Benutzer:T.a.meier/Jetzt! Die Kraft der Gegenwart
Jetzt! Die Kraft der Gegenwart:ein Leitfaden zum spirituellen Erwachen ist ein Buch von dem Autor Eckhart Tolle, dass im Jahr 1997 erschienen ist. Es ist in einem Frage-Antwort Format geschrieben, dass auf den Erfahrungen von Tolle in seiner über 20 jährigem Arbeit als spirtitueller Lehrer beruht. Das Buch wurde durch die amerikanische Moderatorin Oprah Winfrey bekannt, die es in ihrem Buch Club vorstellte. In den USA wurden bis 2009 mehr als 3 Millionen Exemplare verkauft und es war wochenlang auf Platz 1 der Bestseller Liste der New York Times und wurde in 33 Sprachen übersetzt.
Zusammenfassung
Das Buch ist als Selbsthilfe Buch geschrieben, mit dem Ziel tägliche Übungen zu praktizieren, die dem Leser dabei helfen sollen mehr im jetzigen Augenblick zu leben. Tolle betont vor allem Kraft der Gegenwart , die dem Leser dabei Helfen soll wirklich zu leben und sich nicht in Gedanken zu verlieren,indem man sich unnötig Sorgen über die Zukunft macht oder sich im Nachdenken über die Vergangenheit verliert. Dazu beschreibt der Autor verschiedene Entspannungstechniken um sich seiner Gedanken und Emotionen bewusst zu werden.
Er verweist dabei auf verschiedene spirituelle Quellen wie die Bibel, den Zen und den Taoismus.
Vorwort
Das Vorwort zur deutschen Ausgabe wurde von der 2011 verstorbenen Managementtrainerin Vera F. Birkenbihl verfasst. Sie bezeichnet Tolle als einer der wenigen wahren spirituellen Meistern der Gegenwart.
Einleitung
Am Anfang des Buches beschreibt Tolle den Tag an dem sein Bewusstseinswandel stattgefunden hat. Er war 29 Jahre alt und Doktorand in Cambridge und litt unter starken Depressionen und Selbstmordgedanken. Es ging ihm ständig der Gedanken durch den Kopf: "Ich kann nicht mehr mit mir selbst leben" In diesem Augenblick wurde ihm zum ersten mal bewusst, dass es ein Ich und ein Selbst gibt, die voneinander getrennt sind. Nach dieser Erkenntnis schlief er ein und erwachte am nächsten Morgen völlig ohne Angst und erlebte seine Umgebung sehr friedvoller und lebendiger.
Kapitel Eins: Du bist nicht Dein Verstand
Tolle erklärt wie die meisten Menschen sich zum großen Teil mit dem Denken identifizieren. Durch das Beobachten des Denken ist es möglich Lücken zwischen den Gedanken zu finden und darin zu ruhen. Dies ist der erste Schritt zu einem neuen Bewusstsein. Durch das bewusste erleben von Momenten in denen man nicht denkt, ist somit eine höhere Bewusstseinsebene erfahrbar, die sich durch natürliche Freude, Aufmerksamkeit und inneren Frieden auszeichnet. Tolle widerspricht dabei auch der rationalistischen Denksweise, wie sie Decart in dem Satz ausdrückte "Ich denke also bin ich"
In Wirklichkeit hat er damit den grundlegendsten Irrtum ausgedrückt, nämlich den, Denken mit Sein und Identität mit Denken gleichzusetzen. Der zwanghaft Denkende, also fast jeder, lebt in einem Zustand von scheinbarer Getrenntheit, in einer krankhaft komplexen Welt ständiger Probleme und Konflikte, einer Welt, die ein Spiegel für die wachsende Zerstückelung des Verstandes ist.
S.29
Tolle bezeichnt die Disidentifizierung mit dem Denken als zentralen Schritt zur Freiheit. Dazu kann man tägliche Tätigkeiten wie das Warten im Stau oder das Treppensteigen als Übung benutzen.
Jedesmal wenn du eine Unterbrechung im Strom der Gedanken schaffst, wird das Licht deines Bewusstseins stärker. Eines Tages wirst du dich dabei ertappen, wie du über die Stimme in deinem Kopf lachst, so wie du über die Streiche eines Kindes lachen würdest.
S.35
Das Denken sieht Tolle als ein Werkzeug, das man für sinnvolle Dinge benutzen kann,das aber zum großen Teil zu viel Leid für für die meisten Menschen führt. Der Verstand ist bei den meisten Menschen so dominant, dass sie sozusagen vom Verstand benutzt werden und nicht umgekehrt.
Er verweißt dabei auch auf Wissenschaftler und Künstler die vor allem in den Phasen in denen sie nicht denken kreative Durchbrüche erleben.
Emotionen sind nach dem Ursprünglichen griechischen Wortstamm her Störungen im Gefühlsleben. Diese werden durch Erfahrungen gespeichert und führen zusammen mit dem Denken zu verhaltensweisen des Verstandes. Tolle fordert die Leser dazu auf die eigenen Emotionen zu beobachten, anstatt sie zu Verdrängen oder unkontrolliert auszuleben.
Grundsätzlich sind alle Emotionen Abwandlungen einer grundlegenden, undifferenzierten Emotion, welche ihren Ursprung im Verlust des Bewusstseins darüber hat, wer du bist, jenseits von Name und Form. Wegen ihrer undifferenzierten Natur ist es schwierig, einen Namen zu finden, der diese Emotion präzise beschreibt - "Angst" kommt dem nahe.
S. 44
Kapitel zwei: Bewusstsein: Der Weg aus dem Schmerz heraus
Tolle sieht den ersten Schritt darin keinen neuen Schmerz mehr in der Gegenwart mehr zu erzeugen. Den individuellen Schmerz einer Person nennt er Schmerzkörper. Dieser hat eine eigene Intelligenz und versucht sich durch neuen Schmerz von Außen, durch Konflikte mit anderen, oder durch das eigene Denken am Leben zu erhalten. Da der Verstand ständig eine psychologische Zeit erschafft, ist der Weg heraus aus dem Schmerz nur durch mehr Präsens in der Gegenwart zu erreichen.
Erkenne zutiefst, dass dein ganzes Leben sich im gegenwärtigen Moment abspielt. Stelle das Jetzt ins Zentrum deines Lebens. Während du vorher in der Zeit gelebt und dem Jetzt nur kurze Besuche abgestattet hast, verbleibe von nun an im Jetzt und statte der Vergangenheit und der Zukunft kurze Besuche ab, wenn das nötig ist, um mit den praktischen Aspekten deiner Lebenssituation umzugehen.
S. 53
Kapitel drei: eine Bewegung tief ind die Gegenwart hinein
In diesem Kapitel zeigt Tolle warum sich die Probleme die der Verstand erzeugt nicht durch die gleiche Ebene des Denkens zu lösen sind. Da der Verstand nur die Dimension der Zeit kennt bedeutet das heraustreten aus der Zeit hin zur Gegenwart ein entscheidender Schritt der immer nur im jetzt möglich ist. Tolle fordert den Leser dazu auf diesen Schritt während des Lesens des Buches zu gehen und so erste kurze Erfahrungen zu machen dass es im jetzt keine probleme gibt.
Zeit ist überhaupt nicht kostbar, denn sie ist eine Illusion. Was dir so kostbar erscheint, ist nicht die Zeit, sondern der einzige Punkt, der außerhalb der Zeit liegt: das Jetzt. Das allerdings ist kostbar.
Tolle betont immer wieder dass die Essenz aller spirituellen Lehren nicht durch das Denken zu erfassen ist, sondern dass die Gedanken nur Wegweiser sind die auf etwas hinweisen was keine Form hat.
Die Essenz dessen, was ich hier beschreibe, kann mit dem Verstand nicht erfasst werden. In dem Moment, wo du es erfasst, schaltet dein Bewusstsein um: vom Verstand zum Sein,von der Zeit zu Gegenwart. Plötzlich fühlt sich alles lebendig an, alles strahlt Energie und Sein aus. S.75
Kapitel vier: Strategien des Verstandes um die Gegenwart zu vermeiden
In diesem Kapitel werden die gewöhnlichen Strategien beschrieben wie der Verstand das Jetzt versucht zu vermeiden. Der Verstand schafft fast ständig durch Gedanken eine Welt, in der man entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft lebt. Kurze Befreiung aus diesem zwanghaften Denken suchen viele Menschen durch Vergnügen wie Essen,Drogen, Sex oder Alkohol , die aber auf eine Ebene unterhalb der Gedanken führt wie bei Tieren, nicht aber über den Bewusstseinszustand des Denkens hinausgehen, was wahre Freiheit bedeuten würde.
Die kollektive Funktionsstörung von Widerstand dem Jetzt gegenüber ist wesentlich mit dem Verlust des Gewahrseins von Sein verbunden und bildet die Grundlage unserer entmenschlichten industriellen Zivilisation.
S.110
Kapitel fünf: der Zustand von Gegenwärtigkeit
Das Bewußtsein, dass sich selbst erkennt wird als reines Bewußtsein beschrieben. Dies ist für jeden Menschen im hier und jetzt erfahrbar und lässt sich durch Übung immer weiter in das Alltagsleben integrieren so dass es zu einer natürlichen Freude am Sein führt.
Um im täglichen Leben gegenwärtig zu sein, ist es hilfreich, tief in dir selbst verwurzelt zu sein; andernfalls wird der Verstand, der ein unglaubliches Momentum hat, dich wie ein wilder Fluss mit sich zerren.
Kapitel sechs: der innnere Körper
Wenn die Aufmerksamkeit auf den inneren Körper gelenkt wird, stellt sich ein natürliches Gefühl von Freude und Frieden ein. Somit ist der Körper ein wichtiges Tor zur Gegenwärtigkeit.
Den "Körper zu bewohnen" bedeutet also, den Körper von innen zu spüren, das Leben im Körper zu spüren und dadurch zu erfahren, dass du jenseits der äußeren Form bist. Aber das ist nur der Anfang einer inneren Reise, die dich immer tiefer in einen Raum sowohl von Stille und Frieden als auch von großer Kraft und pulsierendem Leben führen wird. S.154
Die Ablehung des Körpers, wie sie in vielen Religionen geschieht sieht Tolle als Hindernis zu einer spirituellen Befreiung an.
Tatsache ist, dass niemand je durch Ablehnung seines Körpers erwacht ist, durch Kampf gegen ihn, durch außerkörperliche Erfahrungen. Obwohl eine solche Erfahrung faszinierend sein und dir einen flüchtigen Einblick in den Zustand der Befreiung von materieller Form geben kann, wirst du am Ende doch immer zum Körper zurückkommen müssen, dorthin, wo die grundlegende Transformationsarbeit stattfindet.