Benutzer:Striegistaler/Burgberg

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Burgberg
bei Marbach (Striegistal)
Höhe 267 m ü. NHN
Lage bei Marbach (Striegistal), Landkreis Mittelsachsen, Sachsen (Deutschland)
Koordinaten 51° 3′ 48″ N, 13° 14′ 32″ OKoordinaten: 51° 3′ 48″ N, 13° 14′ 32″ O
Striegistaler/Burgberg (Sachsen)
Besonderheiten im 12. Jh. abgegangene Burg

Der Burgberg ist ein Geländesporn über dem linken Ufer der Freiberger Mulde an der Nord-Ost-Grenze von Marbach Landkreis Mittelsachsen, 2 km westlich des Klosters Altzella.

Geographie

Lage

Der Burgberg liegt links der Freiberger Mulde, unweit der Mündung des Marienbaches in die Freiberger Mulde.

Beschreibung

Der Burgberg ist ein nach drei Seiten steil abfallender schmaler, mehr als 100m langer Felssporn, der nach Südosten in eine sich verbreiternde sanft ansteigende Hochfläche übergeht. Zwischen dem Felssporn und der Hochfläche befindet sich ein Abschnittsgraben. Der Zugang zum Felssporn wird durch einen aufgeschütteten Erdhügel erschwert.
In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts befand sich auf dem Felssporn eine Höhenburg[1]. Abschnittsgraben und Erdhügel sind Reste ehemaliger Befestigungsanlagen.


Geschichte

Vorbemerkung

Nördlich der Freiberger Mulde lag von Slawen locker besiedeltes Land, das fruchtbares Mittelsächsische Lößhügelland[2], der Südausläufer der Lommatzschen Pflege.
Südlich der Mulde lag der unbesiedelte, sich bis zum Erzgebirgskamm hinziehende Grenzwald Miriquidi. Die Entstehung der Burganlage fällt in die Zeit der mittelalterlichen Ostsiedlung.


Urkundlich belegt sind die Aktionen von Otto, Kurfürst von Meißen Damals gab es eine Regelung: Die Besiedlung des Waldes konnte ausschließlich von anliegenden Herrschaften aus erfolgen. Hier war der Bischof vom Meißen oberster Grundherr, etwas weiter westlich war es Otto, Markgraf von Meißen.



Besitzverhältnisse, verlehntes Land
Alte Zelle, Tammo, Kummersheim[3]
Stiftung Altzella

Geschichtlicher Hintergrund

Das Land wurde erblich zu Lehen gegeben. Das heißt, die Siedler konnten zwar vollständig über das Land verfügen, es nach seinen Vorstellungen nutzen, verkaufen, vererben. Als Gegenleistung wurden Abgaben und Dienste erwartet. Das war eine für beide Seiten, den Lehnsherrn und den Lehnsnehmer eine günstige Regelung, zumal die Abgaben und Dienste sehr moderat bemessen waren.

Oberster Lehensherr war der König, der hatte im sächsischen Raum große Gebiete an den Bischof von Meißen und den Markgrafen von Meißen verliehen. Die Grenze lag östlich von Roßwein. Neuland, wie der Grenzwald Miriquidi durften nur ausgehend von der Wildlandgrenze des jeweiligen Lehensnehmers besiedelt werden. Der Bischof war schneller als der Markgraf. Er belehnte einen slawischen Adligen namens Nozin. Der baute die Burg Nossen und gründete einige Dörfer südlich von Nossen. Westlich davon hatte Tammo von Strehla einen Streifen Landes als Lehen, der sich in OW-Richtung von der Pitzschebach bis östlich von Gerdorf ersteckte. Daran anschließend lag das XXX der Wettiner. Di Aktivitäten des Tammo von Strehlla hier ist nur durch ein nur kurze Zeit existierendes Benediktiner-Kloster urkundlich nachweisbar.[4] Natürlich kann sich die Aktivität des Tammo von Strehla nicht auf die Klostergründung beschränkt haben.



Weiter östlich hatte der Bischof die Herren von Nossen beauftragt, Land südlich der Linie XXX zu roden. Die Westgrenze bildete ein unmittelbar am Stadtrand in die Mulde mündender kleiner Bach, die Pitzschebach. Von hier nach Westen hatte der Bischof das Land an Tammo von Strehla verliehen. Über beide Verlehnungen gibt es keine schriftlichen Unterlagen, wir können also als Quellen der Erkenntnis nur die heute vorhandenen Spuren anthropologischer Tätigkeit ins Feld führen.

Die einzige schriftliche Nachricht des Tammo von Strehla von seiner Tätigkeit westlich der Pitschebach stammt aus dem Jahr XXXX. Dort ist zu lesen, dass ein von ihm wenige km südlich der Mündung der Pitzschebach in die Mulde gestiftetes Kloster nach kurzer Zeit wieder eingegangen ist. Tammo war also hier kolonisatorisch tätig, wenn auch z. B. mit dem Kloster wenig erfolgreich. Es ist zu vermuten, dass sich seine Tätigkeit auf einen schmalen sich nach Süden erstreckenden Streifen Landes beschränkte. Die Burg auf dem Burgberg könnte als sein Herrensitz und gleichzeitig als Grenzbefestigung gedacht gewesen sein. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich Gutshöfe, die als Wirtschaftshöfe der Burg gedient haben könnten. Die Vermutung liegt nahe, dass auch das Dorf Marbach eine Gründung des Tammo von Strehla ist. Vielleicht reichte die Wirtschaftskraft der hier angesiedelten Bauern nicht, um ein Kloster und einen Herrensitz zu unterhalten.

Bezug zum Kloster Altzella

Einzelnachweise

  1. Werner Coblenz: in Walter Schlesinger (Hrsg.): Handbuch der historischen Städten Deutschlands, achter Band, S. 4f, Stuttgart 1965
  2. Olaf Bastian, Ralf-Uwe Syrbe: Naturräume in Sachsen - eine Übersicht, in: Landesverein Sächsischer Heimatschutz (Hrsg.): Landschaftsgliederungen in Sachsen,
  3. Martina Schattkowsky: Das Zisterzienserkloster Altzella 1162 - 1540, S. 23, Leipzig 1985
  4. Hier den Fußnotentext eingeben


Geschichte: keine schriftlichen Nachrichten über die Burg.

Nördlich angrenzend: Bischof von Meißen.

Die Freiberger Mulde war die Südgrenze des slawisch besiedelten Gebiets.

12. Jahrhundert: Siedelbewegung. Wiprecht, Bischof (Name. Jahr) ab 1156 Otto


auch südlich der Mulde. Bischof von Meißen - Tammo von Strehla, Kloster im Zellwald (Alte Zelle) Otto, Kloster Altzella Koordinaten: 51.063395,13.24232