/Bare, Dohle/Dole, dehnen/denen, wahr/war, währen/wären, hehr/her. In dem Zuge werden u.a. auch Stil/Stiel und Mine/Miene behandelt.
  6. Dehnungs-h nur vor <l,m,n,r>.
  7. Wörter mit komplexem Anfangsrand werden ohne Dehnungs-h geschrieben. Ausnahmen die zehn unterrichtsrelevanten Lernwörter <Drohne, dröhnen, Pfahl, prahlen, Stahl, stehlen, stöhnen, Strahl, Strähne, Stuhl>
  8. Wörter, die mit <t> beginnen, werden ohne Dehnungs-h geschrieben (T-Regularität).
  9. Wörter, die nicht flektiert werden können, werden ohne Dehnungs-h geschrieben. Ausnahmen die drei Lernwörter <ohne, sehr, mehr>.
  10. Auswendiglernen der 21 Wörter (Kern- und Fremdwörter) der Lernkartei: bar, Bär, Dame, Dom, Düne, gar, gären, Göre, holen, hören, Hüne, Kur, Name, Öl, Pol, Pore, pulen, pur, rar, Samen, Zone

Kritik am Dehnungs-h und Forderungen nach seiner Abschaffung

Zu den Gegnern des Dehnungs-h zählte Hedwig Pringsheim (1855–1942).

Aufgrund seiner graphemischen Redundanz und der Zufälligkeit seiner Setzung, die eine der Hauptschwierigkeiten der deutschen Orthografie bildet, ist wiederholt gefordert worden, das Dehnungs-h kategorisch abzuschaffen. Eine der schillerndsten Gegnerinnen des Dehnungs-h war Hedwig Pringsheim, Mutter von Katja Mann und Schwiegermutter von Thomas Mann, die in ihren Feuilletonartikeln und Briefen das stumme h konsequent ausließ.[22]

In Österreich hatte der Universalgelehrte Johann Siegmund Popowitsch bereits 1754 auf die Unzulänglichkeiten des Dehnungs-h hingewiesen.[23] 1776 folgte in der Kurpfalz Johann Jakob Hemmer.[24] Hemmer beanstandete die Kontingenz, mit der das Dehnungs-h gesetzt wurde, und schrieb noch vier Jahre später: „Es ist zu bewundern, das man bei einer menge wörter, di einen ganz änlichen laut und ausgang haben, einigen das verlängerungs-h gibt, andern nicht. So schreibe man z.b. gemeiniglich jahr, wahl, sehr, ihr, stroh, führen, hingegen gar, schmal, schwer, wir, so, spüren. Ist das fernünftig?“[25] Ihm schloss sich Friedrich Carl Fulda an und analysierte das Dehnungs-h in einer umfangreichen, 1777 erschienenen Abhandlung.[26] 1779 folgte Abraham Gotthelff Mäzke, der nun vorschlug, das Dehnungs-h systematisch in sämtliche langvokalischen Wörter einzufügen.[27] Johannes Nast dagegen hielt das Dehnungs-h für schlichtweg überflüssig: „Eine gedehnte oder gezogene Sülbe hat nach dem Vocal oder Doppellaut nur einen Consonaten […]; eine scharfe Sülbe hat nach dem Vocal oder Doppellaut mehr als einen Consonanten. […] Bei dieser einzigen Regel braucht man kein verlängerungs-i (ie) kein dehnungs-h, auch keine Verdoppelung des Vocals“.[28] Friedrich Gottlieb Klopstock nahm in dem Streit eine mittlere Position ein; er sprach sich dafür aus, das Dehnungs-h zwar zu tilgen, Langvokale aber durch ein Diakritikon„vielleicht einen Ovalzug unter den Selbstlauten“ – zu kennzeichnen.[29]

Auf der Orthographischen Konferenz von 1876 zählte die Abschaffung des Dehnungs-h zu den zentralen Forderungen der dort tagenden Sprachwissenschaftler.[30] 1893 schlug H. Stöckel in seinem Buch Orthographie und Schulreform erneut die Abschaffung des Dehnungs-h vor.[31] 1921 forderte ein vom deutschen Reichsinnenministerium eingesetzter Schulausschuss dasselbe, scheiterte jedoch am heftigen Protest der Öffentlichkeit und der Buchhändler.[32]

Literatur

  • Augst, Gerhard (2000): Die Mächtigkeit der Wortfamilien - Quantitative Auswertungen zum "Wortfamlienwörterbuch der Deutschen Gegenwartssprache". In: Barz, Irmhild/Schröder, Marianne/Fix, Ulla (Hrsg.): Praxis- und Integrationsfelder der Wortbildungsforschung. Heidelberg, Universitätsverlag Winter. S. 1-18
  • Augst, Gerhard (1998): Wortfamilienwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen, Niemeyer
  • Augst, Gerhard (1985): Dehnungs-h und Geminate in der graphematischen Struktur. In: Augst, Gerhard (Hrsg.): Graphematik und Orthographie. Frankfurt am Main. S. 112-121
  • Augst, Gerhard (1980): Die graphematische Dehnungsbezeichnung und die Möglichkeiten einer Reform. In: Deutsche Sprache 4/1980. S. 306-326
  • Duden (2009): Die Grammatik. 8. völlig neu berarb. und erw. Auflage. Mannheim
  • Duden (2010): Die deutsche Rechtschreibung. 25. völlig neu berarb. und erw. Auflage. Mannheim
  • Eisenberg, Peter (2011): Grundlagen der deutschen Wortschreibung. In: Bredel, Ursula/Reißig, Tilo (Hrsg.): Weiterführender Orthographieerwerb (Deutschunterricht in Theorie und Praxis 5). Baltmannsweiler. 83-95
  • Eisenberg, Peter (2006): Grundriss der deutschen Grammatik: Das Wort. 3. Aufl. Stuttgart
  • Eisenberg, Peter (2005): Der Buchstabe und die Schriftstruktur des Wortes. In: DUDEN. Die Grammatik. 7. Aufl. Mannheim. 61-94
  • Eisenberg, Peter (1989): Die Schreibsilbe im Deutschen. In: Eisenberg, Peter/Günther, Hartmut (Hrsg.): Schriftsystem und Orthographie (Reihe Germanistische Linguistik 97). Tübingen. 57-84
  • Fuhrhop, Nanna/Buchmann, Franziska (2009): Die Längenhierarchie: Zum Bau der graphematischen Silbe. In: Linguistische Berichte 218. 127-155
  • Gallmann, Peter (1985): Graphische Elemente der geschriebenen Sprache. Grundlagen für eine Reform der Orthographie. Tübingen
  • Günther, Hartmut (1988): Schriftliche Sprache. Strukturen geschriebener Wörter und ihre Verarbeitung beim Lesen. Tübingen
  • Hinney, Gabriele (2004): Das Konzept der Schreibsilbe und seine didaktische Modellierung. In: Bredel, Ursula/Siebert-Ott, Gesa/Thielen, Tobias (Hrsg.): Schriftspracherwerb und Orthographie (Diskussionsforum Deutsch 16). Baltmannsweiler. 72-91
  • Hinney, Gabriele (1997): Neubestimmung von Lerninhalten für den Rechtschreibunterricht. Frankfurt am Main
  • Jansen-Tang, Doris (1988): Ziele und Möglichkeiten einer Reform der deutschen Orthographie seit 1901 (Europäische Hochulschriften: Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur; BD. 1033). Frankfurt am Main, New York, Paris
  • Kohrt, Manfred (1989): Die wundersamen Mären vom silbentrennden h' - Versuch einer rationalen Rekonstruktion. In: Eisenberg, Peter/Günther, Hartmut (Hrsg.): Schriftsystem und Orthographie (Reihe Germanistische Linguistik 97). Tübingen. 179-228
  • Maas, Utz (2012): WAS IST DEUTSCH? - Die Entwicklung der sprachlichen Verhältnisse in Deutschland. München
  • Maas, Utz (2011): Zur Geschichte der deutschen Orthographie. 10-47. In: Bredel, Ursula/Reißig, Tilo (Hrsg.): Weiterführender Orthographieerwerb (Deutschunterricht in Theorie und Praxis 5). Baltmannsweiler
  • Maas, Utz (2006): Phonologie - Einführung in die funktionale Phonetik des Deutschen. Göttingen
  • Maas, Utz (1997) Orthographische Regularitäten, Regeln und ihre Deregulierung. Am Beispiel der Dehnungszeichen im Deutschen. In: Augst, Gerhard (Hrsg.): Zur Neuregelung der deutschen Orthographie - Begründung und Kritik. Tübingen. 337-364
  • Maas, Utz (1992): Grundzüge der deutschen Orthographie (Reihe Germanistische Linguistik 120). Tübingen
  • Maas, Utz (1989): Dehnung und Schärfung in der deutschen Orthographie. In: Eisenberg, Peter/Günther, Hartmut (Hrsg.): Schriftsystem und Orthographie (Reihe Germanistische Linguistik 97). Tübingen. 229-250
  • Neef, Martin (2000): Die Distribution des [h] im Deutschen: Schriftaussprache und Phonologie. Convivium. 271-286
  • Nerius, Dieter/Scharnhorst, Jürgen (1980): Theoretische Probleme der deutschen Orthographie. (Ost-)Berlin
  • Noack, Christina (2006): Die Silbe als Zugriffsinhalt beim Leseprozess.In: Bredel, Ursula/Günther, Hartmut (Hrsg.): Orthographietheorie und Rechtschreibunterrricht. Tübingen. 181-196
  • Noack, Christina (2010): Orthographie als Leseinstruktion. Die Leistungen schriftsprachlicher Strukturen für den Dekodierprozess. In: Bredel, Ursula/Müller, Astrid/Hinney, Gabriele (Hrsg.): Schriftsystem und Schrifterwerb: linguistisch-didaktisch-empirisch. Berlin. 51-170
  • Ossner, Jakob (2001): Das <h>-Graphem im Deutschen. In: Linguistische Berichte 187. 325-351
  • Primus, Beatrice (2000): Suprasegmentale Graphematik und Phonologie: Die Dehnungszeichen im Deutschen. In: Linguistische Berichte 181. 5-34
  • Primus, Beatrice/Neef, Martin (2001): Stumme Zeugen der Autonomie - Eine Replik auf Ossner. Linguistische Berichte 187. 353-378
  • Röber, Christa (2009): Die Leistungen der Kinder beim Lesen- und Schreibenlernen. Grundlagen der Silbenanalytischen Methode. Baltmannsweiler
  • Weingarten, Rüdiger (2004): Die Silbe im Schreibprozess und im Schriftspracherwerb. In: Bredel, Ursula/Siebert-Ott, Gesa/Thelen, Tobias (Hrsg.): Schriftspracherwerb und Orthographie. Baltmannsweiler. 6–21

Weblinks

Eine umfassende Liste von Wörtern mit Dehnungs-h mit Informationen zur Etymologie ist im Wiktionary unter wikt:Verzeichnis:Deutsch/Wörter mit Dehnungs-h zu finden.

Wiktionary: Stefan Eichardt/Dehnungs h - Version vom 21Okt14 von Stilfehler – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Z.B. Peter Eisenberg: Grundlagen der deutschen Wortschreibung. In: Bredel, Ursula/Reißig, Tilo (Hrsg.): Weiterführender Orthographieerwerb (Deutschunterricht in Theorie und Praxis 5), 2011. Baltmannsweiler. S. 90
  2. Peter Eisenberg (2011): Grundlagen der deutschen Wortschreibung. In: Bredel, Ursula/Reißig, Tilo (Hrsg.): Weiterführender Orthographieerwerb (Deutschunterricht in Theorie und Praxis 5), 2011. Baltmannsweiler. S. 89.
  3. a b Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik: Das Wort. 3. Aufl. Stuttgart 2006. S. 322, 427.
  4. Ahd. (gi)fēhida → mdh. vêhede → nhd. Fehde. Das Wort wurde im 19. Jahrhundert künstlich wiederbelebt. (Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik: Das Wort. 3. Aufl. Stuttgart 2006. S. 322, 427.)
  5. Hilkert Weddige: Mittelhochdeutsch. Eine Einführung. 7. Auflage. C.H.Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-45744-9, S. 33. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  6. Thordis Hennings: Einführung in das Mittelhochdeutsche. 3. Auflage. De Gruyter, Berlin, Boston 2012, ISBN 978-3-11-025958-2, S. 37 f. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  7. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 2, Anton Pichler, Wien 1808, Sp. 867; Heinz Mettke: Mittelhochdeutsche Grammatik. 8. Auflage. Niemeyer, Tübingen, 2000, ISBN 3-484-89002-9, S. 97 (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche); Horst Haider Munske: Lob der Rechtschreibung. Warum wir schreiben, wie wir schreiben. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52861-9, S. 45ff. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  8. Felix Sebastian Feldbausch: Über die historische Begründung der deutschen Rechtschreibung. In: Pädagogische Revue. Centralorgan für Wissenschaft, Geschichte und Kunst der Haus-, Schul- und Gesellschaftserziehung. 39. Band, Friedrich Schultheß, Zürich 1855, S. 217.
  9. Urfaust. Abgerufen am 12. Oktober 2014.
  10. Urduden online. Abgerufen am 12. Oktober 2014.
  11. Nanna Fuhrhop (2011): Fremdwortschreibung. In: Ursula Bredel, Tilo Reißig, Tilo (Hrsg.): Weiterführender Orthographieerwerb (Deutschunterricht in Theorie und Praxis 5), 2011. Baltmannsweiler. S. 154.
  12. Utz Maas: Die deutsche Orthographie. Die Rechtschreibung als Ausbau des sprachlichen Wissens, Manuskript, 2013, S. 207
  13. a b Peter Eisenberg (2006): Grundriss der deutschen Grammatik: Das Wort. 3. Aufl. Stuttgart. S. 427.
  14. Elmar Seebold (2011): Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25. Aufl. Tübingen. S. 667.
  15. Anja Voeste: Den Leser im Blick. Die Professionalisierung des Setzerhandwerks im 16. Jahrhundert und ihre Auswirkungen auf die Orthographie der Melusinedrucke, in: Ursula Rautenberg,Hans-Jörg Künast,Mechthild Habermann,Heidrun Stein-Kecks (Hrsg.): Zeichensprachen des literarischen Buchs in der frühen Neuzeit, de Gruyter, Berlin, Boston 2013, ISBN 978-3-11-026049-6, S. 129-150 (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche); Utz Maas: Grundzüge der deutschen Orthographie. Tübingen 1992. S. 318
  16. Peter Eisenberg (2011): Grundlagen der deutschen Wortschreibung. In: Bredel, Ursula/Reißig, Tilo (Hrsg.): Weiterführender Orthographieerwerb (Deutschunterricht in Theorie und Praxis 5), 2011. Baltmannsweiler. S. 90.
  17. TU Berlin, Institut für Sprache und Kommunikation: Silbenphonologie. Abgerufen am 6. Dezember 2012.
  18. Diese sieben Verben weisen kein Dehnungs-h auf: <gären, holen, hören, küren, malen, mären, pulen>, im Unterschied zu diesen 23: <bohnern, bohren, dehnen, fahren, fehlen, fühlen, führen, gähnen, hehlen, johlen, kehren, lehren, mahlen, mahnen, nehmen, nähren, rühren, wahren, wehren. wohnen, währen, wühlen, zehren>
  19. Guido Nottbusch: Orthographie. Dehnung. Webseite von Guido Nottbusch. Abgerufen am 30. November 2012.
  20. Gemäß Fuhrhop/Buchmann (2009): Die Längenhierarchie zum Bau der graphematischen Silbe
  21. Fuhrhop/Buchmann S. 153
  22. Helmut Söring: Thomas Manns erstaunliche Schwiegermutter, Hamburger Abendblatt, 24. September 2005
  23. Johann Siegmund Valentin: Die noethwendigsten Anfangsgründe der Teutschen Sprachkunst zum Gebrauche der Österreichischen Schulen. Brüder Grundt, Wien 1754, S. 470. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  24. Jakob Domitor alias Johann Jakob Hemmer: Grundris einer dauerhaften Rechtschreibung. Deütschland zur Prüfung vorgelegt. Mannheim 1776.
  25. Johann Jakob Hemmer: Kern der deutschen Sprachkunst und Rechtschreibung. Fridr. Schwanen, Mannheim 1780, S. 116. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  26. Friedrich Carl Fulda: Von den stummen Dienstbuchstaben H und E und dem Accent in der teutschen Sprache. Aus Gelegenheit der grammatischen Abhandlungen über die teutsche Sprache von A. G. Mäzke, in: Johann Nast (Hrsg.): Der teutsche Sprachforscher, Band 1, Stuttgart 1777, S. 147-294
  27. Abraham Gotthelff Mäzke: Versuch in Deutschen Wörterfamilien. nebst einer orthographischen Abhandlung vom etymologischen oder Dienst-h. 1779. Auflage. Johann Fridrich Korn, Breslau. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  28. Johannes Nast: Teutsches Elementar-Buch. 1805. Auflage. J. G. Cottascher Verlag, Tübingen, S. 23. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  29. Friedrich Gottlieb Klopstock: Die deutsche Gelehrtenrepublik. Ihre Einrichtung, ihre Gesetze, Geschichte des letzten Landtags. Klopstocks Werke. 12. Band. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1817, S. 217. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  30. Zur orthographischen Frage. III. Teil, S. 7, in: Deutsche Monatshefte, Band 8, Heft 1, Juli 1876, S. 5–10 (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  31. Zitiert nach: Conrad Rethwisch: Jahresberichte über das höhere Schulwesen. 8. Jahrgang, 1893. R. Gaertners Verlagsbuchhandlung, Berlin 1894, S. 15. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
  32. Wolfgang Kopke: Rechtschreibreform und Verfassungsrecht. J.C.B. Mohr, Tübingen 1995, ISBN 3-16-146524-5, S. 34. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)