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Bei dem folgenden Text handelt es sich vorläufig um eine weitgehend wörtliche Übersetzung der Quelle Dizionario Biografico degli Italiani, Weblink siehe unten. Der Text wird nach Fertigstellung der Übersetzung mit Angaben aus weiteren Quellen ergänzt und soweit umstrukturiert, dass die Urheberrechte gewahrt bleiben.
Riccardo Galeazzi (* 18. August 1866 in Turin, † 25. Februar 1952 in Mailand) war ein italienischer Chirurg, Orthopäde und Hochschullehrer.
Leben
Galeazzi war der Sohn von Cesare Odoardo und Annetta Astesano. Er studierte Medizin und Chirurgie an der Turiner Universität und schlos dieses Studium am 21. Juli 1890 mit Auszeichnung ab. Danach wandte er sich umgehend der Chirurgie zu. Bis zum 5. Oktober 1891 war er Assistenzarzt für Chirurgie am Ospedale Mauriziano, danach übte er am selben Haus als erster Assistent bis 1899 eine freie Lehrtätigkeit in den Fächern Chirurgie und operativer Medizin aus.
Im Jahr 1900 verließ er das Turiner Krankenhaus, um eine Universitätskarriere anzustreben, die von der chirurgischen Klinik der Turiner Universität unterstützt wurde. Nachdem er zunächst eine Tätigkeit als Demonstrator im Rahmen der speziellen chirurgischen Pathologie ausübte, konnte er im Jahr 1903 die Leitung des Pio Istituto dei rachitici di Milano (etwa "Barmherzige Einrichtung für Rachitiskranke in Mailand") übernehmen. Hier, an der Mailänder Universität, wurde ihm bald die Lehrtätigkeit im Fach Orthopädie anvertraut, die er ab 1905 als außerordentlicher Professor und später (ab 1. Dezember 1912) als planmäßiger Professor wahrnahm.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete sich Galeazzi als Freiwilliger und diente im Rang eines Oberstleutnants in verschiedenen italienische Spezialkrankenhäusern für Kriegsverletzte. Beeindruckt von der großen Zahl Kriegsversehrter, Verstümmelter und Blinder begann er noch während des Krieges eine systematische Rehabilitationsbehandlung dieser Patienten in die Wege zu leiten. Unmittelbar nach Kriegsende organisierte und leitete er einen Nationalen Kongress über die Betreuung und Rehabilitierung der Kriegsverletzten und übernahm verschiedene Funktionen im Bereich der Wiedereingliederung von Kriegsopfern.
1923 etablierte sich Galeazzi an der Universität Mailand als ordentlicher Professor der Klinik für Orthopädie und Traumatologie, in den Jahren 1932 – 1936 war er Dekan der Fakultät für Medizin und Chirurgie.
Am 19. Oktober 1936 trat Galeazzi in den Ruhestand, beendete seine Tätigkeit als Direktor der chirurgischen und orthopädischen Abteilung und wurde emeritiert; seine Tätigkeit für das Rachitis-Institut (Istituto dei rachitici) führte er bis zu seiner Emeritierung in dieser Funktion bis 1945 fort.
Mit seiner Ehefrau Bianca Negri hatte Galeazzi fünf Söhne; einer von ihnen − Cesare Galeazzi − wurde Leiter des ophtalmologischen Instituts der Mailänder Universität. Riccardo Galeazzi starb am 25. Februar 1952 in Mailand.
Wissenschaftliches Wirken
Galeazzi entwickelte das Istituto dei rachitici in kurzer Zeit zu einer der europaweit führenden Einrichtungen auf diesem Gebiet; die Zahl der Gebäude dieses Instituts konnte von vier auf elf, die der Betten von 55 auf 300 gesteigert werden. Er richtete Krankenzimmer für Männer und Frauen ein, begründete die Abteilung für rachitische und fehlgebildete Säuglinge und eine Abteilung für kindliche Knochen- und Gelenktuberkulose. Hinzu kamen Abteilungen für mechanische Therapie von Deformitäten, Haltungsfehler des Rumpfes und der Wirbelsäule, körperlicher Erziehung von Kindern und Jugendlichen, des weiteren Abteilungen für Röntgendiagnostik, Strahlentherapie und Phototherapie, eine Isolierstation, eine Station für Rekonvaleszenten, eine orthopädische Werkstatt und verschiedene wissenschaftliche Labore. Außerdem rief er die erste Berufsschule für Schwerbehinderte ins Leben. Auf seine Initiative hin entstand das Rifugio Fanny Finzi Ottolenghi im Bezirk Gorla-Precotto (heute beides nordöstliche Vororte von Mailand), eine Einrichtung zur Umschulung und beruflichen Rehabilitaion von Arbeitern mit Behinderungen der Bewegungsorgane aufgrund von Krankheiten und Verletzungen.
Im klinisch-wissenschaftlichen Bereich leistete Galeazzi wichtige Beiträge in allen Gebieten der klinischen Orthopädie und Traumatologie. Er beschrieb besondere Krankheitsformen, erforschte verschiedene angeborene Erkrankungen und führte neue Therapiemethoden ein.
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1934 berichtete er vor der Societá lombarda di chirurgia über seine Erfahrungen in der Behandlung von 18 Fällen eines besonderen Typs der Unterarmfraktur, der daraufhin zu seinen Ehren als Galeazzi-Fraktur benannt wurde.[1]
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Quellen
- Dizionario Biografico degli Italiani
- Google-Übersetzung des Eintrags
- Nachruf in Bone and Joint Surgery, J Bone Joint Surg Br November 1953 vol. 35-B no. 4 679-680
Einzelnachweise
Kategorie:Orthopäde, Unfallchirurg
Kategorie:Mediziner (20. Jahrhundert)
Kategorie:Italiener
Kategorie:Geboren 1866
Kategorie:Gestorben 1952
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Galeazzi, Riccardo |
KURZBESCHREIBUNG | Italienischer Arzt (Chirurg und Orthopäde) |
GEBURTSDATUM | 16. August 1866 |
GEBURTSORT | Turin |
STERBEDATUM | 25. Februar 1952 |
STERBEORT | Mailand |