Benutzer:Tafkas/Geographie

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Geographische (Dauer-)Baustelle!

Hier möchte ich nach Möglichkeit erste Ansätze für neue Artikel im Bereich der Geographie entstehen lassen, oder Bestehendes kontrolliert erweitern. Es wird sich dabei wohl um eine Dauerbaustelle handeln, hier bastle ich nur hin und wieder.

Der Arbeit hier liegt unter anderem folgende Literature zu Grunde:

  • Frank Ahnert: Einführung in die Geomorphologie.. UTB, Stuttgart 2003, ISBN 3825281035
  • Hans Gebhardt et.al.: Geographie : Physische Geographie und Humangeographie. Elsevier, Spektrum, Akad. Verlag, München/Heidelberg 2007, ISBN 3827415438
  • Heinz Heineberg: Einfürung in die Anthropogeographie, Humangeographie. Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich 2003, ISBN 3506995235
  • Elmar Kulke: Wirtschaftsgeographie. Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich 2004, ISBN 3825224341
  • Hartmut Leser: DIERCKE-Wörterbuch allgemeine Geographie. dtv/Westermann, München/Braunschweig 2005, ISBN 3-423-03422-X
  • Jörg Maier: Allgemeine Industriegeographie. Klett-Perthes, Gotha/Stuttgart 2000, ISBN 3623008516
  • Alan H. Strahler: Physische Geographie.. UTB, Stuttgart 2005, ISBN 3825281590
  • Harald Zepp: Geomorphologie. Grundriß Allgemeine Geographie.. UTB, Stuttgart 2004, ISBN 3825221644

Disziplinen

Die Geschichte der Geographie

(Teilweise Informationen von hier ergänzt nach Hans Gebhardt et.al. (2007))

Datei:Anaximander world map-de.svg
Weltkarte des Anaximander
Datei:AvHumboldt.jpg
Alexander von Humboldt gilt als einer der Begründer der modernen Geographie
Datei:Zentralitaet k3.png
Das System der Zentralen Orte nach W. Christaller

Wie auch schon bei der Definition der Geographie als Wissenschaft, so ist auch die Darstellung der Geschichte der Geographie stets ein Problem. Antiken Überlieferungen zufolge war es wohl Anaximander der um 550 v. Chr. erstmals eine geographische Karte der damals bekannten Meere und Landmassen zeichnete. Herodot (484-424 v. Chr.) sammelte und beschrieb in geographischen Texten damals bekannte Überlieferungen und ergänzte sie durch eigene Reisen. Claudius Ptolemäus (ca. 100 bis ca. 175) sammelte topographisches Wissen und gab Anleitungen für das Zeichnen von Karten. Die Erkenntnisse der Griechen nutzten die Römer weiter. Während des europäischen Mittelalters geriet die Geographie, wie andere Wissenschaftszweige auch, wieder in Vergessenheit. Lediglich aus dem Kaiserreich China und dem aufstrebenden Orient kamen neue Impulse.

Mit dem ausgehenden 15. Jahrhundert wurde die Geogrpahie auch in Europa wieder für die Wissenschaft interessant. Das Streben der Europäer nach Entdeckungen außerhalb ihres bisherigen Horizonts machte eine weitere Erforschung und den Ausbau des geographischen Wissens nötig. Auch ihr eigenes Territorium wollten die Herrscher der damaligen Zeit genauer erfasst haben. Die neuzeitliche Geographie wurde von Bartholomäus Keckermann (1571–1608) und Bernhard Varenius (1622–1650) begründet. Die von Ihnen entwickelte Gliederung der Geographie in „Allgemeine Geographie“ und „Regionale Geographie“ bzw. Länderkunde überdauerte die Geschichte bis heute. Neben der reinen Darstellung räumlicher Objekte bezogen führten sie die Geographie auch an den historischen und religiösen Kontext heran.

Die Aufklärung führte auch in der Geographie zu einer immer weiter gehenden Aufgabe der religiösen Ansichten, vor allem hinsichtlich des göttlichen Wirkens und der Schöpfung. Die so entstandene Lücke in der Erklärung von Naturerscheinungen versuchten Wissenschaftlern wie Johann Gottfried Herder (1744–1803) und Georg Forster (1754–1794) durch wissenschaftliche Erklärungsansätze zu füllen. Ebenfalls im 18. Jahrhundert verfasste der Geograph Anton Friedrich Büsching seine Neue Erdbeschreibung in Elf Bänden. Sie enthielten Daten über die Länder der Welt, unter anderem zur Wirtschaft und Politik der einzelnen Staaten.

Als Begründer der modernen Geographie, deren Beginn man in der Mitte des 19. Jahrhunderts ansiedelt, gelten heute Alexander von Humboldt und Carl Ritter. Sie trugen dazu bei, dass sich die Geographie als eigenständige Wissenschaft etablierte. Auch die „Geographischen Gesellschaften“, deren Mitgliederzahl seit etwa 1830 rasant wuchs, trug dazu bei, dass die Geographie allmälich auch an den Universitäten Fuß fassen konnte. Auch an den Schulen wurde das Fach Geographie als eigenständiges Schulfach anerkannt. Mit der Wende ins 20. Jahrhundert entfaltete sich der Positivismus als erkenntnistheoretische Option in den Naturwissenschaften und so auch in der Geographie. Die Darwin'sche Lehre prägte auch die geographischen Wissenschaften. Eine Folge der neuen Entwicklungen war auch die Trennung von der der allzu sehr auf Fakten beruhenden Statistik. Das neue Ziel der Geographie war es Kausalitätsbeziehungen herzustellen um allgemeine naturgesetze formulieren zu können. Innerhalb dieser Geographie spielte der Mensch eine nachgeordnete Rolle, man verschrieb sich dem Geodeterminismus. Ferdinand von Richthofen definierte die Geographie 1886 als „Wissenschaft von der Erdoberfläche und den mit ihr in ursächlichem Zusammenhang stehenden Dingen und Erscheinungen“. Zu den einflussreichsten Geographen jener zeit gehörten die Deutschen Wissenschaftler Alfred Kirchhoff (1838–1907) und Friedrich Ratzel (1844–1904).

Allerdings gab es auch zu dieser, auf den Determinismus der Natur beharrenden Zeit, erste Ansätze den Menschen in den Fokus der Geographie zu stellen. Der Amerikaner George Perkins Marsh (1801–1882) erkannte bereits 1864 den Einfluss des Menschen auf die Natur, der Franzose Elisée Reclus (1830–1905) begründete unter dem Einfluss der Soziologie eine frühe Sozialgeographie. Forgeführt wurde dieser Ansatz durch Paul Marie Vidal de la Blache (1845–1918), mit Anleihen aus dem französischen Possibilismus. Als Vertreter der physischen Geographie führte Albrecht Penck (1859–1945) die Geomorphologie weiter voran. Im der von Kriegen gebeutelten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führte diese Forschung aber oft ein Schattendasein, geopolitische, nationale und teilweise auch rassekundliche Ansätze standen im Fokus. Die 1920er und 1930er Jahre waren aber auch prägend für die funktionalen Ansätze in der Geographie, wie sie beispielsweise Walter Christaller in seinem System der Zentralen Orte umsetzte.

In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich die Landschaftsökologie Erweiterung der geographischen Forschungsthemen. Mit Hans Bobek und Wolfgang Hartke rückte auch die Sozialgeographie immer mehr in den Fokus.