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Basic Global English

Basic Global English(BGE) ist eine von Joachim Grzega(* 9. September 1971 in Treuchtlingen) im Jahr 2005 geschaffene, vereinfachte Form des Englischen mit reduziertem Wortschatz. Ziel des Basic Global English ist es, dass die Lerner schnell globale, kommunikative Kompetenz erwerben. Dies schließt auch Empathie und Toleranz mit ein. Es besteht aus 750 allgemeinen Wörtern und einer Reihe von Internationalismen(Internationalismus), darüber hinaus sollen die Lerner sich auch 250 Wörter aussuchen, für die sie sich selbst interessieren oder die sie benötigen.

Ursprung

Joachim Grzega entwickelte Basic Global Englisch im Jahre 2005. Es entspringt dem Konzept des Englischen als lingua franca und wurde in Anlehnung an Charles Kay Ogdens Basic English konzipiert. Das Englische soll hier als Mittel zur Kommunikation zwischen Menschen unterschiedlicher Muttersprachen dienen. Das Konzept des Basic Global Englisch basiert aus diesem Gunde auch auf Beobachtungen von erfolgreichem Kommunikationsverhalten zwischen Nicht- Muttersprachlern des Englischen.

Struktur

Grundvokabular

Basic Global English beiinhaltet 20 Grammatikregeln und ein Grundvokabular von 750 Wörtern. Das Grundvokabular wurde nach morphologischen, semantischen und enzyklopädischen Prinzipien und nach Worthäufigkeiten ausgewählt. Darüber hinaus sollen die Lerner sich auch 250 Wörter aussuchen, darunter 150 Wörter, die sie benötigen, um über ihr Leben, Interessen, Freunde und Kultur zu reden, sowie 100 Wörter, um über eine Kultur reden zu können, die sie besonders interessiert. Dieser individuelle Wortschatz dient der Effizienz gegenüber Personen mit gleichem Erfahrungsschatz, wobei die dahinter liegenden Konzepte aber auch im Gespräch mit Personen mit unterschiedlichem Erfahrungsschatz mit allgemeinen Worten ausgedrückt werden können. Um es dem Lerner zu ermöglichen mit diesem begrenzten Wortschatz erfolgreich zu kommunizieren, werden auch Techniken der Wortbildung und des Paraphrasierens gelehrt.

Aussprache und Grammatik

Basic Global English integriert in der Aussprache und Grammatik die Erkenntnisse zu Englisch als Lingua franca. Daher werden mehrere Varianten für eine Variable akzeptiert.
Beispielsweise werden sowohl unregelmäßige Verbformen als auch regularisierte Verbformen akzeptiert (z.B. kept und keeped, saw und seed)

Kommunikationsregeln

Um eine erfolgreiche Kommunikation zu gewährleisten, wurden auch Regeln für das kommunikative Verhalten im Gespräch aufgestellt. Metaphern und Kommunikationsstrategien sollen hierbei vermieden werden, um eine empathische und respektvolle interkulturelle Kommunikation zu gewährleisten und somit Missverständnisse und einen Zusammenbruch des Gespächs zu vermeiden.
Elementare Höflichkeitsstrategien sind hierbei:

  1. Man sollte wachsam und respektvoll zuhören und reden
  2. Zur Absicherung und um Missverständnisse zu vermeiden, sollte man beim Gespräch folgende Floskel integrieren: That´s how we say in my country [ðæts haʊ wiː ˈseɪ ɪn ˈmaɪ ˈkʌntri]
  3. Man sollte positive Wörter benutzen, auch bei Beschwerden und Kritik: statt bad [bæd],lieber not so good [ˈnɒt soʊ gʊd]/ not good [nɒt gʊd]
  4. Folgende Anredeformen sollten verwendet werden: you[juː] als formelle und informelle Anrede. Neutrale Titel wie Sir [sɜ:r] und Mr [ˈmɪstɘr] zu männlichen Gesprächspartnern und madam [mædəm], mam [mæm] und Ms. [mɪz] zu weiblichen Gesprächspartnern. Mr. und Ms. können auch vor Familiennamen stehen. Es gibt auch berufliche und akademische Titel, wie z.B. President oder Professor. Wenn man sich das erste mal vorstellt, soll man seinen Vor- und Nachnamen, sowie den Titel nennen. Zudem sollte man auch dem Gesprächspartner mitteilen, wie man genannt werden möchte bzw. ob auf Titel verzichtet werden kann. Sollte man selbst unsicher sein, wie man den Gesprächspartner nennen soll, dann sollte man diesen fragen.
  5. Die neutrale Begrüßungsformel Hello [heˈloʊ] (informell auch Hi [haɪ])und die neutrale Abschiedsformel Good-bye [gʊdˈbaɪ] (informell auch Bye [baɪ])sollten verwendet werden. Meist schließt sich daran dann die Höflichkeitsfloskel How are you? [haʊ ˈar juː] an , welche meist mit fine [faɪn] beantwortet wird. Briefe werden mit Dear + Name oder falls der Name nicht bekannt ist mit Dear + Sir/ Madam begonnen, wobei informell auch Hi möglich ist. Falls es sich um einen informellen Brief handelt, wird er mit Best wishes beendet, ansonsten verwendet man Yours truly + Unterschrift.
  6. Bei Frage- und Ausrufesätzen sollte immer ein please angehängt werden, um so Bitten und Fragen angemessen zu äußern. Bitten sollten als Fragesatz formuliert sein. Um ein Gespräch aufgrund einer Beschwerde, Bitte oder Frage zu eröffnen, oder um eine gegensätzliche Meinung zu äußern, sollte man mit Excuse me beginnen. Um zu sagen, dass man anderer Meinung ist, kann man auch I don´t think so[ˈaɪ doʊnt ˈθɪŋk soʊ], I don´t agree [ˈaɪ doʊnt əˈgriː], I am not so sure [ˈaɪ əm ˈnɒt ˈʃur] und Are you sure?[ˈar juːˈʃur?] verwenden.
  7. Um sich zu entschuldigen sagt man Sorry [sɒri] oder I am sorry [aɪ ɘm ˈsɒri]. Auf eine Entschuldigung antwortet man selbst That is/ That´s ok [ðæts oʊˈkeɪ] oder No problem [ˈnoʊ ˈprɒbləm]
  8. Angebote sollten mit Yes, please/ Yes, thank you angenommen und mit No, thank you abgelehnt werden.
  9. Im Notfall sollte man Help! [help] oder Fire! [faɪər] rufen.
  10. Bei Small Talk sind das Wetter, Sport und positive Reiseerfahrungen unproblematische Themen. Themen wie Religion, Politik, Sexualität und allzu persönliche Themen und Fragen sollten vermieden werden. Bei unvorsichtigen Witzen kann ein As we say in my country hinzugefügt werden. Komplimente zu Geschenken oder Essen sind unproblematisch, wohingegen in es anderen Bereichen von Kultur zu Kultur große Unterschiede gibt bezüglich der Angemessenheit.
  11. Die Gesprächsanteile sollten gleichmäßig verteilt sein.
  12. Die Regeln zu Körperabstand und Blickkontakt sind in verschiedenen Kulturen sehr unterschiedlich. Wichtig ist hierbei, darauf zu achten, dass man diese nicht verletzt.

Ziele und Methoden

Englisch soll als eine Lingua franca als Sprache für die interkulturelle Kommunikation dienen. Basic Global English soll hierbei ein effektiver Ansatz sein, um Grundkenntnisse des Englischen als Lingua franca zu erwerben. Basic Global English soll im internationalen Kontext gebraucht werden können und garantiert daher auch internationale Anwendbarkeit. Es handelt sich hierbei zwar um ein auf das Wesentliche reduziertes bzw. auch stark vereinfachtes Englisch, aber nicht um ein "künstliches" Englisch. Vielmehr handelt es sich um natürliches Englisch, das auch nicht standardisierte Elemente beiinhaltet. Um Effizienz zu erreichen, sollte Basic Global English in der Muttersprache des Lerners gelehrt werden. Zudem sollen den Lernern mit Basis Global English linguistische, soziale und methodologische Grundkenntnisse vermittelt werden, auf deren Basis eine spätere Feinabstimmung und Weiterentwicklung der Sprachkenntnisse möglich sein soll.

Literatur

  • Joachim Grzega: Mehrsprachigkeitskonzepte in Europa und Global English. In: U. Hinrichs (Hrsg.): Handbuch der Eurolinguistik.Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 3-44-705928-1, S.795- 804.
  • Joachim: Towards Global English Via Basic Global English (BGE). Socioeconomic and Pedagogic Ideas for a European and Global Language

(with Didactic Examples for Native Speakers of German). In: Journal for EuroLinguistiX2, 2005, ISSN 2197-6939(?!?!), S. 65-164 ([1]; PDF- Datei; 562 KB).

Weblinks