Benutzer:Teresa Kuen/Arbeitsseite (WS 2018)

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Der österreichisch-ungarische Soldatenfriedhof Hochgränten in Osttirol wurde im Jahr 1915 errichtet, auf ihm wurden vier Standschützen begraben. Es handelt sich hierbei um den höchstgelegenen Kriegerfriedhof in den Ostalpen. [1] Errichtet wurde der Soldatenfriedhof Hochgränten 1915 von K.u.k. Soldaten. Auf ihm fanden vier Standschützen, welche am 6. September 1915 auf dem Grenzkamm zwischen Hochgränten-Joch und Hollbrucker Spitz gefallen waren, ihre letzte Ruhe. [1]

Militärfriedhof Hochgränten

Lage

Der Soldatenfriedhof Hochgränten liegt in den Karnischen Alpen, dem Karnischem Kamm, Gemeinde Kartitsch, Katastralgemeinde Hollbruck, auf einer Höhe von 2.429 Metern. Um den Friedhof zu erreichen folgt man der Weitwanderroute Karnischer Höhenweg, auch „Friedensweg“ („Via della Pace“) genannt. [1]

Militärfriedhof Hochgränten

Der Soldatenfriedhof erstreckt sich dabei auf einer Fläche von insgesamt etwa 4 Meter mal 3 Metern (=12m²). Die Gräber sind mit schmiedeeiserne Grabkreuze und einem Obelisk mit Kreuz und Inschrifttentafel geschmückt. Zusätzlich ist der Friedhof von einer Steinmauer umgeben, welche wiederum mit aus Eisen geschmiedete Ketten und Gittertüren geschmückt ist. Verhältnismäßig ist der Soldatenfriedhof in einem gutem Zustand und wird im Rahmen der Kriegsgräberfürsorge vom Österreichischen Schwarzen Kreuz betreut. [1]

Historischer Kontext

Der Karnische Kamm ist lokalisiert auf einem Abschnitt der Südwestfront im Erstem Weltkrieg, einem Kriegsschauplatz welcher 1915 mit der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn entstand. Insgesamt erstreckte sich die Front rund 600 Kilometer angefangen bei der Schweiz, bis hin zur Adria. Soldaten aus Italien, Österreich-Ungarn und Deutschland fochten ihre Kämpfe an dieser Front zwischen 1915 und 1918 aus, dies großteilig in hochalpiner Lage. Bevor jedoch kriegerische Tätigkeiten der jeweiligen Seiten ergriffen wurden werden konnten, mussten die Soldaten auf beiden Seiten das raue Gelände erst verwendbar für eine militärische Nutzung machen. Abgesehen von wenigen, bereits touristisch erschlossen Bergen und Saumpfaden, existierten zwischen dem Ortler bin hin zu den Julischen Alpen nur sehr spärlich ausgebaute Wege.[1]

Der Frontraum wurde von der K.u.k. Armee in mehrere Abschnitte unterteilt um ihn besser Verwalten zu können. Jeder Grenzabschnitt bestand aus mehreren Grenzunterabschnitten (GUA), welche wieder in Kampfabschnitte (KA) teilt waren. Der Karnische Kamm gehörte ab 1916 zum Grenzunterabschnitt 10c, dieser Abschnitt war zirka 30 Kilometer lang und erstreckte sich vom Hornischegg bis hin zum Steinkarspitz im Osten. Noch heute sind am Ufer des Hochgräntensees die Terrassen, auf denen K.u.k. Truppen Baracken errichtet hatten, zu sehen. Diese Barackenlager bestanden aus Magazinen, Offiziers- und Mannschaftsunterkünften, einem Marodenhaus, einem Arrest und einer Elektro-Station. Um die in Hochgränten stationierten Soldaten zu versorgen, führte vom mittleren Hollbrucker Tal die K.u.k. Seilbahn Nr. 58a auf den Kamm, heute sind sogar noch Reste dieser Seilbahn erhalten.[1]

Gedenkstätte und Museum

Am Plöckenpass befindet sich das Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915-1917, an speziellen Anlässen werden von dem Verein Dolomitenfreunde auch organisierte Wanderungen zum Freilichtmuseum angeboten. Weiters existiert in Kötschach-Mauthen das Museum 1915–18. Vom Ortler bis zur Adria, in dem die Geschichte des Ersten Weltkrieges in den Bergen thematisiert wird. [1]

Seit dem Jahr 1983 arbeiten die Dolomitenfreunde mit ihren Freiwilligen im Gebiet des Kranichen Kamms und des Plöckenpasses. Sie restaurieren Teile der sich in diesem Bereich befindenden Verteidigungsstellungen, um diese als Freilichtmuseum und Mahnmal gegen den Krieg für die Nachwelt zu erhalten. Dieses Freilichtmuseum besteht aus mehreren Teilen, welche örtlich nicht weit voneinander entfernt sind, sowie dessen Sektoren nicht abgegrenzt oder abgezäunt sind. Der Eintritt ist frei und erfolgt auf eigene Gefahr. [2]

Beginnend im Jahr 2018 wird im Gemeindegebiet von Kartitsch Stellungen und Bunker restauriert. Die Zone soll zu einem archäologischem Schutzgebiet werden. Vollständige lautet das Vorhaben „Projekt zur Restaurierung exemplarischer Abschnitte der Frontstellungen des Ersten Weltkrieges am Karnischen Kamm mit wissenschaftlicher Dokumentation und touristisch-musealer Präsentation 2018–2012“. Projektträger ist hierbei auch die Gemeinde Kartitsch, sowie das Bundesdenkmalamt (BDA) als wichtiger Projektpartner fungiert. Das Restaurierungsprojekt zieht jedoch nicht darauf ab alte Mauern wieder aufzubauen, sondern diese nur teilweise zu konservieren, zu rekonstruieren oder sie digital wieder auferstehen zu lassen, möglicherweise in Form einer Handy-App, die die Welt von damals virtuell darstellt. Laut dem BDA-Leiter von Tirol sollen die Kriegsschauplätze am Karnischen Kamm außerdem Teil eines archäologischen Schutzgebietes werden. Finanziert wird das Projekt mit Geldern des BDA, des Landes Tirol, der Landesgedächtnisstiftung und der Gemeinde Kartitsch. Weitere Projektpartner sind die Universität Innsbruck mit dem Institut für Archäologien und dem Institut für Baugeschichte sowie das Südtiroler Denkmalamt und zahlreiche Experten. Des weiteren hoffen die Projektanten, dass das Bundesheer mit dem Jägerbataillon 24 bei den Arbeiten mithelfen wird. [3]

Zum Gedenken des 100 jährigem Jubiläum an das Kriegsgeschehen des Ersten Weltkrieges wurde am 19. Juli 2015 am Karnischen Kamm eine Gedenkmesse für die Gefallenen am Kriegerfriedhof Hochgräten gefeiert, durchgeführt von Pfarrer Joachim Windolph. [4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Website ww1sites.eu: Österreich-Ungarischer Soldatenfriedhof Hochgräten, Osttirol, Österreich. In: Networld Database, abgerufen am 13. Februar 2019.
  2. Website www.dolomitenfreunde.at: Freilichtmuseum des Gebirgskrieges 1915 - 1917 Plöckenpass In: Dolomiten Freunde, abgerufen am 14. Februar 2019.
  3. Website www.tt.com: Karibischer Kamm wird Kriegsmuseum In: Tiroler Tageszeitung, abgerufen am 14. Februar 2019.
  4. Website www.kartitsch.at: Bergmesse beim Hochgräntner Kriegerfriedhof In: Kartitsch, abgerufen am 14. Februar 2019.

Weblinks