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Christoph Bizer (1935 - 26.06.2017) war ein deutscher Pädagoge, Archäologe und Burgenforscher.

Leben

Christoph Bizer war Konrektor und sodann Rektor der Realschule Lenningen in Oberlenningen. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen württembergischen Theologen und Autor (1935-2008). Die Lenninger Familie Bizer führt sich auf den Ort Bitz im Zollernalbkreis im Regierungsbezirk Tübingen in Baden-Württemberg (Deutschland) zurück. Bizer und Bitzer sind vor allem auf der Schwäbischen Alb häufig vorkommende Familiennamen.[1]

Früh entdeckte Christoph Bizer sein Interesse für Archäologie und erkundete von seinem Wohnort Oberlenningen aus die vielen, teils fast vergessenen Höhenburgen der Schwäbischen Alb. Ein reges Interesse galt der Burg Wielandstein, die von seinem Wohnort fußläufig zu erreichen war. Bei seinem Tod rief die Familie dazu aus, auf Blumenspenden zu verzichten und anstelle dessen für die Sicherung des Wielandstein zu spenden. Hier hatte sich 2015 ein großer Felssturz ereignet, der auch die gleichnamige Burgruine bedrohte.[2]

Wirken

Bizer legte in den über drei Jahrzehnten seiner Forschungstätigkeit eine bedeutende archäologische Sammlung an, welche schon zu Lebzeiten teils vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg verwaltet wurde. Nach seinem Tod ging auch seine Privatsammlung in den Fundus des Landesamtes über. Die Sammlung umfasste Funde von der Steinzeit bis in die frühe Neuzeit. Der Schwerpunkt galt dem hohen Mittelalter. Im Jahr 2006 wurde Bizer mit dem Archäologie-Preis Baden-Württemberg ausgezeichnet.[3][4]

Seine Forschungsergebnisse legte Christoph Bizer in zahlreichen Büchern und Aufsätzen vor. Die Werke entstanden oft in Zusammenarbeit mit Rudolf Götz. Während sich Bizer vor allem den archäologischen Aspekten der Burgenforschung widmete, konzentrierte sich Götz auf die Urkundenforschung.[5]

Einzelnachweise

  1. ↑ Alb-Bote 3. April 1987: „Christoph Bizer machte in jahrelanger Kleinarbeit überraschende Entdeckungen“
  2. ↑ Der Teckbote 04.07.2017, Nachruf auf Christoph Bizer
  3. ↑ Reutlinger General Anzeiger 29.11.2006: Christoph Bizer, Herr der Burgen
  4. ↑ Archäologiepreis für Christoph Bizer 2006
  5. ↑ Der Teckbote 04.07.2017, Nachruf auf Christoph Bizer

Literatur

  • Christoph Bizer: Die Geschichte der Burg Wielandstein, in: Burgen und Schlösser 80/II. Dez. 1980, S. 74-91.
  • Christoph Bizer, Rudolf Götz & Wolfram Kies: Vergessene Burgen, in: Münsingen. Geschichte, Landschaft, Kultur. Festschrift zum Jubiläum des württembergischen Landesvereinigungsvertrags von 1482, hg. von der Stadt Münsingen, Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1982.
  • Christoph Bizer: Burg Weiler - eine "neue" Burg am Burgenweg, in: Blätter des Schwäbischen Albvereins, 1985, Bd. 91, S. 7-8.
  • Christoph Bizer: Burg Veringen: Auswertung und Dokumentation der Kleinfunde, in: Stadtwerdung im Landkreis Sigmaringen. Burg und Stadt Veringen, 1985, S. 193-250.
  • Christoph Bizer: Burg Schnatren bei Erpfingen: Beschreibung der Ruine und Auswertung der Funde, in: Erpfinger Burgen und ihre Geschichte, 1987, S. 47-73.
  • Christoph Bizer, Rolf Götz, Wilfried Pfefferkorn & Erhard Schmidt: Burgruine Hohenstein. Die Burgen der Gemeinde Hohenstein, 1987.
  • Christoph Bizer: Hepsisau – aus der Geschichte eines Dorfes am Fuße der Alb. Hrsg. von der Stadt Weilheim a. d. Teck, 1987, ISBN 3-9800255-2-7.
  • Christoph Bizer & Rudolf Götz: Vergessene Burgen der Schwäbischen Alb, DRW-Verlag Stuttgart 1989.
  • Christoph Bizer: Burgen, Scherben und Gelehrte, Esslinger Zeitung vom 5./7. Januar 1990.
  • Christoph Bizer: Völkerwanderungszeitliche und frühmittelalterliche Funde aus Hengen, Stadt Bad Urach, Kreis Reutlingen, in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg, 1991, S. 233-235.
  • Christoph Bizer: Burgen und Schlösser der Schwäbischen Alb, 1994.
  • Christoph Bizer & Rolf Götz: Die Thietpoldispurch und die Burgen der Kirchheimer Alb. Neue Methoden und Ergebnisse der Burgenforschung. Mit Burgplänen von Günter Schmitt und Fundzeichnungen von Wilfried Pfefferkorn. Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck, Bd. 31, 2004, ISBN 3-925589-35-X.
  • Christoph Bizer: Oberflächenfunde von Burgen der Schwäbischen Alb. Ein Beitrag zur Keramik- und Burgenforschung, in der Reihe „Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg“, 2006.
  • Christoph Bizer: Weilheim - Vor- und Frühgeschichte, in: Weilheim. Die Geschichte der Stadt an der Limburg, 2007, S. 15-30.
  • Christoph Bizer: Oberflächenfunde von Burgen um Fridingen, in: Gesammelte Aufsätze zur Fridinger Geschichte vol. 29, 2012, S. 63-126.
  • Wulf Gatter & Christoph Bizer: Ein weiterer historischer Brutplatz des Würgfalken Falco cherrug in Deutschland an der oberen Donau. Limicola 2012/26, S. 141–145.
  • Christoph Bizer: Lenningen - Mehr als nur ein Ort, in: Lenningen, 2015, S. 24-38.


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