Benutzer:THWZ/ToDo/SW-Jury/Bewertungskriterien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Meine Bewertungskriterien für den Schreibwettbewerb

Lemma

Zentrale Artikel

Ein großes Problem der Wikipedia sehe ich im Bereich der "zentralen" Artikel. In meinem Fachbereich beispielsweise Medizin, Krankheit, Gesundheit, ähnliche Baustellen gibt es wohl auch in den anderen naturwissenschaftlichen Fächern. Wer sich eine solche Sisyphosarbeit antut, hat schon mal einige Mutpunkte gewonnen!

Übersichtsartikel

Artikel zu „Großthemen“, in der Medizin beispielsweise „Krebs“, sind oftmals ebenfalls keine Ruhmesblätter der jeweiligen Fachredaktionen. Auch für solche Artikel vergebe ich meine persönlichen „Mutpunkte“.

Spezialthemen

Die Behandlung sehr spezieller Themen (aus der letzten Zeit fällt mir dazu beispielsweise die Kreuzbandruptur ein) scheint für Autoren recht attraktiv zu sein. Genau in diesem Artikelbereich finden sich auf WP:KALP regelmäßig echte „Perlen“. In diesem Sektor gibt es keine „Mutpunkte“, hier ist höchste Artikelqualität das A und O!

Außenseiterthemen

Artikel, die sich mit Themen außerhalb der „Mainstream-Wissenschaften“ befassen, fallen keineswegs in meiner Bewertung hinten weg! In diesem Sektor haben Autoren die Chance, NPOV zu demonstrieren und zu zeigen, wie man neutrale Artikel schreibt, ohne sich wissenschaftlich völlig abseitige Spekulationen zu Eigen zu machen. Als positives Beispiel sei die erfolgreiche Kandidatur des Artikels Homöopathie genannt.

Inhalt

Wikipedia:Wie schreibe ich gute Artikel enthält eigentlich nahezu alles, was beim Schreiben eines Artikels zu beachten ist. "Möglichst kurz" widerspricht dabei allerdings meinen Ansprüchen, die ich an die Wikipedia stelle: Da es keine Speicherplatzprobleme (mehr) gibt, ist „Vollständigkeit“ eines der wichtigsten inhaltlichen Ziele. Diese Vollständigkeit kann in vielen Artikeln nicht geleistet werden, ohne die Lesbarkeit zu beeinträchtigen. Gut platzierte und ggf. auch zusätzlich kommentierte (oder auch inhaltlich zusammengefasste) Links sind daher ein elementarer Anteil eines guten Artikels.

Wikilinks

Im Rahmen des Schreibwettbewerbs sehe ich die Verantwortung für die Qualität verlinkter Artikel beim Autor des SW-Artikels: Ich erwarte, dass der Autor die Artikel, die er verlinkt, persönlich gegengelesen hat und - falls nötig - selbst verbessert hat. Ich lege viel Wert auf eine sachgerechte Verlinkung: Fehlende Verlinkung zu im Kontext wichtigen Lemmata führt genauso zur Abwertung wie die allseits beliebte Blauwüste.

Gliederung

Eine logisch durchdachte und dargestellte (Inhaltsverzeichnis) Gliederung ist das A&O der allgemeinverständlichen Gestaltung eines Artikels. Logische Sprünge, inhaltlich unpassende Querverweise und themafremde Inhalte von Einfügungen und Zwischensätzen sind für mich ein Abwertungskriterium.

Quellen

Ein Artikel, der nicht vollständig durch reputable und valide Quellen belegt ist, scheidet aus dem SW im Sektor Naturwissenschaften vorzeitig aus. Anforderungen an Quellen sind in WP:Belege und - für meinen Fachbereich - auch in WP:RMLL zusammengefasst,

Sprache, Grammatik und Orthographie

Die allgemeine sprachliche Anmutung des Artikels muss dem Lemma angemessen sein. In jedem Falle muss die allgemeine Verständlichkeit einwandfrei vorhanden sein oder durch Erklärung (mit Verlinkung) weniger bekannter Begriffe aufrecht erhalten werden. Wenn möglich, ist deutschsprachigen Begriffen der Vorzug zu geben und der wissenschaftliche Terminus technicus in Klammern beizufügen. Hierbei soll allerdings auf unfreiwillg komische sprachliche Klimmzüge ("Großer Oberschenkelrollhügel" statt Trochanter major) verzichtet werden. Rechtschreibfehler, Interpunktionsfehler und Grammatikfehler finden nicht statt. Sie werden im Verlauf der Kandidatur vollständig korrigiert, in Zweifelsfällen ist dem Duden zu folgen. Andernfalls sind sie (bei mehrfachem Auftreten) Grund zum Ausscheiden des Artikels aus dem Wettbewerb. Grammatikalische/orthographische Streitfälle werden auf der Artikeldiskussion benannt und diskutiert. Sobald eine konstruktive Diskussion stattfindet, werden entsprechende Edits nicht getätigt vor dem Abschluss der Diskussion.

Ich bevorzuge eine lebhafte, abwechslungsreiche Sprache, die wenn möglich den Passiv vermeidet. Trockener Telegrammstil ist unschön, essaystisches Geschwurbel mit unzähligen inhaltsfreien Füllwörten jedoch ein Greuel. Mit Schachtelsätzen muss man umgehen können, dann vermögen sie die flüssige Lesbarkeit und den Lesegenuss zu steigern. Leider sind die wenigsten Autoren Nachkommen von Thomas Mann oder Gaius Iulius Caesar: verunglückte Schachtelsätze richten in jedem Falle mehr Schaden an als ihre Auflösung und Vermeidung.

Schlagwortlisten sollen, wo immer möglich, vermieden werden, in den meisten Fällen lassen sie sich in Fließtext auflösen. Wenn nötig - ich denke hier beispielsweise an Klassifikationen - sollte statt einfacher Bullett-Listen optisch ansprechende und übersichtliche Tabellen, Flussdiagramme oder Graphiken verwendet werden.

Illustration

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Eine ansprechende Bebilderung erleichtert die Lesbarkeit, macht den Leser neugierig und sorgt für eine ästhetischere Erscheinung des Artikels auf dem Bildschirm. Aber: Nicht jeder Artikel hat überhaupt eine Bebilderung nötig, dies betrifft allerdings eher den Bereich der Geisteswissenschaften u.ä.; naturwissenschaftliche Artikel kommen selten ohne erläuternde Bilder, Zeichnungen, Grafiken oder Diagramme aus. Die Bilder sollten von hoher fotografischer Qualität sein und in der Auflösung auf einem 22"-Monitor bildschirmfüllend dargestellt werden können. Ausnahmen sind natürlich Reproduktionen historischer Aufnahmen, bei denen die Qualität sehr vom Ausgangsbild abhängig ist. In solchen Fällen erwarte ich allerdings, dass so ein Bild zwecks Ausmerzung gröberer Qualitätsmängel in der Fotowerkstatt vorgestellt wird. Bei allen Bildern gilt, dass Nachbearbeitungen und Retuschen auf der Bildbeschreibungsseite dokumentiert sind. Eine zulässige Lizensierung ist conditio sine qua non!

Selbst angefertigte Zeichnungen, Grafiken und Diagramme müssen genau wie der Artikeltext mit validen Quellen hinterlegt sein um nicht in den Verdacht der Theoriefindung zu geraten, insbesondere gilt dies für die Rohdaten von Diagrammen.

Bildunterschriften sollen den Zusammenhang mit dem Artikeltext dokumentieren und erläutern, bei vielen Bildern ist das Einfügen von Pfeilen, Buchstaben oder Zahlen mit entsprechendem Kommentar in der Bildlegende sehr hilfreich.