Benutzer:Teekiefer/Spielwiese
Der ehemalige S-Bahnhof Olympiastadion im Norden Münchens wurde im Zuge der Olympischen Sommerspiele gebaut, um für die großen Besucherströme neben der Münchner U-Bahn mit der Münchner S-Bahn ein zweites leistungsfähiges Transportmittel zum Olympiagelände zur Verfügung zu stellen.
Geschichte
Kurz vor den Olympischen Sommerspielen 1972, am 28.04.72, wurde der Bahnhof erstmal angefahren. Während der Spiele hielten dort die S-Bahnlinien S5, S11 und S 25, um den Besucheransturm zu bewältigen. Nach den Olympischen Spielen war er nicht mehr in das reguläre S-Bahnsystem eingebunden, sondern wurde erst nur sporadisch und ab dem 8. August 1984 dann regelmäßig von der S8 und der S11 bei allen Fußballspielen im Olympiastadion angefahren.
Der Bahnhof bestand aus zwei Mittelbahnsteigen und insgesamt vier Gleisen, von denen die zwei Östlichen hier endeten. Die beiden anderen Gleise führten weiter nach Süden; dort befanden sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahnstrecke München–Landshut, später ein Anschlussgleis zu Kasernen an der Dachauer Straße und noch während des Betriebs des Bahnhofs eines zum damaligen Gaswerk der Stadtwerke München. Angefahren wurde dieser Bahnhof über den sonst nur für den Güterverkehr genutzten Nordring der DB. Während der Olympischen Spiele 1972 wurde der Verkehr sowohl von Osten über Johanneskirchen als auch von Westen über Allach und Moosach abgewickelt, später nur von Westen.
Aufgrund eines tragischen Unfalls spielender Kinder, bei dem diese auf dort abgestellte Kesselwagen geklettert und mit der Fahrleitung in Berührung gekommen waren, wurde der überwiegend ungenutzte Bahnhof nach dem Ende der Fußball-Europameisterschaft 1988 am 8. Juli 1988 geschlossen. Zunächst wurde die Fahrleitung abgeschaltet und bald darauf demontiert. Der Bahnhof ist seither dem Verfall preisgegeben und gilt daher nun als Geisterbahnhof.
Während der Bauarbeiten zur Verlängerung der U-Bahnlinie U3 zum Olympia-Einkaufszentrum zwischen 2003 und 2006 wurden die Gleisanlagen durchtrennt, um dort eine Baugrube für den Tunnelbau zu errichten. Die Anschlussgleise an den Nordring sind ebenfalls nicht mehr durchgängig befahrbar.
Bis zur Einstellung der Projektes Transrapid München, der Transrapid-Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Flughafen am 27. März 2008 war geplant, hier das Ende des Tunnels vom Hauptbahnhof zu bauen.
Flora
Der Bahnhof ist heute sich selbst überlassen. Ohne Störungen und Einflüsse bietet er einer vielfältigen Flora Wuchsmöglichkeiten. Die Pflanzen wachsen hauptsächlich im Schotter der ehemaligen Bahngleise und in den Ritzen des Plattenbelags der Bahnsteige auf Röhböden. Die Pflanzenwelt wird im Rahmen des Projektes Flora von München erfasst. [1] Es finden sich in ganz Bayern verbreitete Arten wie das Florentiner Habichtskraut aus der Familie der Korbblütler. Der rosablühende Gewöhnliche Dost ist ebenfalls sowohl in Bayern, als auch auf den Bahnsteigen häufig zu finden, was auch für die Gewöhnliche Wiesenschafgarbe zutrifft. Weit verbreitet ist auch das Gewöhnliche Frühlingsfingerkraut und das Gewöhnliche Bitterkraut. Die Wilde Möhre und die Rispen-Flockenblume wie das gelbblühende Gefleckte Habichtskraut sind hauptsächlich nördlich der Donau auf Sand- und Schotterböden beheimatet und konnten daher auch auf den Bahnanlagen Münchens Fuß fassen. Typisch für München ist ebenfalls das Rosmarin-Weidenröschen, das sonst in Bayern nicht weit verbreitet ist. [2] Auf dem Bahnhof finden sich in Bayern seltene Pflanzen wie der Arznei-Ysop, der Echte Lavendel und die kriechende Zwerg-Mispel. Eine weitere Rarität bildet das Winter-Bohnenkraut. Diese teilweise auch als Gewürze verwendeten Pflanzen entstammen vermutlich den Balkonpflanzungen der umliegenden Hochhäuser.
Quellen
Weblinks
- Bilder des Bahnhofs
- Fotogalerie zur S-Bahnstation Olympiastadion
- Bilder des heutigen Zustandes
- Bilder und Geschichte zur S-Bahnstation Olympiastadion
Vorlage:Navigationsleiste Bahnhöfe in München Koordinaten: 48° 10′ 56″ N, 11° 32′ 20″ O
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