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Manuel Jork
Manuel Jork (* 22. Februar 1955 in Berlin) ist ein deutscher Jurist, systemischer Unternehmensberater und Mitentwickler der MOBIL-Persönlichkeitsanalyse.

Manuel Jork

Manuel Jork (* 22. Februar 1955 in Berlin) ist ein deutscher Jurist, systemischer Unternehmensberater und Mitentwickler der MOBIL-Persönlichkeitsanalyse

1. Leben

Manuel Jork wurde in Berlin-Kreuzberg („SW 29“) geboren, ging in Berlin-Wilmersdorf zur Schule und studierte nach dem Abitur im Jahre 1974 Rechtwissenschaften an der Freien Universität Berlin.

Er hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner jetzigen Ehefrau Christiane und dem Therapiehund Ayla in Lübeck.

Durch den Einfluss seiner Eltern hat er sich früh mit dem Thema Kunst beschäftigt. Bei dem damaligen Berliner Szene-Künstler Sigismund Malinowski hat er Malunterricht genommen und während seiner Studentenzeit eigene Bilder verkauft. Er förderte die deutsche Künstlerin Ulrike Weihe, für die er Ausstellungen in Los Angeles und Lübeck kuratierte. Heute ist er mit der Galerie Heissingsart in Lübeck eng verbunden.

Er ist Mitglied der Hochbegabtenorganisation Mensa in Deutschland e.V. und der Akademie für Potentialentfaltung von Prof. Gerald Hüther.

Hüther beschreibt in seinem Buch „Etwas mehr Hirn, bitte“, V&R 2015, dass unser Gehirn dazu dient, unsere Potenziale zu entfalten. Potenziale entfalten wir nie allein, sondern immer in der Wechselwirkung mit anderen. Potenziale entfalten sich auch nicht durch Wettbewerb. Wettbewerb führt zu Abgrenzung, Spezialisierung und am Ende zu Stagnation. Sowohl unsere individuellen Potenziale, als auch die Potenziale unserer Organisationen entfalten sich durch Kooperation - möglichst zwischen unterschiedlichen Persönlichkeiten.

Hüther liefert damit eine neurowissenschaftliche Begründung für eine Denkrichtung, die zum ersten Mal durch die Spieltheorie in den 1970er Jahren ausführlich diskutiert worden ist.

Das Ziel einer jeden Kommunikation ist also Kooperation. Dies setzt den Rahmen für die Arbeit von Manuel Jork.

2. Arbeit

Nach dem Studium arbeitete er als Rechtsanwalt, Arbeitsjurist und Personalleiter in Berlin und Frankfurt am Main. Als Leiter Personal- und Sozialwesen bei der Schultheiss-Brauerei in Berlin hat er in der Nachwendezeit zahlreiche Sozialpläne verhandelt und umgesetzt. Dazu zählt auch die Schließung des Traditionsstandortes am Berliner Kreuzberg im Jahr 1994. Von 1996 bis 2000 war er als HR Manager bei der DHL Aviation am Frankfurter Flughafen tätig und hat dort neben zahlreichen Betriebsvereinbarungen und Einsparprogrammen auch eine neue HUB-Struktur entwickelt und arbeitsrechtlich umgesetzt. Gleichzeitig hat er sich für die Entwicklung einer modernen und internationalen Führungskultur eingesetzt.

Seit Mitte der 1980er Jahre begann ein intensiver Austausch mit Klaus Grochowiak, durch den er mit NLP und der systemischen Familientherapie in Kontakt kam. 1990 begann er, selbst Trainingsprogramme zu entwickeln und durchzuführen. Sein erstes Programm diente der Senkung der krankheitsbedingten Fehlzeiten in einem Berliner Unternehmen der Zigarettenindustrie. 1996 veröffentlichte er dazu mit seinem Geschäftspartner Jörg A. Petersdorf einen Artikel in der Zeitschrift Personalführung des DGFP.

Er ließ sich in dieser Zeit von Grochowiak zum NLP Master und Berater für Systemdynamiken zertifizieren und machte sich schließlich im Jahr 2000 als Berater, Trainer und Coach selbständig. Aufgrund seiner Erfahrungen mit Rationalisierungsprogrammen und dem damit verbundenen Personalabbau wurde er von einer der großen deutschen Krankenversicherungen beauftragt, die Führungskräfte darin zu schulen, Trennungsgespräche mit unkündbaren Mitarbeitern zu führen. Hier begann die Entwicklung innovativer und therapiebasierter Kommunikationsmethoden, die sich vor allem in schwierigen Interaktionsszenarien erfolgreich anwenden lassen.

3. Innovationen

Mikro-Leadership

Er entwickelte eine Kommunikationsmethode, die er Mikro-Leadership nennt. Grundlage dieser Methode ist die Annahme, dass ein professionelles Gespräch nur dann erfolgreich ist, wenn es entlang der inneren Prozesse des jeweiligen Gesprächspartners geführt wird. Hierzu muss der Gesprächsführer den anderen wahrnehmen, dessen inneren mentalen und emotionalen Prozesse erkennen und dann diese inneren Prozesse angemessen sprachlich begleiten. Das Ziel einer solchen Gesprächsführung ist immer zweierlei. Erstens sollen Widerstände gegen die Interaktion gelöst werden und zweitens soll immer eine echte Kooperation erreicht werden. Diese Methode wird heute in folgenden Szenarien angewendet:

  • Preis- und Listungsverhandlungen im Lebensmitteleinzelhandel,
  • Budgetverhandlungen zwischen Krankenkassen und Kliniken,
  • Schwierige Leistungsgespräche mit Versicherten von Krankenkassen,
  • Vertrags-Pitches für Beratungsunternehmen,
  • Trennungsgespräche mit unkündbaren Mitarbeitern,
  • Führungsgespräche mit Mitarbeitern mit hohen krankheitsbedingten Fehlzeiten,
  • Führungsgespräche zur Entwicklung von agilen Kooperationsformen,
  • Coaching-Gespräche mit Mitarbeitern und Peers,
  • Gespräche an betrieblichen Schnittstellen zwischen Peers zur reibungslosen Umsetzung von Unternehmensstrategien.

Diese Methode basiert auf inneren neuronalen Erlebens- und Informationsverarbeitungsprozessen und ist deshalb unabhängig von Kulturunterschieden anwendbar. Sie ist mittlerweile in Führungsprogrammen in Europa, den USA, Kanada, Brasilien, Chile, Südafrika, Indien, China, Japan, Malaysia, Südkorea, Thailand, Vietnam und Australien erfolgreich erprobt worden.

Professionelles Scanning

Ein besonderes Element der inneren Prozesse ist das Scanning. Menschen verfügen über ein ausgeprägtes inneres Radar, mit dem jeder jeden fast ständig scannt. Wenn man diesen Scan beim anderen erkennt, lassen sich Barrieren überwinden, Kontakt herstellen und schließlich eine nachhaltige Kooperation erreichen. Dieser weitgehend unbewusste Scan folgt einem entwicklungsgeschichtlich geformten Relevanz-Muster, das vereinfacht wie folgt aussieht:

Würde-Faktoren: Der Betrachter prüft, inwieweit der andere seinen Selbstwert achtet.
  • Präsenz und Aufmerksamkeit
  • Gesehen werden
  • Respektvoller Umgang
Spiegel-Faktoren: Der Betrachter erkennt sich selbst wieder.
  • Transparenz
  • Eindeutigkeit
  • Ähnlichkeit
Vertrauens-Faktoren: Das wiederholte Erleben dieser Faktoren führt zu wechselseitigem Vertrauen.
  • Fähigkeiten
  • Gewinn für den anderen („Erst Du, dann ich“ oder „Erst dienen, dann verdienen“)
  • Gewinn für den anderen („Erst Du, dann ich“ oder „Erst dienen, dann verdienen“)
  • Verlässlichkeit

MOBIL

Zwei Faktoren stehen bei Interaktionen zwischen Menschen besonders im Vordergrund. Gesehen werden und Ähnlichkeit. An dieser Stelle kommt dem Erkennen identitätsstiftender Persönlichkeitsdynamiken und der Verwendung einer darauf abgestimmten Sprache eine zentrale Bedeutung zu. Manuel Jork hat hier eine Linie fortgesetzt, die von David McClelland (1917 – 1998) in den 1970er Jahren begründet worden ist.

McClelland präsentierte eine Theorie der Motivation, die auf einer Persönlichkeitstheorie von Henry Murray von 1938 basierte. In seinem Buch “The achieving society“ (1961) schrieb McClelland, dass die menschliche Motivation drei dominante Bedürfnisse umfasst: Bedürfnis nach Erfolg (Achiever), Macht (Power) und Zugehörigkeit (Affiliater). McClelland bezeichnete diesen Motivationskomplex als wichtigen Faktor beim sozialen Wandel und der Evolution von Gesellschaften. McClellands Konzepte wurden von Richard Bandler (* 1950) und Klaus Grochowiak (* 1950) im Rahmen der Entwicklung des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) untersucht und weiterentwickelt. Richard Bandler und sein Partner John Grinder (* 1939) beschrieben zunächst linguistisch fundierte Sprachmuster und entwickelten daraus ein eigenes Kommunikationsmodell, das sie als „Meta-Modell“ bezeichneten. Hieraus entstand 1975 ein erstes gemeinsames Buch „The Structure of Magic I“. Dies markiert den Beginn von NLP als Kommunikations- und Kurzzeit-Therapie-Methode. Im Zentrum dieser Methode steht die Aufschlüsselung innerer psychischer Prozesse in Mikroschritte, die dann zum Gegenstand der therapeutischen Interventionen werden. Das Begleiten und Verändern innerer Prozesse durch präzise Wahrnehmung und achtsame Verwendung von Sprache wurde damit zu einem Grundmodell der Kommunikation.

Manuel Jork ist von Grochowiak zwischen 1985 und 2005 ausgebildet worden und hat das Modell der Motivationsfaktoren insbesondere für die Betrachtung von inneren Gruppenprozessen in seiner Beratungspraxis seit 1990 zu seiner heutigen Form erweitert.

Dieses Modell umfasst die Dimensionen Macht (Territorium), Ordnung (Struktur), Beziehung (Zugehörigkeit), Innovation (Ideen) und Leistung (Ergebnisse) sowie die zusätzlichen Dimensionen Handeln (Außen) und Empfinden (Innen). In Deutschland findet dieses Modell deshalb unter dem Namen M.O.B.I.L. Anwendung.

Marcus Kaliga (* 1967), Predictive Human Interaction GmbH, hat für dieses Modell ein Online-Selbst-Analyse-Verfahren entwickelt.

Dieses erweiterte Modell der Motivationsfaktoren wurde von Suzanne Johnson Vickberg und Kim Christfort in wesentlichen Teilen bestätigt, wissenschaftlich begründet und vom Harvard Business Review, March - April 2017, unter dem Titel „The New Science of Teamwork“, veröffentlicht.

Mikro-Leadership setzt sich deshalb aus den folgenden Elementen zusammen, wobei das Ziel immer Kooperation und die Entfaltung von Potenzialen ist:

  • (Un)bewusstes Scanning nach drei Relevanz-Feldern
  • Wahrnehmen der 7 identitätsstiftenden Persönlichkeitsdynamiken
  • Erkennen der inneren emotionalen und gedanklichen Verarbeitungsprozesse
  • Verstehen von komplexen gruppendynamischen Wechselwirkungen
  • Bewusstmachen dieser inneren Prozesse durch sprachliches Begleiten
  • Mitgestalten der inneren Abläufe durch die Anwendung prozessfördernder Sprache,
  • Hinführen zu einer autonomen, reflektierten und selbstwert-basierten Entscheidung.

4. Spiritualität

Manuel Jork befindet sich in einer spirituellen Verwandtschaft mit Prentice Mulford, den er mit seiner ersten Veröffentlichung „Selbstrealisation – Die Kunst des Seins“, Edition Schangrila, 1986, würdigte.

5. Literatur

Haldenwang : Ed. Schangrila (1986); Selbstrealisation – Die Kunst des Seins, 1986[1]

DGFP Personalführung, 07/1996; Krankengespräche leicht gemacht

Die News – Das Magazin für selbständige Unternehmer, Nr. 10, Oktober 2004; (Mitherausgeber: Die Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer e.V., Landesverband Baden-Württemberg) Die täglichen Überraschungen im Führungsalltag – denken, entscheiden und handeln im Mittelstand

NLP Masterarbeit; Das Geschenk des Lebens nehmen, CLPA Wiesbaden 2003

Manager-Magazin vom 07.12.2004; Die Druck-Spirale

Die News – Das Magazin für selbständige Unternehmer, Nr. 1/2, Januar/Februar 2005; Die Chemie stimmt – Das Geheimnis von Sympathie im Geschäftsleben

Die News – Das Magazin für selbständige Unternehmer, Nr. 4, April 2005; Führen und Fühlen

Die News – Das Magazin für selbständige Unternehmer, Nr. 5, Mai 2005; Das Ende der Jahresgespräche

Die News – Das Magazin für selbständige Unternehmer, Nr. 6, Juni 2005; Des Chefs neue Kleider

Artgerechte Haltung von Menschen, Amazon eBook, 2019

6. Einzelnachweise

  1. Jork, Manuel.: Selbstrealisation : d. Kunst d. Seins ; e. Übungsbuch. 1. Auflage. Ed. Schangrila, Haldenwang 1986, OCLC 74783421.

7. Weblinks